Herzlich willkommen! Dieses Video bietet eine Einführung in Camera Raw, ein Plug-in, das mit Photoshop bereitgestellt wird. RAW-Dateien werden automatisch zuerst in Camera Raw geöffnet und verarbeitet, bevor Sie sie in Photoshop bearbeiten oder mit anderen teilen können.
Jedoch lassen sich alle Fotoformate – JPEG, RAW etc. – in Camera Raw bearbeiten, indem Sie in Bridge darauf rechtsklicken – bzw. bei gedrückter Ctrl-Taste klicken – und „In Camera Raw öffnen“ (Open in Camera Raw) wählen.
Hier gibt es eine komplette Auswahl leistungsstarker Tools für die Fotobearbeitung. Sie könnten viele der Arbeiten zwar auch in Photoshop durchführen, aber die Werkzeuge in Camera Raw sind einfacher zu verstehen und anzuwenden, und oft auch schneller.
Kommen wir zur Bearbeitung dieses Bilds.
- Unter „Grundeinstellungen“ (Basic) erhöhe ich den Wert für „Belichtung“ (Exposure), weil das Foto insgesamt zu dunkel ist.
- Außerdem wirkt das Foto recht fad und kontrastarm. Also erhöhe ich den Kontrast, um es ausdrucksstärker zu machen.
- Die Lichter in dem Foto – vor allem der Himmel – sind mir zu hell. Ich reduziere den Wert für „Lichter“ (Highlights).
- Vordergrund und die Tiefen hier sind zu dunkel, also erhöhe ich den Wert für „Tiefen“ (Shadows).
- Durch Erhöhen der „Klarheit“ (Clarity) verstärke ich den Kontrast, sodass die Bildelemente dreidimensionaler erscheinen. Ich erhöhe also die Klarheit ein wenig.
Um die Farben zu intensivieren:
- justiere ich die „Sättigung“ (Saturation). Dadurch werden alle Farben gleichmäßig angepasst. Ich lasse den Regler los, kurz bevor das Gebäude zu rot wird.
- Mit „Dynamik“ (Vibrance) lassen sich weniger gesättigte Farben anpassen. Auf diese Weise kann ich die Gelbtöne und das Blau der Berge und des Himmels herausbringen, ohne dass das Rot des Gebäudes zu stark wird.
- Ich möchte weitere Anpassungen an den Blautönen vornehmen. Auf der Registerkarte „HSL/Graustufen“ (HSL/Grayscale) kann ich einzelne Farben anpassen.
- Ich wähle „Luminanz“ (Luminance) zum Aufhellen und Abdunkeln. Wenn ich die Blautöne verdunkle, werden alle Blautöne im Foto dunkler. In diesem Fall wirkt sich das hauptsächlich auf die Berge und den Himmel aus.
- Dann wähle ich „Sättigung“ (Saturation) und erhöhe die Intensität der Blautöne ein wenig.
- Zum Schluss klicke ich auf die Y-Schaltfläche, um den Vorher-Nachher-Vergleich aufzurufen.
Das alles ging in Minutenschnelle dank der einfachen Schieberegler. Aus Zeitgründen kann ich Ihnen nicht alle Bearbeitungswerkzeuge hier in Camera Raw zeigen.
Aber ich möchte zumindest erwähnen, dass Sie Fotos auch freistellen und gerade ausrichten können. Sie können den Weißabgleich korrigieren, Flecken und andere Elemente entfernen, bestimmte Bereiche Ihrer Fotos anpassen, zum Beispiel ein Gebäude abdunkeln, Bilder auf professionelle Weise scharfzeichnen und Bildrauschen reduzieren, in Schwarzweiß umwandeln und vieles mehr.
Zusätzlich zu den Werkzeugen hier oben finden Sie viele weitere auf den einzelnen Registerkarten. Ich empfehle Ihnen, die Bearbeitungs-Tools und -funktionen auszuprobieren.
Ich klicke mehrere Male auf die Y-Schaltfläche, um noch einmal das Endergebnis zu sehen. Dann klicke ich auf „Fertig“ (Done), um meine Arbeit zu speichern und zu Bridge zurückzukehren.
Als ich das Foto bearbeitet habe, hat Camera Raw das Originalfoto nicht verändert. Stattdessen wurden Bearbeitungsanweisungen im Hintergrund gespeichert. Die sehe ich, wenn ich den Cursor über das Originalbild bewege. Dieses Symbol auf der Miniatur des Fotos gibt an, dass Bearbeitungsanweisungen vorhanden sind und dass das Bild bearbeitet wurde.
Das Gute an dieser verlustfreien Methode und der große Vorteil an der Arbeit mit Camera Raw ist, dass ich meine Arbeit jederzeit rückgängig machen oder verändern kann. Ich kann jederzeit per Rechtsklick bzw. Klick mit gedrückter Ctrl-Taste und Auswahl von „In Camera Raw öffnen“ (Open in Camera Raw) meine Einstellungen ändern oder komplett rückgängig machen.
Wenn Sie nun das bearbeitete Foto weitergeben möchten, können Sie nicht das Originalfoto und die Camera Raw-Anweisungen verschicken. Klicken Sie stattdessen auf „Bild speichern“ (Save Image), um eine JPEG-Datei oder andere Kopie der Datei zu erstellen, die Ihre Bearbeitungen enthält.
Sie können das bearbeitete Foto auch in Photoshop öffnen, um komplexere Arbeiten vorzunehmen. Sie haben gesehen, wie ich Dateien aus Bridge direkt in Camera Raw geöffnet habe. Das war am Anfang meiner Arbeit. Sie können Camera Raw aber an jedem Punkt Ihres Workflows verwenden. Sobald Sie eine Datei in Photoshop geöffnet haben, können Sie dieses Programm auch wie einen Filter nutzen. Sie können also jede Datei oder Pixelebene in Ihrem Dokument mit Camera Raw bearbeiten.
Ich hoffe, diese Einführung zu Camera Raw hat Ihnen gefallen, und ich empfehle Ihnen, sich auch die anderen Tutorials anzusehen.
Hier erfahren Sie, wie Sie mit Camera Raw als einfacher Alternative zu Photoshop rasch Bilder bearbeiten oder Effekte ausprobieren können.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste bzw. per Ctrl-Klick auf das Bild, und wählen Sie die Option „In Camera Raw öffnen“.
- Mit den einfachen, aber leistungsstarken Werkzeugen von Camera Raw können Sie Kontrast, Belichtung, Sättigung und Klarheit korrigieren.
- Klicken Sie auf die Registerkarte „HSL“, und passen Sie die einzelnen Farben an (z. B. die Blau- oder Rottöne).
- Setzen Sie den Weißabgleich, stellen Sie das Bild frei, oder richten Sie es aus.
- Die gespeicherten Einstellungen können jederzeit rückgängig gemacht oder geändert werden.