So können Sie Frame-Raten und die Verwendung von Audiokanälen ändern.
In diesem Video verwende ich die Premiere Pro-Projektdatei „09_01 Frame rates and audio channels.prproj“. Mit der Projektdatei werden alle Medien, die Sie für dieses Tutorial benötigen, bereitgestellt. Doppelklicken Sie auf die Datei, um sie in Premiere Pro zu öffnen. Das Video besteht aus einer Reihe von Einzelbildern, den Frames. Sie werden so schnell hintereinander abgespielt, dass sie wie ein bewegtes Bild aussehen. Die verschiedenen Kamerasysteme verwenden unterschiedliche Frame-Raten. In der Regel werden die Aufnahmen am Set mit einer hohen Frame-Rate erstellt, sodass die Szenen in der Postproduktion in Zeitlupe abgespielt werden können. Ebenso üblich ist es, die Audiokanäle bei der Aufzeichnung separat zu verwenden, anstatt Stereo- oder einfach nur Monoton aufzunehmen. Um mit dieser Art von Medien arbeiten zu können, müssen Sie in Premiere Pro festlegen, wie die Clips interpretiert werden sollen. Im Quellmonitor sehen Sie den Clip „GOPR-2562.MP4“, der mit einer sehr hohen Frame-Rate aufgezeichnet wurde. Er wurde mit knapp 120 Frames pro Sekunde aufgenommen. Wenn ich den Clip aber abspiele, wird er in Zeitlupe wiedergegeben. Das heißt, obwohl die Aufnahme mit über 120 Frames pro Sekunde erfolgte, werden nur 30 Frames pro Sekunde wiedergegeben. Sie sehen, dass ich eine Sequenz im Schnittfenster geöffnet habe. Die „Slow Motion Sequence“ besteht nur aus diesem Clip. Um die Wiedergabegeschwindigkeit für den Clip in Premiere Pro zu ändern, klicke ich im Projektfenster mit der rechten Maustaste auf den Clip. Ich wähle „Anpassen“ (Modify) und „Filmmaterial interpretieren...“ (Interpret Footage...). Das Dialogfeld „Clip ändern“ (Modify Clip) wird geöffnet. Hier gibt es viele Einstellungen für die Art und Weise, wie Premiere Pro Ihre Medien interpretiert. Für die Frame-Rate gilt hier „Andere Framerate: 30,00 fps“ (Assume this frame rate:30.00 fps). Aber das ändere ich in „Framerate verwenden aus Datei:“ (Use Frame Rate from File:). Der Wert liegt knapp über 119 Frames pro Sekunde. Ich klicke auf „OK“. Sie sehen sofort die Änderung in der Sequenz. Bei diesem Clip fehlt eine Menge Inhalt. Das ist der Grund, warum er schneller abgespielt wird. Alle Daten sind vorhanden, der Clip wird nur schneller als zuvor abgespielt. Ich spiele ihn in der Sequenz ab. Das ist übrigens die normale Wiedergabegeschwindigkeit. Sie ist viel höher als für das Auge notwendig, um eine fließende Bewegung wahrzunehmen. Wenn Sie, wie ich, bereits einen Clip zu einer Sequenz hinzugefügt haben und die Wiedergabegeschwindigkeit ändern, indem Sie im Projektfenster die Interpretation des Clips anpassen, wird Premiere Pro die Dauer in der Sequenz nicht ändern. Sehen wir uns ein anderes Beispiel an. Hier ist eine zweite Sequenz mit einem Clip, dessen Ton hauptsächlich auf einem Kanal aufgezeichnet wurde, und zwar auf Kanal 1 oder links. Hören wir rein. „...in Japan geboren und dort aufgewachsen, bis ich fünf war, dann zog ich nach...“ Sie sehen den Pegelunterschied an den Wellenformen in der Sequenz. Ich öffne diesen Clip mit Doppelklick im Quellmonitor und wechsle zur Wellenformansicht. Das geht einfach durch Klicken auf die Schaltfläche „Nur Audiodaten ziehen“ (Drag Audio Only) unter dem Bild. Der Unterschied zwischen beiden ist jetzt noch deutlicher. Ich klicke erneut mit der rechten Maustaste auf den Clip im Projektfenster. Ich wähle wieder „Anpassen“ (Modify) und dann „Audiokanäle“ (Audio Channels). Ich ändere die „Vorgabe“ (Preset) in „Mono“. Dadurch erhalte ich zwei Audioclips statt einem. Einen für den linken Kanal und einen für den rechten. Standardmäßig wird Clip 1 der linke Audiokanal zugeordnet und Clip 2 der rechte. Ich klicke auf „OK“. Diese Meldung weist darauf hin, dass es keine Änderungen an Sequenzen geben wird, die diesen Clip bereits enthalten. Ich bestätige mit „Ja“. Ich ziehe den Clip wieder in die Sequenz. Ich verkleinere die Audio 1-Spur, damit Sie ein bisschen mehr sehen. Ich vergrößere die Anzeige von Audio 2 und verschiebe die Ansicht etwas. Wir haben jetzt zwei separate Audioclips, einen pro Audiokanal. Den zweiten brauchen wir natürlich nicht. Im Schnittfenster ist die Option „Verknüpfte Auswahl“ (Linked Selection) deaktiviert. Das bedeutet, dass bei Auswahl dieses unerwünschten Audioclips nur dieser markiert und beim Drücken der Entf-Taste gelöscht wird. Beachten Sie, „Verknüpfte Auswahl“ bedeutet, dass alles Video- und Audiomaterial, das gemeinsam importiert wurde, ausgewählt wird, wenn Sie auf eines davon klicken. Es gibt übrigens einen etwas schnelleren Weg, um dasselbe Resultat zu erzielen. Ich wähle wieder „Anpassen > Audiokanäle...“ und setze die „Anzahl der Audioclips“ (Number of Audio Clips) auf „1“. Drücken Sie nun einfach die Tabulatortaste, um das Eingabefeld zu verlassen. Es wird jetzt nur ein Audioclip zur Sequenz hinzugefügt, wenn ich diese Aufnahme im Schnittfenster bearbeite. Ich wähle, welcher Audiokanal verwendet werden soll, links oder rechts, und klicke auf „OK“. Das ist die gleiche Meldung wie zuvor. Wenn ich den Clip in die Sequenz ziehe, erhalte ich nur den einen Audiokanal. Meistens müssen Sie Premiere Pro nicht korrigieren bei der Interpretation Ihrer Mediendateien. Aber wenn Sie mit Slow-Motion-Videos oder professionell aufgenommenem Ton arbeiten, klicken Sie einfach mit der rechten Maustaste auf den Clip, und wählen Sie „Anpassen“. Wenn Sie mehrere Clips bearbeiten müssen, markieren Sie alle Clips vor dem Rechtsklick. Der Ablauf ist derselbe.
Frame-Raten und Audiokanäle verstehen – Zusammenfassung.
- Video-Clips bestehen aus einer Reihe von Standbildern, die so schnell wiedergegeben werden, dass der Eindruck von Bewegung entsteht.
- Audiokanäle werden so miteinander kombiniert, dass ein einziger Soundmix entsteht. Audio liegt meist als Stereo- bzw. Zweikanal- oder Mono- bzw. Ein-Kanal-Audio vor.
- Sie können die Art und Weise ändern, wie Premiere Pro die Frame-Rate eines Clips interpretiert. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste (bzw. mit Ctrl-Klick) in das Projektfenster, und wählen Sie Anpassen > Filmmaterial interpretieren. Wenn Sie eine andere Frame-Rate wählen, ändern sich dadurch die Wiedergabegeschwindigkeit und die Dauer des Clips.
- Sie können die Art und Weise ändern, wie Premiere Pro die Audiokanäle eines Clips interpretiert. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste (bzw. mit Ctrl-Klick) in das Projektfenster, und wählen Sie Anpassen > Audiokanäle. Geben Sie an, welche Audiokanäle verwendet und wie sie zu Sequenzen hinzugefügt werden sollen.
So ändern Sie die Dauer oder Geschwindigkeit eines Clips in einer Sequenz.
In diesem Video verwende ich die Premiere Pro-Projektdatei „09_02 Clip playback speed.prproj“. Mit der Projektdatei werden alle Medien, die Sie für dieses Tutorial benötigen, bereitgestellt. Öffnen Sie sie mit einem Doppelklick in Premiere Pro. Die Zeitlupe verwenden Regisseure gern, um Ereignissen durch eine langsame „Entfaltung“ besonderes Gewicht zu verleihen. Ihr Footage wird nicht immer in der hohen Frame-Rate vorliegen, die für einen gleichmäßigen Slow-Motion-Effekt in Premiere Pro nötig ist. Sie können aber immer noch Anpassungen an der Wiedergabegeschwindigkeit einer Sequenz vornehmen. Und fantastische Ergebnisse erzielen. Sehen wir uns das mal an. Ich beginne mit einer Änderung an dieser Aufnahme von Kindern, die mit einem Reifen spielen. Schauen wir kurz in den unbearbeiteten Clip rein. Ich klicke mit der rechten Maustaste auf den Clip in der Sequenz und wähle „Geschwindigkeit/Dauer...“ (Speed/Duration...). Das Dialogfeld „Clip-Geschwindigkeit/-Dauer“ (Clip Speed/Duration) wird geöffnet. Es bietet einige interessante Optionen. Ich kann die Geschwindigkeit umkehren oder festlegen, dass Clips im Schnittfenster verschoben oder gelöscht werden, wenn ich die Wiedergabedauer durch Ändern der Geschwindigkeit anpasse. Ganz oben wird die Geschwindigkeit (Speed) in Prozent angezeigt. Hier kann ich die Dauer (Duration) ändern. Das kleine Kettensymbol rechts daneben verknüpft beide Werte. Wenn ich „25“ eingebe, wird die Dauer automatisch aktualisiert. Ich mache das rückgängig durch Strg+Z für Windows bzw. Befehl+Z für macOS. Ich trenne die Verknüpfung und gebe erneut „25“ ein. Die Dauer bleibt gleich. Der Wert, den wir hier sehen, entspricht der tatsächlichen Dauer des Clips in der Sequenz. Ich kann die Inhalte dieses Clips beliebig lang oder langsam ablaufen lassen. Es ist nicht ganz dasselbe wie eine Änderung des Clip-Teils, der in die aktuelle Sequenz eingebaut wurde. Mit diesem Wert bin ich zufrieden: fünf Sekunden in einem Frame. Aber die Geschwindigkeit der Inhalte soll geringer sein. Ich klicke auf „OK“, um den Clip abzuspielen. Es wird nicht der ganze Inhalt gezeigt, weil wir ja nur ein Viertel eingestellt haben. Die Wiedergabe ruckelt ein bisschen. Premiere Pro hat die zusätzlichen Frames hinzugefügt, die für eine langsamere Wiedergabe nötig sind. Die Standardeinstellung ist nicht besonders fließend, kann von Ihrem Computer aber am einfachsten wiedergegeben werden. Ich stelle jetzt die höchste Qualität ein. Ich klicke noch einmal mit der rechten Maustaste auf den Clip und wähle „Geschwindigkeit/Dauer“ (Speed/Duration). Neben der Option „Zeit-Interpolation“ (Time Interpolation) wähle ich „Optischer Fluss“ (Optical Flow). Dieser Effekt hat eine sehr hohe Qualität. Es dauert etwas, bis Ihr Computer die Wiedergabe starten kann. Deshalb sehen Sie eine rote Line oben im Schnittfenster. Sie bedeutet, dass ein Effekt verarbeitet werden muss. Verarbeiten heißt hier Rendering. Bei aktiviertem Schnittfenster klicke ich oben auf das Menü „Sequenz“ (Sequence). Ich wähle „Effekte im In/Out-Bereich rendern“ (Render Effects In to Out). Auf der Tastatur müssen Sie einfach die Enter-Taste drücken. Standardmäßig wird die Sequenz abgespielt, sobald Ihr System die Effekte gerendert hat. Ich halte die Wiedergabe an. Dann suche ich meinen Clip. Sehen wir uns das Ergebnis an. Sehr schön. Es gibt auch ein eigenes Werkzeug, um die Wiedergabegeschwindigkeit von Clips zu ändern. Etwas später auf der Zeitleiste werde ich den Clip „Bridge track.mp4“ löschen. Ich markiere den Clip und drücke die Entf-Taste. Jetzt wähle ich das Werkzeug „Geschwindigkeit ändern R“ (Rate Stretch (R)). Es ist verfügbar durch Klicken und Halten des Werkzeugs „Schnittkante verschieben – Ripple (B)“ (Ripple Edit (B)). Wenn ich bei ausgewählten Werkzeug einen Clip zuschneide, indem ich an das Ende klicke und ziehe, verändere ich damit nicht den Ausschnitt des Clips, den ich verwende, sondern seine Wiedergabegeschwindigkeit. In diesem Fall verändere ich die Wiedergabegeschwindigkeit um exakt den Wert, der nötig ist, um die Lücke zu schließen. Ich klicke und ziehe und lasse die Maus los. Jetzt klicke ich mit der rechten Maustaste auf den Clip, und wähle „Geschwindigkeit/Dauer...“ (Speed/Duration...). Ich setze „Zeit-Interpolation“ (Time Interpolation) auf „Optischer Fluss“ (Optical Flow) und klicke auf „OK“. Ich wähle nochmal „Sequenz“ (Sequence) und „Effekte im In/Out-Bereich rendern“ (Render Effects In to Out). Navigieren Sie zurück zum Clip. Sehen wir uns das Ergebnis an. Perfekt. Mit dem Werkzeug „Geschwindigkeit ändern“ (Rate Stretch Tool) sind wir nun fertig. Ich gehe zurück zum „Auswahlwerkzeug“ (Selection Tool) und kann nun mit der Bearbeitung fortfahren. Das war eine Einführung in die Einstellungen der Wiedergabegeschwindigkeit im Schnittfenster von Adobe Premiere Pro.
Die Wiedergabegeschwindigkeit ändern – Zusammenfassung.
- Um die Wiedergabegeschwindigkeit zu ändern oder die Dauer eines Clips in einer Sequenz präzise anzupassen, klicken Sie mit der rechten Maustaste (bzw. mit Ctrl-Klick) auf den Clip, und wählen Sie Geschwindigkeit/Dauer.
- Wählen Sie im Dialogfeld „Geschwindigkeit/Dauer“ einen neuen Prozentwert für die Wiedergabegeschwindigkeit und eine Option für Zeit-Interpolation. Diese Einstellungen bestimmen, wie Premiere Pro die neue Wiedergabegeschwindigkeit rendert:
- Frame-Sampling bietet die beste, aber nicht die glatteste Wiedergabe-Performance.
- Frame-Überblendung liefert eine bessere Qualität, beansprucht für die Wiedergabe allerdings mehr Computer-Ressourcen.
- Optischer Fluss bietet die höchste Qualität. Damit bei dieser Option die Wiedergabe in Echtzeit erfolgt, muss Ihr Computer das Video in der neuen Geschwindigkeit vorverarbeiten. Diese Vorverarbeitung wird „Rendering“ genannt. Eine rote Linie am oberen Rand des Schnittfensters zeigt an, dass die Sequenz gerendert werden muss, wenn Sie eine ruckelfreie Vorschau sehen möchten. Die finale Ausgabe ist davon nicht betroffen, nur die Vorschau.
Um Effekte in Ihrer Sequenz zu rendern, vergewissern Sie sich, dass das Schnittfenster aktiv ist (erkennbar am blauen Rand). Wählen Sie dann Sequenz > Effekte im In/Out-Bereich rendern.
- Klicken Sie auf der Werkzeugleiste länger auf das Werkzeug Schnittkante verschieben - Ripple, um das Werkzeug Geschwindigkeit ändern anzuzeigen. Mit dem Werkzeug „Geschwindigkeit ändern“ können Sie Clips zuschneiden, um die Wiedergabegeschwindigkeit zu ändern. Damit lassen sich sehr gut Lücken mit einem Clip füllen. Um einen Clip mit dem Werkzeug „Geschwindigkeit ändern“ zu trimmen, ziehen Sie die Enden des Clips. Die Wiedergabegeschwindigkeit wird um exakt den Betrag geändert, der für die neue Wiedergabedauer nötig ist.
- Wählen Sie das Auswahl-Werkzeug, wenn Sie die Arbeit mit dem Werkzeug „Geschwindigkeit ändern“ beendet haben.
Es gibt zwei Methoden, um die Lautstärke mehrerer Clips gleichzeitig zu ändern. Beide funktionieren gleich gut: die Anpassung der Audioverstärkung (hilfreich bei Musik-Clips) und die Verwendung des Bedienfelds „Essential Sound“ (ideal für Dialoge).
In diesem Video verwende ich die Premiere Pro-Projektdatei „09_03 Set audio level for multiple clips.prproj“. Mit der Projektdatei werden alle Medien, die Sie für dieses Tutorial benötigen, bereitgestellt. Öffnen Sie die Datei mit einem Doppelklick in Premiere Pro. Bei der Bearbeitung von Audiopegeln müssen oft genug gleich mehrere Clips geändert werden. Sie können eine Standardanpassung für eine Gruppe von Clips vornehmen, wie z. B. Musik-Tracks, die im Allgemeinen zu laut für eine bearbeitete Sequenz sind. Manchmal müssen auch mehrere Sprachelemente auf denselben Pegel gebracht werden. Ich zeige Ihnen, wie Ihnen diese Anpassungen gelingen. Im Projektfenster haben wir drei Musik-Clips, alle mit unterschiedlichen Pegeln. Durch Doppelklick öffne ich einen Clip. Im Quellmonitor sehen Sie die Wellenform. Wie Sie vermutlich schon wissen, gilt bei Wellenformen: Je größer die Wellenform, desto lauter ist die Musik an diesem Zeitpunkt. Ich wähle alle drei Clips aus. Dazu verwende ich das Lasso im Projektfenster. Genauso einfach geht die Auswahl per gedrückter Umschalttaste in der Liste. Bei markierten Clips öffne ich das Menü „Clip“. Ich wähle „Audio-Optionen“ (Audio Options) und „Audioverstärkung“ (Audio Gain). Ich erlaube Premiere Pro die Pegel dieser Audio-Clips automatisch zu analysieren, damit diese einen Pegel erreichen, der zur Sequenz passt. Dafür klicke ich auf „Alle Spitzen normalisieren auf:“ (Normalize All Peaks to:) und gebe einen guten Standardwert für den Anfang ein: -18 dB. Ich klicke auf „OK“. Sie sehen sofort, dass die Wellenform schmaler wird. Ich doppelklicke auf ein paar andere Clips, und wie Sie sehen, haben alle eine schmalere Wellenform. Jetzt können wir die Clips verwenden, ohne den Soundtrack zu überladen. Das ist eine schnelle Vorgehensweise bei mehreren Clips im Projektfenster. Das funktioniert auch für Clips, die sich bereits in einer Sequenz befinden. Hier sehen Sie mehrere Voiceover-Clips, die offensichtlich unterschiedliche Pegel haben. Die Wellenformen sind unterschiedlich hoch. Ich spiele Ihnen die ersten zwei vor. Sie wurden mit unterschiedlicher Lautstärke aufgenommen, was wir hier angleichen wollen. Ich wechsle zum Arbeitsbereich „Audio“ und wähle alle Clips zusammen aus. Einfach klicken und mit dem Lasso-Werkzeug auswählen. Im Bedienfeld „Essential Sound“ klicke ich auf „Dialog“ (Dialogue), „Lautstärke“ (Loudness) und „Automatisch anpassen“ (Auto-Match). Wie Sie sehen, haben sich die Wellenformen geändert. Die Pegel der Clips stimmen jetzt überein. Hören wir uns die ersten zwei Voiceover-Clips noch einmal an. Perfekt. Alle Clips der Sequenz sind ausgewählt. Jetzt klicke ich mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Clip und wähle „Audioverstärkung...“ (Audio Gain...). Hier verwende ich gleichen Optionen wie eben im Projektfenster zum Normalisieren und automatischen Anpassen der Audiopegel für die ausgewählten Clips. Klicken Sie auf „Abbrechen“ (Cancel), um das Dialogfeld zu schließen. Nachdem ich mit dieser Tonanpassung fertig bin, gehe ich wieder in den Arbeitsbereich „Bearbeitung“ (Editing), um die Arbeit an diesem Projekt fortzuführen. Die automatische Anpassung des Audiopegels spart Ihnen viel Zeit und gewährleistet perfekte Einstellungen für Ihren Soundtrack.
Die Lautstärke für mehrere Clips festlegen – Zusammenfassung.
- Um die Lautstärke für mehrere Clips gleichzeitig im Projektfenster zu ändern, wählen Sie die Clips aus. Wählen Sie anschließend Clip > Audio-Optionen > Audioverstärkung. Wählen Sie im Dialogfeld „Audioverstärkung“ Alle Spitzen normalisieren auf. Legen Sie die neue Lautstärke fest (für Musik meist –18dB), und klicken Sie auf „OK“. Die Lautstärke aller ausgewählten Clips wird automatisch an die gewählte Lautstärke angepasst.
- Im Bedienfeld „Essential Sound“ können Sie die Lautstärke für mehrere Dialog-Clips anpassen, die Sie bereits in eine Sequenz eingefügt haben. Wählen Sie die Clips aus und dann im Bedienfeld „Essential Sound“ die Option Dialog. Klicken Sie im Abschnitt Lautstärke auf Automatisch anpassen. Die Lautstärke der Clips wird automatisch auf ein branchenübliches Niveau für Dialoge angepasst.
- Sie können die Option „Audioverstärkung“ auch innerhalb einer Sequenz verwenden. Wählen Sie die Clips aus, die Sie ändern möchten, und wählen Sie Clip > Audio-Optionen > Audioverstärkung.