Viele Anwender bearbeiten Videos in Premiere Pro, trauen sich aber nicht an After Effects heran, da es vermeintlich zu kompliziert ist.Wenn das auch auf Sie zutrifft, sollten Sie jetzt zuschauen, wie einfach sich ein Hoverboard-Effekt erstellen lässt – genau wie in „Zurück in die Zukunft“.
Als Grundlage dienen zwei Clips, die ich mit Premiere Clip auf dem iPhone aufgenommen und in After Effects importiert habe, und zwar über mein Creative Cloud-Konto.Der Clip mit dem Skateboarder soll im Vordergrund sein und der ohne im Hintergrund. Um sie bearbeiten zu können, muss ich sie zu einer Komposition zusammenfügen. Dazu ziehe ich die Clips auf das Symbol für Kompositionen, wähle „Einzelne Komposition“ (Single Composition) und stelle sicher, dass „Sequenzebenen“ (Sequence Layers) deaktiviert ist.
Nun haben wir eine Komposition mit dem Film eines Skateboarders oberhalb einer Szene ohne. Die Aufnahmen erfolgten mit Stativ, damit sie nicht verwackeln – wichtig für diesen Effekt. Um ein Skateboard in ein Hoverboard zu verwandeln, müssen die Räder entfernt werden. Ich nutze dazu eine bewegte Maske, indem ich auf einer Ebene eine Maske erstelle, die den Rädern folgt.
Anschließend stanze ich diese Form aus der Skateboard-Ebene heraus, um die Räder zu entfernen. Ich beginne mit einer neuen Farbfläche, die ich „Matte“ nenne. Die Farbe ist egal, sie muss nur groß genug sein, um abzudecken, was entfernt werden soll – und klein genug, damit wir noch sehen, was wir tun. Mithilfe des Zeichenstift-Werkzeugs zeichne ich auf der Farbfläche entlang der unteren Kante des Boards eine Maske, die auch alle verräterischen Schatten abdeckt. Ich zeichne einen nierenförmigen Umriss und passe die Form dann mit dem Pfeilwerkzeug an, bis alle Räder bedeckt sind und natürlich auch die Schatten. Das reicht fürs Erste. Feinabstimmungen machen wir später.
Als Nächstes soll das Skateboard verfolgt werden, und zwar vom ersten Frame ab. Der Motion-Tracker von After Effects analysiert die Szene und generiert Bewegungs-Keyframes – vollkommen automatisch.Diese werden der Farbfläche zugewiesen, damit sie sich zusammen mit dem Skateboard bewegt. Ein wichtiger Schritt:Die Farbfläche heftet sich an die Tracker-Daten auf Basis ihres Ankerpunkts, der aktuell dem Mittelpunkt der Farbfläche entspricht. Er muss nun an die Stelle verschoben werden, an der die Rollen das Board berühren, denn das soll das Ziel des Trackers sein.
Der schnellste Weg dazu ist das Ankerpunkt-Werkzeug.Damit ziehe ich den Anker an die gewünschte Stelle. Anschließend klicke ich auf die Vordergrundebene mit dem Skateboarder, wechsle zum Tracker-Bedienfeld und wähle „Bewegung verfolgen“ (Track Motion). Sehen Sie die zwei Quadrate und das kleine Pluszeichen? Das innere Quadrat sollte das zu verfolgende Objekt umgeben. Ich wähle die Stelle aus, an der die Räder auf das Skateboard treffen. Der After Effects-Tracker funktioniert am besten mit rechten Winkeln. Das äußere Quadrat definiert den Suchbereich in jedem Frame. Ich vergrößere dieses Quadrat. Das Pluszeichen definiert den Punkt, an dem die Farbfläche angefügt wird. Das ist genau da, wo ich eben den Ankerpunkt gesetzt habe.
Beginnen wir mit der Verfolgung. Die inneren Pfeile dienen der schnellstmöglichen Vorwärts- bzw. Rückwärtsverfolgung, und die äußeren Pfeile verfolgen immer je einen Frame. Wenn der Tracker den Kontakt verliert, klicken Sie, um ihn anzuhalten.Gehen Sie einige Frames zurück, korrigieren Sie den Tracker, und fahren Sie mit der Verfolgung fort, bis Sie fertig sind. Jetzt klicke ich auf „Ziel bearbeiten“ (Edit Target). Ich wähle die Maskenebene aus und klicke auf „Anwenden“ (Apply). Im nächsten Fenster akzeptiere ich die Standardwerte. Jetzt folgt die Farbfläche dem Skateboard.
Die Verfolgung sieht recht gut aus, doch der Skateboarder wird größer, je näher er kommt. Also muss auch die Farbfläche größer werden. Dazu animiere ich die Skalierung des Objekts. Ich wähle die Farbfläche aus, öffne ihre Transformieren-Eigenschaften und suche „Skalierung“ (Scale). Beim ersten Frame aktiviere ich die Stoppuhr, um die Animation möglich zu machen. Außerdem lege ich den ersten Keyframe fest. Nun gehen wir zum Ende der Komposition. Nun gehen wir zum Ende der Komposition.Ich vergrößere den Schatten, indem ich den Skalierungswert durch Scrubben der Zahlen hier in den Eigenschaften erhöhe. Wie Sie sehen, verändert die Form jetzt ihre Größe und folgt der Position der Quelle. Ich bin mit der Verfolgung zufrieden und möchte nun mithilfe der Maske die Vordergrundebene mit einem Loch versehen. Dazu muss ich zuerst sicherstellen, dass die Ebenenmodi in der Zeitleiste angezeigt werden.Ich wähle die Vordergrundebene und wähle in der Spalte „Bewegte Maske“ (Track Matte) die Option „Umgekehrte Alpha-Maske“ (Alpha Inverted Matte). Diese Funktion greift auf die Transparenz der nächsthöheren Ebene zu, kehrt sie um und wendet das Resultat auf die neue Transparenz auf der Vordergrundebene an. Sehr schön. Die Räder sind verschwunden, doch man sieht noch die scharfen Konturen der Maskenform. Zum Glück gibt es das Werkzeug „Weiche Maskenkante“ (Mask Feather), mit dessen Hilfe ich die Seitenränder glätte.Die obere Kante lasse ich unverändert.
Nun brauche ich eigentlich nur noch einen falschen Schatten, um den Effekt glaubwürdig zu machen. Ich wiederhole dieselben Schritte wie bei der Erstellung der bewegten Maske, um eine Schattenform zu erstellen.Ich glätte die Kanten, setze den Ebenenmodus auf „Multiplizieren“ (Multiply) und verringere den Transparenzwert, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Sobald die Szene stimmig wirkt, klicke ich auf „Übergeordnet“ (Parent) in der Zeitleiste und verknüpfe den Schatten mit der Maske. Jetzt übernimmt der Schatten die Position und die Größe der verfolgten Farbfläche und folgt damit dem Hoverboard. Fertig ist die Illusion!