Die Welt der 2D-Computergrafiken bietet zwei Systeme zum Speichern und Anzeigen von Bildern: Bitmaps (der technische Begriff ist „Rastergrafiken“) und Vektorgrafiken.
Computerprogramme speichern Bitmaps als Pixel, die durch ihre Farbe und Position identifiziert werden. Der Begriff „Bitmap-Grafik“ bezieht sich nicht nur auf Dateien mit der Windows-Bitmap-Erweiterung „BMP“, sondern auf alle Bilder, die im Bitmap-Format gespeichert werden, einschließlich „GIF“, „JPG“, „TIFF“ und „PNG“.
Der Vorteil von Bitmap-Grafiken ist, dass sie superrealistische Details mit komplexen Farben, Farbverläufen und nuancierte Schattierungen ermöglichen. Die Kehrseite ist, dass unkomprimierte Bitmaps in der Regel eine viel Speicherplatz benötigen und nicht besonders gut skalierbar sind. Angenommen, Sie haben ein Bitmap-Bild eines Autos und Sie weisen ein Programm an, die Größe um 500 Prozent zu erhöhen.
Das Programm muss für das größere Bild neue Pixel erstellen, d. h., es dupliziert die bereits im Bild vorhandenen Pixel (Farbpunkte). Die Ergebnisse sind nicht immer schön. Das gesamte Bild wird höchstwahrscheinlich unscharf. Abgerundete Kanten werden vermutlich gerastert oder verpixelt (grobkörnig) dargestellt, sodass einzelne Bildpunkte zu sehen sind.
Vektorgrafiken hingegen werden vom Computer als Formeln gespeichert. Im Vergleich zu Rastergrafiken beanspruchen Vektorgrafiken verhältnismäßig wenig Speicherplatz und sie sind skalierbar. Mit anderen Worten, wenn Sie ein kleines Auto zeichnen und sich entschließen, es um 500 Prozent zu skalieren, sind in der vergrößerten Zeichnung nach wie vor schöne, klare Details sichtbar.
Die Stärken und Schwächen der einzelnen Formate sind wichtig, wenn Sie mit Bildern arbeiten. Bitmaps sind für fotorealistische Bilder mit vielen Farben und Schattierungen besser geeignet. Vektorgrafiken eignen sich besser für Strichgrafiken, Diagramme und Bilder, die Sie in verschiedenen Größen darstellen müssen. Animate kann vier Arten von Grafikdateien importieren – JPG, GIF, PNG und SVG – es gibt jedoch einige Punkte, die dabei zu beachten sind.
JPG-Dateien, auch bekannt als JPEGs, sind das vertraute Bitmap-Format, das im Web und auch von vielen Kameras verwendet wird. Das Format wurde von der Joint Photographic Experts Group entwickelt, daher die Abkürzung. JPEG-Dateien verwenden ein verlustbehaftetes Komprimierungsverfahren, um geringere Dateigrößen zu erzielen. In Bildeditoren, die mit JPEGs arbeiten, können Sie in der Regel den Grad der Komprimierung wählen. Wenn Ihr Bild nur auf einem Bildschirm angezeigt wird, können Sie eine hohe Komprimierung wählen. Wenn es für einen Fotodrucker gedacht ist und in Postergröße ausgedruckt werden soll, werden Sie jedes einzelne Pixel benötigen.
GIF-Dateien wurden von CompuServe entwickelt, einem der frühen Online-Dienste. Die Abkürzung kommt von „Graphic Interchange Format“. Die Beliebtheit von GIFs scheint im Vergleich zu JPEGs und PNGs abzunehmen, sie sind aber immer noch auf vielen Websites anzutreffen. GIFs sind Bitmaps, die mit einem verlustfreien Komprimierungsverfahren gespeichert werden, aber eine begrenzte Farbpalette verwenden. Das Ergebnis bei einem Bild mit großen Volltonflächen, etwa ein Firmenlogo oder ein Balkendiagramm, ist oft eine sehr kleine Datei. Auf der anderen Seite wird ein fotografisches Bild im GIF-Format nicht so gut komprimiert und vielleicht auch nicht so gut aussehen wie z. B. ein JPEG, und zwar aufgrund der begrenzten Anzahl an Farben. GIFs bieten ein paar nette Tricks. Sie können animierte GIFs mit einer einfachen Frame-für-Frame-Animation erstellen. Programme wie Adobe Fireworks und Flash machen diesen Prozess recht einfach.
Bei GIFs haben Sie auch die Möglichkeit, Teile des Bilds transparent zu machen. Das ist toll, wenn Sie eine unregelmäßige Form, etwa eine animierte Figur, auf einem bereits entwickelten Hintergrund, z. B. der Innenansicht eines Zimmers, platzieren.
PNG-Dateien wurden zu einer Zeit entwickelt, als es im Zusammenhang mit GIF noch offene patentrechtliche Fragen gab. Diese Abkürzung (wird als „ping“ ausgesprochen) bedeutet „Portable Network Graphics“. Das PNG-Format wurde (im Gegensatz zu Druckgrafiken) speziell für das Web entworfen und um Merkmale zu verbessern, die bereits bei GIF-Dateien populär waren. PNG-Dateien verwenden ein verlustfreies Komprimierungsverfahren, bieten eine größere Palette an Farben, können animierte Sequenzen anzeigen und transparente Bereiche innerhalb des Bilds umfassen. PNG-Dateien werden in modernen Webbrowsern gut unterstützt, aber es gibt sicher noch einige ältere Browser, die das Format nicht verarbeiten können. Das PNG-Format funktioniert gut mit Animate, nicht zuletzt, weil beide für das Web entwickelt wurden. SVG-Dateien sind vektorbasiert. Der Name steht für „Scalable Vector Graphics“. Das heißt, anstatt ein Bild Pixel für Pixel aufzuzeichnen, enthalten SVG-Dateien Formeln, die die Linien, Kurven, Formen und andere Details eines Bilds mathematisch beschreiben. Alle modernen Webbrowser unterstützen das SVG-Format, aber in älteren Browsern ist die Unterstützung für SVG inkonsistent.
Wenn Sie die Größe eines SVG-Bilds in Animate ändern, kann es zunächst verpixelt aussehen – jene gezackte, treppchenförmige Darstellung, die Grafiken oft aufweisen, wenn sie vergrößert werden. Wird ein so geändertes Bild in einem Browser angezeigt, ist diese Aufrasterung zu sehen. Wenn Sie das Bild hingegen in Animate nicht ändern, lässt es sich im Browser-Fenster ohne solche unerwünschten Effekte vergrößern und verkleinern.