So passen Sie Belichtung und Kontrast mithilfe der Steuerungen im Bedienfeld „Licht“ an.
In diesem Tutorial sehen wir uns die Bearbeitungswerkzeuge an, die Sie in Lightroom am häufigsten nutzen werden. In diesem Video geht es um die Steuerungen für das Licht in einem Foto. Wenn Sie die Beispieldateien für diese Übung verwenden möchten, fügen Sie sie zu Lightroom hinzu. Wählen Sie dieses Foto aus, und drücken Sie die E-Taste, oder klicken Sie rechts auf das Bearbeiten-Symbol, um den Arbeitsbereich für die Bearbeitung mit den Bearbeitungswerkzeugen zu öffnen. Oben im Bedienfeld „Licht“ (Light) befinden sich Steuerungen zur Anpassung des Lichts im Foto. Wenn Sie eine Erklärung zu einem Regler benötigen, bewegen Sie den Cursor darüber. Daraufhin erscheint eine QuickInfo mit einer kleinen Animation, die die Funktion veranschaulicht. Manchmal genügt es schon, wenn Sie in diesem Bedienfeld auf eine einzige Schaltfläche klicken: „Auto“. Alle Regler in diesem Bedienfeld werden dann automatisch so verschoben, wie Lightroom es für richtig hält, um ein optimal belichtetes Foto zu erhalten. Von diesem Ausgangspunkt können Sie dann einzelne Regler feinjustieren, um das Foto zum Beispiel heller zu machen. Sie können aber auch jeden Regler manuell einstellen. Das zeige ich Ihnen nun. Um die Regler in ihre Ausgangsposition zurückzubringen, drücke ich die Wahltaste (Mac) bzw. die Alt-Taste (Windows). Dadurch ändert sich der Titel des Bedienfelds von „Licht“ (Light) in „Licht zurücksetzen“ (Reset Light). Wenn Sie auf „Licht zurücksetzen“ klicken, werden alle Regler auf 0 zurückgesetzt. Diese Änderung betrifft nur die Regler in diesem Bedienfeld. Alle anderen Bedienfelder bleiben unverändert. Der erste Regler im Bedienfeld „Licht“ ist für die Belichtung (Exposure). Er steuert die allgemeine Helligkeit des Fotos. Wenn Sie den Regler nach links ziehen, wird das Foto dunkler. Wenn Sie den Regler nach rechts ziehen, wird das Foto heller. Wenn ein Foto gut belichtet ist, sind hier normalerweise keine großen Anpassungen nötig. Ich schiebe den Regler ein wenig zurück, sodass der Wert für die Belichtung des Fotos bei +0,50 liegt. Wenn das Foto etwas trüb wirkt, können Sie das mit dem Regler für den Kontrast (Contrast) beheben. Schieben Sie ihn nach rechts. Dadurch werden die dunklen Bereiche dunkler und die hellen Bereiche heller. Der Kontrast wird stärker. Wenn der Kontrast im Foto zu stark ist, z. B. in einem Foto, das mittags aufgenommen wurde, ziehen Sie den Regler besser nach links, um den Kontrast zu reduzieren. Ich ziehe den Regler für den Kontrast selten zu weit in eine Richtung. Mit einem Doppelklick springt der Regler zurück auf 0. Ich zeige Ihnen noch eine Möglichkeit, den Regler zu bewegen, und zwar in genaueren Schritten. Bewegen Sie den Cursor auf den Wert auf der rechten Seite. Klicken Sie in das Feld. Mit den Pfeiltasten nach oben und unten können Sie den Regler für den Kontrast nun in kleinen Schritten bewegen. Anschließend drücke ich die Eingabetaste. Die nächsten vier Regler – Lichter (Highlights), Tiefen (Shadows), Weiß (Whites) und Schwarz (Blacks) – geben Ihnen präzisere Kontrolle über die Helligkeit bestimmter Töne im Foto. Mit dem Regler für die Lichter (Highlights) werden helle Bereiche verändert. Wenn Sie den Regler nach rechts ziehen, werden Lichter noch heller. Wenn Sie ihn nach links schieben, werden die Lichter dunkler. Dadurch werden Details in hellen Bereichen besser sichtbar, zum Beispiel in den Wolken oder in den Wellen links im Foto. Achten Sie auf diese Details, während ich den Regler für die Lichter nach links bewege. Es sind jetzt viel mehr Details sichtbar als zuvor. Der Regler für die Tiefen (Shadows) kontrolliert die Helligkeit dunklerer Bereiche im Foto. Achten Sie auf den grauen Felsen, während ich den Regler nach links schiebe. Er wird dunkler. Sie werden den Regler aber häufiger nach rechts als nach links schieben. In dunklen Bereichen kommen Details so besser zur Geltung. Sie sehen das ganz deutlich, während ich den Regler nach rechts bewege, wenn Sie den Felsen betrachten. Kommen wir nun zu den letzten zwei Reglern im Bedienfeld „Licht“ (Light): „Weiß“ (Whites) und „Schwarz“ (Blacks). Sie betreffen die hellsten hellen Bereiche und die dunkelsten dunklen Bereiche im Foto. Wenn Sie den Regler „Weiß“ nach rechts ziehen, nimmt der Kontrast zu, indem die hellsten Bereiche in reines Weiß umgewandelt werden. Wenn Sie möchten, können Sie die Wahltaste (Mac) oder Alt-Taste (Windows) drücken und den Regler dann nach rechts schieben. Das Bild wird schwarz. Bald sehen Sie aber kleine weiße oder farbige Stellen im Foto. Diese Stellen sind die Bereiche, die weiß werden und keinerlei Details mehr haben. Nun zum Regler „Schwarz“ (Blacks). Er verändert die dunkelsten Bereiche des Fotos. Immer wenn ich Tiefen bearbeite, ziehe ich auch den Regler für Schwarz nach links. Dadurch entsteht mehr Kontrast, und das Motiv wird stärker hervorgehoben. Nun möchte ich den Vorher-Nachher-Vergleich sehen. Dazu klicke ich unten auf das Symbol für die Vorher-Nachher-Ansicht. So sah das Foto ursprünglich ohne Korrekturen aus. Und so sieht das Foto nach der Bearbeitung aus. Die Anpassung des Lichts ist nur eine Möglichkeit, um ein Foto optisch zu verbessern. Es gibt viele weitere globale Korrekturen in diesen Bedienfeldern. Auf der Leiste ganz rechts finden Sie außerdem Werkzeuge für selektive Korrekturen an bestimmten Bereichen eines Fotos. Die Bearbeitung des Lichts ist aber ein guter Anfang und macht aus ganz guten Fotos schnell großartige Fotos.
Licht anpassen – Zusammenfassung
- Wählen Sie ein Foto aus, und klicken Sie rechts auf das Bearbeiten-Symbol, um die Bedienfelder mit den Bearbeitungsfunktionen zu öffnen.
- Klicken Sie im Bedienfeld Licht auf die Schaltfläche Auto. Damit passt das Programm die Regler in diesem Bedienfeld automatisch an, um die optimale Belichtung zu erzeugen.
- Mithilfe der einzelnen Regler im Bedienfeld „Licht“ können Sie das Licht auch manuell anpassen oder die Resultate der automatischen Korrektur feinjustieren:
- Ziehen Sie den Regler Belichtung nach rechts, um das Foto aufzuhellen, bzw. nach links, um es abzudunkeln. Dieser Regler steuert die allgemeine Helligkeit des Fotos.
- Ziehen Sie den Regler Kontrast nach rechts, um den Kontrast zu erhöhen, bzw. nach links, um ihn zu reduzieren.
- Ziehen Sie den Regler Lichter nach links, um Details in hellen Bereichen durch Abdunkeln hervorzuheben.
- Ziehen Sie den Regler Tiefen nach links, um Details in dunklen Bereichen zur Aufhellen hervorzuheben.
- Halten Sie die Alt-Taste (Windows) bzw. Wahltaste (Mac) gedrückt, und ziehen Sie den Regler Weiß nach rechts, bis Sie kleine weiße oder farbige Stellen im Foto sehen. Dieser Regler wandelt die hellsten Bereiche in reines Weiß um.
- Ziehen Sie den Regler Schwarz nach links, um die dunkelsten Bereiche des Fotos tiefschwarz zu machen.
So korrigieren Sie einen Farbstich mithilfe der Weißabgleich-Steuerungen.
Fotos haben manchmal einen ungewollten Farbstich. Diesen Farbstich können Sie mit den Steuerungen für den Weißabgleich beseitigen, im Bedienfeld „Farbe“ von Lightroom. Wählen Sie dieses Foto aus den Beispieldateien aus. Drücken Sie die E-Taste, oder klicken Sie auf das Bearbeiten-Symbol. Öffnen Sie das Bedienfeld für Farbe (Color). Im oberen Bereich des Bedienfelds „Farbe“ sehen Sie verschiedene Optionen zur Anpassung des Weißabgleichs (White Balance). Verschieben Sie den Regler für die Temperatur. Das Spektrum reicht von Blau bis Gold. Oder probieren Sie den Regler für die Tönung (Tint), der von Grün bis Magenta reicht. Da dieses Foto einen goldenen Farbstich hat, ziehe ich den Regler für die Temperatur in Richtung Blau. Dadurch ändern sich die Farben im gesamten Foto. Den Regler für die Tönung (Tint) ziehe ich in Richtung Grün. Wenn Sie mit Temperatur und Tönung nicht die gewünschte Änderung erzielen, probieren Sie eine Farbvorgabe aus dem Dropdown-Me¬nü aus. Ich wähle „Automatisch“ (Auto). Beachten Sie die Veränderung der Regler für Temperatur und Tönung. Wenn Sie, wie ich hier, eine JPEG-Datei bearbeiten, werden in diesem Dropdown-Me¬nü nur zwei Auswahlmöglichkeiten angezeigt. „Wie Aufnahme“ (As Shot) bildet Farben genauso ab, wie die Kamera sie erfasst hat. „Automatisch“ gibt den von Lightroom berechneten, geschätzten Weißabgleich zurück. Bei einer RAW-Datei befinden sich in diesem Menü wesentlich mehr Farbvorgaben. Das liegt daran, dass die Anpassungsmöglichkeiten für die Farbbalance bei RAW-Dateien umfangreicher sind als bei JPEG-Dateien, die ihren Weißabgleich von der Kamera erhalten. Ich setze alle Regler im Bedienfeld „Farbe“ zurück auf „Wie Aufnahme“ (As Shot), weil ich Ihnen eine weitere Methode zeigen möchte, wie Sie einen Farbstich korrigieren können. Verwenden Sie dazu die Pipette. Mit ausgewählter Pipette bewege ich den Cursor nun ins Foto und klicke auf etwas, das in Wirklichkeit neutral-grau sein müsste. Wenn Sie kein graues Motiv haben, klicken Sie auf einen Bereich, der weiß oder schwarz sein sollte. Der Bahnsteig ist normalerweise grau, also klicke ich darauf. Wie Sie sehen, hat das den Weißabgleich deutlich verändert. Die Regler für Temperatur und Tönung haben sich verschoben. Wenn ich andere Bereiche anklicke, sehen Sie, dass das Ergebnis jedes Mal ein bisschen anders aussieht. Beim Weißabgleich gibt es kein Richtig oder Falsch. Entscheiden Sie sich für das Ergebnis, das Ihnen am besten gefällt. Wenn Ihnen der ursprüngliche Farbstich am besten gefallen hat, bleiben Sie einfach dabei. Es liegt ganz bei Ihnen. Sie wissen aber jetzt, dass die Steuerungen für den Weißabgleich die Farbgebung eines Fotos deutlich verändern können. Wenn ein Foto also einen zu starken Gold- oder Blaustich hat oder zu grün oder magentafarben wirkt, passen Sie einfach den Weißabgleich an.
Weißabgleich einrichten – Zusammenfassung
- Fotos können aufgrund der Lichtverhältnisse bei der Aufnahme einen unerwünschten Farbstich aufweisen. Mithilfe der Weißabgleich-Steuerungen im Bedienfeld Farbe lässt sich der allgemeine Farbeindruck des Fotos korrigieren.
- Wählen Sie im Bedienfeld „Farbe“ im Dropdown-Menü Weißabgleich eine Vorgabe aus. Dadurch werden die Regler für Temperatur und Tönung auf vordefinierte Positionen verschoben. Falls Sie mit einer RAW-Datei arbeiten, stehen in diesem Menü mehr Vorgaben zur Auswahl als bei einer JPEG-Datei.
- Alternativ können Sie den Weißabgleich-Selektor (Pipette) verwenden und auf eine Stelle im Foto klicken, die in Wirklichkeit neutral-grau, weiß oder schwarz sein sollte.
- Um die Farbe manuell anzupassen oder die Ergebnisse der Weißabgleich-Steuerungen zu optimieren, verschieben Sie den Regler Temperatur innerhalb des Spektrums von Blau bis Gold bzw. den Regler Tönung innerhalb des Spektrums von Grün bis Magenta.
So steuern Sie die Farbintensität in einem Bild mithilfe der Regler „Dynamik“ und „Sättigung“.
Wenn Sie ein Foto bearbeiten und die Intensität der Farben erhöhen oder reduzieren möchten, verwenden Sie am besten die Regler „Dynamik“ und „Sättigung“ im Bedienfeld „Farbe“ (Color) von Lightroom. Wenn Sie mit den Beispieldateien arbeiten, wählen Sie dieses Foto aus, und drücken Sie die E-Taste, oder klicken Sie auf das Bearbeiten-Symbol. Navigieren Sie zu den Optionen „Dynamik“ (Vibrance) und „Sättigung“ (Saturation) im Bedienfeld „Farbe“ (Color). Ich beginne mit der Sättigung. Wenn ich den Sättigungsregler nach links ziehe, nimmt die Farbintensität im gesamten Foto ab. Nach rechts nimmt die Farbintensität zu. In diesem Foto soll das Blau des Bodens intensiver sein. Wenn ich den Regler nach rechts ziehe, bis ich mit dem Blau zufrieden bin, wirken die Hautfarbe und Socken des Models für mich aber übersättigt. In einem solchen Fall ist der Regler für die Dynamik (Vibrance) besser. Ich setze die Sättigung auf 0 zurück, indem ich auf den Kreis doppelklicke. Nun schauen wir uns die Dynamik an. Ich schiebe den Regler solange nach rechts, bis ich das gewünschte Blau erhalte. Die Socken und Beine des Models werden dabei nicht übersättigt. Das ist meistens so, da Anpassungen an der Dynamik nuanciertere Farbveränderungen ergeben. Eine Anpassung der Dynamik wirkt sich am stärksten auf die Farben aus, die am meisten von einer Erhöhung der Sättigung profitieren. Der Regler „Dynamik“ erhält die Farben, die typischerweise in Hauttönen vorkommen, sodass keine zu starke Sättigung entsteht. Nun kennen Sie den Unterschied zwischen Dynamik und Sättigung. Probieren Sie die Regler an Ihren eigenen Fotos oder an anderen Beispielfotos aus.
Farbsättigung anpassen – Zusammenfassung
- Mithilfe der Regler Dynamik und Sättigung im Bedienfeld „Farbe“ können Sie die Farbintensität steuern.
- Ziehen Sie den Regler Sättigung nach links, um die Farbintensität zu reduzieren, oder nach rechts, um sie zu erhöhen.
- Der Regler Dynamik ergibt nuanciertere Farbveränderungen als der Regler „Sättigung“. Wenn Sie den Regler „Dynamik“ nach rechts ziehen, verändern sich nur die Farben, die am meisten von einer Erhöhung der Sättigung profitieren. Hautfarben bleiben erhalten.