Lernen Sie, wie Sie Sequenzen und Ablagen aus Avid zur Weiterbearbeitung in Adobe Premiere Pro exportieren können.
Eine AAF-Datei (Advanced Authoring Format) enthält komplexe Mediendaten sowie Metadaten zum Projekt und zu den enthaltenen Medien. Einfacher ausgedrückt: Eine AAF-Datei enthält Verknüpfungen zu Audio- und Videodateien sowie Schnittinformationen zu den Audio- und Videodateien. Das Format vereinfacht den plattformübergreifenden Austausch von Metadaten und Projektinhalten. Eine AAF-Datei enthält außerdem eine ausführliche Liste der verwendeten Audio- und Videoeffekte und bietet eine Möglichkeit, Projektelemente für die Weitergabe oder Archivierung zusammenzufassen.
Export einer AAF-Sequenz aus Avid für den Import in Premiere Pro – Zusammenfassung
Bereinigen Sie die Sequenz vor dem Export in eine AAF-Datei. Ordnen Sie jeder Elementart eine eigene Spur zu.
Exportieren Sie ein Referenzvideo, um nicht übertragene Effekte zu identifizieren und nachzubilden.
Wählen Sie die Sequenz aus, machen Sie einen Rechtsklick bzw. Ctrl-Klick darauf, und wählen Sie „Ausgang“, dann „Datei exportieren".
Über die Schaltfläche „Optionen" legen Sie die genauen Exporteinstellungen fest.
Aktivieren Sie die Optionen für den Export aller Video- und Audiospuren.
Wählen Sie als Exportmethode „Mit Medien verknüpfen“.
Wenn Sie „Mixdown von Videoeffekten“ aktivieren, werden Effekte in die Clips fest integriert (gerendert) und lassen sich dann nicht mehr in Premiere Pro bearbeiten.
Speichern Sie die Datei im Ordner für AAF-Exporte.
ALE (Avid Log Exchange) ist ein textbasiertes Austauschformat für Metadaten, das für die Übertragung von Film-, Video und Audiodaten zwischen unterschiedlichen Systemen verwendet wird. ALE-Dateien enthalten wichtige Informationen zu den Medien in einem Projekt, z. B. Name, Dateipfad, Videoformat, Dauer, Timecode, Szene, Take, Notizen, Kommentare, LUT-Informationen und vieles mehr.
Export von Avid-Bins als ALE-Dateien für den Import in Premiere Pro – Zusammenfassung
Überprüfen Sie vor dem Export der ALE-Datei alle Bins, um sicherzustellen, dass alle benötigten Metadaten in der „Bin-Spalten-Auswahl" ausgewählt wurden.
Achten Sie beim Export darauf, dass dabei kein einzelner Clip ausgewählt ist, sonst wird die Option „Bin exportieren" nicht angezeigt. Navigieren Sie zum Dateimenü, und wählen Sie „Ausgabe > Bin exportieren“.
Wählen Sie „Avid Log Exchange“ als Exporteinstellung und speichern Sie die Datei.
Wiederholen Sie diesen Vorgang für die restlichen Bins.
Eine EDL enthält eine sortierte Liste von Band-/Datenträgernamen sowie Timecode-Daten, die angeben, wo Film-, Video- und Audio-Clips gespeichert sind und in welcher Reihenfolge sie für den Endschnitt platziert werden müssen. Die EDL ist ein Protokoll über jedes Footage-Element in einer Sequenz und beinhaltet detaillierte Informationen zu verwendeten Effekten. Premiere Pro unterstützt EDLs im CMX3600-Format.
Export einer Avid-Sequenz als Edit Decision List (EDL) zur Verwendung als druckbare Shotlist oder als Referenzdatei für die Nachbildung nicht übertragener Effekte in Premiere Pro – Zusammenfassung.
Wählen Sie die Sequenz aus. Navigieren Sie zum Werkzeugmenü. Erstellen Sie mit dem Listenwerkzeug eine EDL.
Setzen Sie Häkchen neben den Daten, die die Liste enthalten soll, z. B. Farbeffekte, Überblendungen (von Drittanbietern) und EQ-Effekte.
Zeigen Sie eine Vorschau der Liste an. Nehmen Sie ggf. Änderungen vor. Aktualisieren Sie die Liste, bevor Sie sie durch Klick auf „Save List“ speichern.
Erstellen Sie einen Ordner für EDL-Exporte, und speichern Sie die Datei darin.
Import einer AAF-Sequenz in Premiere Pro – Zusammenfassung
Erstellen Sie ein neues Projekt in Premiere Pro. Machen Sie einen Rechtsklick bzw. Ctrl-Klick im Projektfenster, und wählen Sie „Importieren“. Navigieren Sie zur AAF-Datei aus Avid, wählen Sie die Datei aus, und importieren Sie sie.
Ein Übersetzungsbericht weist auf nicht unterstützte Medien oder Effekte hin.
Im Projektfenster erscheint eine Ablage mit der Sequenz und allen zugehörigen Clips. Einige Sequenz-Clips können nach dem Import anders aussehen. Eine Stereo-Audiodatei wird zum Beispiel eventuell in zwei Monokanäle (links und rechts) aufgeteilt. Solche geänderten Clips finden Sie in der Ablage „Wiederhergestellte Clips".
Hinweis: Erfordert Adobe Premiere Pro 2018 oder höher.
Import von Avid-Bins als ALE-Dateien in Premiere Pro – Zusammenfassung
Erstellen Sie eine neue Ablage mit dem gleichen Namen wie der ursprüngliche Bin.
Machen Sie einen Rechtsklick bzw. Ctrl-Klick auf die Ablage, und wählen Sie „Importieren“. Navigieren Sie zu den exportierten ALE-Dateien. Wählen Sie die entsprechende ALE-Datei aus, und klicken Sie auf „Importieren“.
Wiederholen Sie diesen Vorgang für die restlichen Bins.
Wählen Sie alle Dateien in einer der soeben erstellten Ablagen aus und verknüpfen Sie die Medieninhalte erneut.
Im Dialogfeld „Medien verknüpfen“ können Sie die Arbeit beschleunigen, indem Sie „Bandname“ deaktivieren, „Medienbrowser zum Suchen von Dateien verwenden“ aktivieren und den Ordner mit Ihren Masterclips als Favoriten speichern.
Migration von Sequenzeffekten und Metadaten – Zusammenfassung
Benutzerdefinierte Informationen, die in Avid-Metadatenspalten eingegeben wurden (z. B. Kommentare), werden vollständig übertragen.
In der Sequenz werden automatisch Marken gesetzt, die auf nicht unterstützte Effekte hinweisen.
Effekte wie Blenden und Geschwindigkeitsänderungen werden aus Avid übernommen.
Audiopegel und -Keyframes werden ebenfalls übertragen.
Bewegungseinstellungen werden übernommen, komplexe Animationen unter Umständen nicht.
In Masterclips eingebettete LUT-Informationen sowie LUT-Informationen in Metadatenspalten werden übertragen.
LUT-Filtereffekte und Farbfilter, die in Avid-Sequenzen auf Clips angewendet wurden, werden nicht übertragen.
Bei der Migration von Matte-Key-Effekten kann der Alphakanal verlorengehen.
Multikamera-Clips werden in einzelne Kameraperspektiven aufgeteilt. Nur die aktive Kameraperspektive wird in der Sequenz platziert.
Wenn Avid-Bins als ALE-Dateien exportiert und als Ablagen in Premiere Pro importiert werden, werden alle Kameraperspektiven übernommen.
Im Online-Hilfeartikel zum Thema Import von AAF-Projektdateien aus Avid Media Composer finden Sie weitere Informationen zu unterstützten Metadaten und Effekten beim Import von ALE-, AAF- oder EDL-Dateien in Premiere Pro.
Eine AAF-Datei kann entweder Referenzen enthalten, die auf MXF-Medien verweisen, oder die Medien werden direkt in die AAF-Datei eingebettet (kopiert oder konsolidiert).
ALE-Dateien beinhalten nur Verknüpfungen zu den Medien. Es können keine Medien eingebettet werden.
Eine Avid-Sequenz, die als AAF-Datei in Premiere Pro importiert wurde enthält Clips mit Verknüpfungen zu den Avid-MXF-Medien.
Ein Avid-Bin, der als AAF-Datei exportiert wurde und in Premiere Pro importiert wird ist mit den Avid-MXF-Dateien verknüpft.
Ein Avid-Bin, der als ALE-Datei exportiert wurde wird mit den Originalmedien (und nicht den Avid-MXF-Dateien) verknüpft.