Live Copy-Quellen und Blueprint-Konfigurationen

Eine Live Copy kann entweder unter Verwendung regulärer Seiten oder unter Verwendung einer Blueprint-Konfiguration erstellt werden. Beide sind gültige Anwendungsfälle.

Die Verwendung einer Blueprint-Konfiguration hat allerdings folgende Vorteile:

  • Der Autor kann für eine Blueprint die Option Rollout verwenden und so (explizit) Änderungen an Live Copies pushen, die von dieser Blueprint erben.
  • Der Autor kann Website erstellen nutzen, wodurch der Benutzer einfach Sprachen auswählen und die Struktur der Live Copy konfigurieren kann;
  • Sie definiert eine standardmäßige Rollout-Konfiguration für Live Copies, die über eine Beziehung mit der Blueprint verfügen.

Ohne Verweis auf eine Blueprint-Konfiguration können Rollouts nur von Live Copies selbst initiiert werden, wobei im Wesentlichen Inhalt aus der Quelle abgerufen wird.

Wenn Sie eine Website mit Live Copy erstellen, empfiehlt es sich, Blueprint-Konfigurationen zu erstellen, um die Verfügbarkeit sämtlicher MSM-Funktionen sicherzustellen.

NOTE
Beachten Sie, dass CUGs auf der Registerkarte „Berechtigungen“ nicht aus Blueprints zu Live Copies ausgerollt werden können. Berücksichtigen Sie dies, wenn Sie eine Live Copy konfigurieren.

Komponenten- und Container-Synchronisierung

Für die Synchronisierung von Komponenten gilt in MSM im Allgemeinen folgende Rollout-Regel:

  • Beim Rollout der Komponenten werden alle in der Blueprint enthaltenen Ressourcen synchronisiert.
  • Container synchronisieren nur die aktuelle Ressource.

Dies bedeutet, dass Komponenten als Aggregat behandelt werden und die Komponente selbst sowie alle untergeordneten Elemente in einem Rollout durch die Komponenten in den Blueprints ersetzt werden. Wenn also eine Ressource einer solchen Komponente lokal hinzugefügt wird, geht sie beim Rollout der Blueprint verloren.

Um die Schachtelung von Komponenten zu unterstützen, sodass lokal hinzugefügte Komponenten bei einem Rollout erhalten bleiben, muss die Komponente als Container deklariert werden. Ein Beispiel: Die parsys-Standardkomponente wird als Container deklariert, um lokal hinzugefügten Inhalt zu unterstützen.

NOTE
Fügen Sie der Komponente die Eigenschaft cq:isContainer hinzu, um sie als Container zu kennzeichnen.

Erstellen einer Website

Live Copies können mit AEM auf zwei Arten erstellt werden:

  • Beim Erstellen einer Live Copy

    Hierbei handelt es sich um den allgemeineren Ansatz, mit dem Sie Live Copies von einer beliebigen Seite aus erstellen können. Die Inhaltsstruktur einer Live Copy entspricht exakt der Quelle.

  • Beim Erstellen einer Website

    Dies ist ein speziellerer Ansatz, der hauptsächlich für die Erstellung von Websites mit einer mehrsprachigen Struktur gedacht ist.

Berücksichtigen Sie beim Erstellen einer Website folgende Punkte:

  • Für die Erstellung einer Site benötigen Sie eine Blueprint-Konfiguration.

  • Um das Auswählen von Sprachpfaden zu ermöglichen, die für eine neue Website erstellt werden sollen, muss die Blueprint (Quelle) die entsprechenden Sprachstämme enthalten.

  • Nach der Erstellung einer neuen Website als Live Copy (mithilfe von Erstellen  > Website) sind die ersten beiden Ebenen dieser Live Copy flach. Untergeordnete Elemente der Seite sind nicht Teil der Live-Beziehung, werden bei einem Rollout aber trotzdem berücksichtigt, wenn eine dem Auslöser entsprechende Live-Beziehung gefunden wird.

    Dadurch lässt sich Folgendes vermeiden:

    • Manuelles Hinzufügen von Sprachen in der Blueprint (unterhalb der ersten Ebene)
    • Manuelles Hinzufügen von Inhalt unmittelbar unter dem Sprach-Stamm
    • Automatische Übertragung des neuen Inhalts auf die Live Copy beim Rollout

MSM und mehrsprachige Websites

MSM kann Sie auf zwei Arten beim Erstellen mehrsprachiger Websites unterstützen:

  • Beim Erstellen von primären Sprachdateien

    • Während MSM selbst keine Inhaltsübersetzung anbietet, kann dies mit entsprechenden Übersetzungs-Connectoren von Drittanbietern integriert werden. Beachten Sie Folgendes:

      • Mit MSM können Sie die Vererbung auf Seiten- und/oder Komponentenebene unterbinden. So können Sie verhindern, dass übersetzter Inhalt aus einer Live Copy beim nächsten Rollout durch noch nicht übersetzten Inhalt aus einer Blueprint überschrieben wird.

      • Einige Übersetzungs-Connectoren von Drittanbietern bieten eine automatisierte Verwaltung der MSM-Vererbung.

        Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Übersetzungsdienstleister.

      • Eine Alternative für die Erstellung und Übersetzung von Sprachstämmen ist die Verwendung von Sprachkopien in Verbindung mit dem vorgefertigten AEM-Framework für die Übersetzungsintegration.

  • Beim Rollout von Inhalt auf der Grundlage von primären Sprachdateien.

    • Beispielsweise auf der Grundlage der französischen primären Sprachdatei für länderspezifische Websites wie etwa Frankreich/Französisch, Kanada/Französisch und Schweiz/Französisch.

Strukturänderungen und Rollouts

Änderungen an der Inhaltsstruktur in einer Blueprint/Quellstruktur werden in einer Live Copy unterschiedlich umgesetzt. Dies ist abhängig von der Art der Änderung:

  • Wenn Sie neue Seiten in einer Blueprint erstellen, werden nach dem Rollout mit der standardmäßigen Rollout-Konfiguration entsprechende Seiten in Live Copies erstellt.

  • Wenn Sie Seiten in einer Blueprint löschen, werden die entsprechenden Seiten nach dem Rollout mit der standardmäßigen Rollout-Konfiguration aus Live Copies gelöscht.

  • Wenn Sie Seiten in einer Blueprint verschieben, werden die entsprechenden Seiten nach dem Rollout mit der standardmäßigen Rollout-Konfiguration in Live Copies nicht verschoben:

    • Der Grund hierfür ist, dass eine Seitenverschiebung implizit eine Seitenlöschung beinhaltet. Dies kann bei der Veröffentlichung zu unerwartetem Verhalten führen, da das Löschen von Seiten im Rahmen der Bearbeitung zur Folge hat, dass der entsprechende Inhalt bei der Veröffentlichung automatisch deaktiviert wird. Dies kann sich wiederum auch auf verwandte Elemente wie etwa Links und Lesezeichen auswirken.
    • Die Inhaltsvererbung der jeweiligen Live Copy-Seiten wird aktualisiert, um den neuen Ort ihrer Quellen in der Blueprint widerzuspiegeln.
    • Im Anschluss finden Sie einige Best Practices für die vollständige Umsetzung einer Seitenverschiebung aus einer Blueprint in Live Copies:
NOTE
Dies funktioniert nur mit dem Auslöser „Bei Rollout“.
  • Erstellen Sie eine benutzerdefinierte Rollout-Konfiguration:

    • Diese neue Konfiguration muss die folgende Aktion enthalten:

      PageMoveAction

      Fügen Sie dieser Konfiguration keine anderen Aktionen hinzu.

  • Positionieren Sie die neue Konfiguration:

    • Gehen Sie wie folgt vor, um ein vollständiges Rollout der Seitenverschiebung durchzuführen und gleichzeitig die entsprechenden Seiten an ihrem alten Ort in der Live Copy zu löschen:

      • Positionieren Sie die neu erstellte Konfiguration vor der standardmäßigen Rollout-Konfiguration.

        Die Löschung der Seiten an ihrem alten Ort wird durch die standardmäßige Rollout-Konfiguration übernommen.

    • Gehen Sie wie folgt vor, um das Rollout der Seitenverschiebung durchzuführen und dabei die entsprechenden Seiten an ihrem alten Ort beizubehalten (und somit im Grunde den Inhalt zu duplizieren):

      • Positionieren Sie die neu erstellte Konfiguration nach der standardmäßigen Rollout-Konfiguration.

        Dadurch wird sichergestellt, dass in der Live Copy kein Inhalt gelöscht oder für die Veröffentlichung deaktiviert wird.

Anpassen von Rollouts

MSM-Rollout-Konfigurationen können in hohem Maße angepasst werden. Die Automatisierung von Rollouts kann weitreichende Folgen haben. Als Best Practice sollten Sie vorab sehr sorgfältig planen. Beispiele:

onModify

Beachten Sie bei Verwendung des Rollout-Auslösers onModify Folgendes:

  • Die Automatisierung von Rollouts mit Auslösern vom Typ onModify kann die Leistung bei der Bearbeitung beeinträchtigen, da nach jeder Seitenbearbeitung Rollouts ausgelöst werden.

  • Das Rollout-Ergebnis kann sich von dem erwarteten Ergebnis unterscheiden:

    • Sie können die Reihenfolge der resultierenden Änderungsereignisse nicht angeben.
    • Die ereignisbasierte Architektur kann die Reihenfolge der Ereignisse, die an den Rollout-Manager übergeben werden, nicht garantieren.
  • Die Verwendung einer solchen Rollout-Konfiguration kann im Falle von parallelen Aktualisierungen derselben Ressource zu Bestätigungskonflikten führen.

Auslöser vom Typ onModify sollten daher nur verwendet werden, wenn die Vorteile einer automatischen Rollout-Initiierung die potenziellen Leistungsprobleme überwiegen.

Knotentypen/-eigenschaften

Zur Erinnerung:

Weiterführende Informationen

Die entsprechenden Themen werden auf dieser Seite sowie auf den folgenden Seiten behandelt:

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