So erstellen Sie animierte Grafikelemente von Grund auf neu und verwenden sie zur Gestaltung eines animierten Hintergrunds.
Mit Generieren-Effekten lassen sich animierte Grafikelemente direkt in After Effects CC erstellen. Die Auswahl an Effekten ist groß und reicht von sich wiederholenden grafischen Formen bis hin zu fließenden organischen Mustern. In diesem Tutorial werde ich ein sich wiederholendes Linienmuster erstellen und hierfür den Generieren-Effekt „Schachbrett“ verwenden. Um die Schritte nachzuvollziehen, können Sie die Beispieldateien für dieses Tutorial oder eine eigene Projektdatei verwenden. Ich erstelle als Erstes eine Farbflächen-Ebene. Ich klicke auf die Zeitleiste, um die Komposition zu aktivieren, und wähle dann „Ebene > Neu“ (Layer > New) und „Farbfläche“ (Solid). In den Einstellungen klicke ich auf „Wie Kompositionsgröße“ (Make Comp Size), damit die Farbfläche dieselbe Größe hat wie die Komposition. Da ich kein Raster, sondern Linien erstellen möchte, ändere ich die Breite (Width) der Farbfläche in 20. Ich lasse den Wert für die Höhe (Height) unverändert und klicke auf „OK“. Die Farbe der Fläche ist nicht wichtig, da sie vom Effekt überschrieben wird. Für die ausgewählte Ebene „Weiß Farbfläche 1“ (White Solid 1) wähle ich im Menü „Effekte“ (Effect) „Generieren“ (Generate) und dann „Schachbrett“ (Checkerboard). Ich werde einige Einstellungen für diesen Effekt ändern. Ich möchte, dass sich der Ankerpunkt außerhalb vom linken Rand der Arbeitsfläche befindet. Ich gebe daher einen X-Wert von -1 ein. Dann wechsle ich mit der Tabulatortaste zum Y-Wert. Ich setze den Ankerpunkt an den oberen Rand der Komposition. Ich gebe also 0 ein. Jetzt ändere ich noch die Einstellung für die Breite. Ich drücke die Tabulatortaste und ändere die Breite (Width) von 16 in 25. Dann drücke ich die Eingabetaste. Wenn wir uns jetzt die Ebene (Weiße Farbfläche 1) ansehen, fällt auf, dass sie überhaupt nicht wie ein Raster aussieht. Ich verschiebe diese Ebene nun auf der Zeitleiste, indem ich auf die Ebene klicke und sie zwischen Ebene 2 und 3 positioniere. Sobald ich die Maustaste loslasse, ist das Muster hinter dem Löwen. Ich möchte nun aus den Rechtecken Linien machen. Ich drücke die S-Taste, um die Skalierungseinstellungen für die ausgewählte Ebene 2 zu öffnen. Ich klicke auf das Kettensymbol, um „Proportionen beschränken“ zu deaktivieren. Ich bewege den Cursor über den X-Wert, halte die Umschalttaste gedrückt und klicke und ziehe nach rechts. So kann ich die Linien ganz einfach vergrößern. Die Linien sollen über die Arbeitsfläche hinausgehen. Ich verschiebe diese Ebene nun auf der Zeitleiste, indem ich auf die Ebene klicke und sie zwischen Ebene 2 und 3 positioniere. Sobald ich die Maustaste loslasse, ist das Muster hinter dem Löwen. Dazu setze ich Keyframes für den Anker. Da die Zeitmarke bereits bei Frame 0;00;00;00 ist, kann ich direkt einen Keyframe für den Ankerpunkt setzen – hier in den „Effekteinstellungen“ (Effect Controls). Ich setze die Zeitmarke an das Ende der Zeitleiste, indem ich die Ende-Taste auf der Tastatur drücke. Ich könnte die Zeitmarke auch einfach auf der Zeitleiste anklicken und ziehen. Ich möchte zu Frame 0;00;09;29. Um den Ankerpunkt zu animieren, sodass er sich auf der Y-Achse nach unten bewegt, gebe ich für den Y-Parameter den Wert „200“ ein, und zwar, weil er durch 25 teilbar ist. Jetzt habe ich mehrere Keyframes. Ich drücke die Leertaste auf der Tastatur, um eine Vorschau der Animation anzuzeigen. Wie Sie sehen, bewegen sich die Linien in vertikaler Richtung. Achten Sie genau auf die Animation, während sich die Zeitmarke auf der Zeitleiste weiterbewegt. Wenn sie das Ende erreicht, werden Sie wahrscheinlich eine ganz kurze Unterbrechung bemerken. Ich drücke die Leertaste, um die Wiedergabe anzuhalten. Ich wähle die zweite Ebene aus und drücke die U-Taste, um die beiden Keyframes einzublenden. Mit der J- und der K-Taste auf der Tastatur kann ich zwischen den beiden Keyframes auf der Zeitleiste hin- und herwechseln. Es ist kein sichtbarer Unterschied zwischen den beiden erkennbar. Das liegt daran, dass die Keyframes durch 25 teilbar sind. Und 25 entspricht genau der Breite der Linien. Die Linien bewegen sich zwar in der Komposition nach unten, aber da die Zahl gerade ist und die Linien sich wiederholen, sehen die Frames exakt gleich aus. Um das Problem zu beheben, verschiebe ich den letzten Keyframe auf der Zeitleiste um einen Frame nach rechts. Nach dem Verschieben des Keyframes drücke ich die Leertaste, um mir das Ergebnis anzusehen. Wenn Sie sich wiederholende Formen animieren, ist es ratsam, genau auf die Werte zu achten, die Sie für die Animation verwenden. In diesem Beispiel wurde für die Animation des Ankerpunkts eine Zahl verwendet, die durch die Breite der Linie teilbar ist. So war es ganz einfach, diese fließende Hintergrundanimation zu erstellen.
Animierten Hintergrund mithilfe eines Generieren-Effekts erstellen – Zusammenfassung
Mit Generieren-Effekten können Sie ganz einfach komplexe animierte Elemente von Grund auf neu erstellen. Diese Effekte müssen auf eine Ebene angewendet werden. Meist handelt es sich dabei um eine Farbflächen-Ebene oder eine Einstellungsebene.
- So erstellen Sie einen Hintergrund mit animierten Streifen:
- Wählen Sie Ebene > Neu > Farbfläche.
- Klicken Sie im Dialogfeld „Einstellungen für Farbflächen“ auf die Schaltfläche Wie Kompositionsgröße , ändern Sie die Breite in 20, wählen Sie eine beliebige Farbe aus dem Farbfeld im unteren Bereich, und klicken Sie auf „OK“.
- Wählen Sie die Farbflächen-Ebene auf der Zeitleiste aus, und klicken Sie im Hauptmenü auf Effekte > Generieren > Schachbrett.
- Drücken Sie die S-Taste, um die Skalierungseinstellungen zu öffnen, und klicken Sie auf das Kettensymbol, um die Beschränkung der Proportionen aufzuheben. Halten Sie dann die Umschalttaste gedrückt, und stellen Sie den X-Parameter durch Scrubbing nach rechts ein, bis sich der Schachbrett-Effekt über die gesamte Breite der Komposition erstreckt.
- Öffnen Sie mit der T-Taste die Einstellung „Deckkraft“ für die Farbfläche, und ändern Sie den Wert in 21 %.
- So animieren Sie den Schachbrett-Effekt:
- Setzen Sie im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ den Wert für Anker auf „-1, 0“ (für X wurde ein negativer Wert ausgewählt, sodass der Rand knapp über die linke Seite der Farbflächen-Ebene hinausgeht).
- Behalten Sie für das Dropdown-Menü „Größe von“ die Einstellung Regler für Breite.
- Setzen Sie die Breite auf 25.
- Vergewissern Sie sich, dass die Zeitmarke auf der Zeitleiste auf Frame 0 steht, und setzen Sie einen Keyframe, indem Sie im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ links neben dem Wort Anker auf die Stoppuhr klicken.
- Bewegen Sie die Zeitmarke an das Ende der Zeitleiste, und ändern Sie den Wert für Anker in „-1, 200“.
- Drücken Sie die U-Taste, um die Keyframes einzublenden. Bewegen Sie dann mit den Tasten J und K die Zeitmarke zwischen den beiden Keyframes hin und her, um sicherzustellen, dass keine Bewegung im Hintergrund vorhanden ist.
- Verschieben Sie den letzten Keyframe auf der Zeitleiste um einen Frame, und drücken Sie die Leertaste, um eine Vorschau der Animation aufzurufen.
So erstellen Sie über die Optionen für Evolution einen Hintergrund mit Endlosanimation.
Ich finde, dieser Löwe sieht aus, als würde er meditieren und an etwas Schönes denken. Aber der Hintergrund ist ein wenig langweilig. Ich werde daher die Figur mit einem fließenden abstrakten Hintergrund versehen, der die positive Energie verstärkt. Sehen wir uns auf der Zeitleiste an, woraus das Projekt besteht. Auf Ebene 1 befindet sich der Löwe, und es gibt eine separate Hintergrundebene. Ich wähle die Ebene „Green Background“ (Grüner Hintergrund) aus und wähle dann „Ebene“ (Layer), „Neu“ (New), „Farbfläche“ (Solid). Ich klicke auf „Wie Kompositionsgröße“ (Make Comp Size) und nehme mithilfe der Pipette die Farbe des Hintergrunds auf. Sie können auch eine andere Farbe wählen. Dann klicke ich auf „OK“. Da die Ebene „Green Background“ ausgewählt war, wurde die Farbfläche direkt über der Auswahl platziert, so, wie ich es wollte. Jetzt werde ich Grafiken generieren. Ebene 2 ist ausgewählt. Ich wähle „Effekte“ (Effect), „Generieren“ (Generate), „Zellmuster“ (Cell Pattern). Im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls) klicke ich auf das Dropdown-Menü rechts neben „Zellmuster“ (Cell Pattern). Mit diesen Optionen kann ich verschiedene Grafikstile ausprobieren. Sehen Sie sich einige der Muster an, wenn Sie möchten. Ich wähle „Blasen“ (Bubbles) und aktiviere „Umkehren“ (Invert). Weiter unten kann ich die Größe (Size) anpassen, indem ich einfach klicke und ziehe. Ich möchte das Muster noch weiter vergrößern, sagen wir, bis zu dem Wert 250. Darunter kann ich den Versatz (Offset) festlegen. Per Klicken und Ziehen ändere ich den X-Parameter. Ich kann festlegen, wie sich die Elemente bewegen – horizontal oder von oben nach unten. Ich möchte jedoch eine pulsierende Bewegung. Ich drücke daher Strg+Z (Windows) bzw. Befehl+Z (macOS), um die Änderung rückgängig zu machen. Den Evolutionswert ändere ich durch Klicken und Ziehen. Wenn ich nach rechts ziehe, erzeuge ich diese pulsierende Bewegung. genau so, wie ich es wollte. Dieser erste Wert bezieht sich auf eine volle Umdrehung. Ich setze beide Einstellungen auf den Wert 0,0 und klicke auf die Stoppuhr, um den ersten Keyframe für die Evolution zu setzen. Dann drücke ich die Ende-Taste, um die Zeitmarke an das Ende der Zeitleiste zu setzen. Für den ersten Evolutionswert gebe ich 2 ein. Mit der Eingabetaste bestätige ich den Wert. Mit der Leertaste starte ich die Vorschau der Animation. Im Info-Bedienfeld können Sie sehen, dass die Animation nicht in Echtzeit wiedergegeben wird, aber man hat eine gute Vorstellung, wie es aussehen wird. Sobald alle Frames im Cache aufgenommen wurden, wird die Animation nahezu in Echtzeit wiedergegeben. Mir gefällt das Ergebnis. Aber wenn die Zeitmarke das Ende der Zeitleiste erreicht, wird die Animation kurz unterbrochen. Ich drücke die Leertaste, um die Wiedergabe zu stoppen, und öffne die Evolutionsoptionen. Damit der Übergang fließend ist, aktiviere ich „Zyklusevolution“ (Cycle Evolution). Ich drücke die Leertaste, um die Vorschau zu laden, und warte, bis die Zeitmarke das Ende erreicht. Wenn sie jetzt zum Anfang springt, ist der Übergang fließend. Ich unterbreche die Wiedergabe, da ich die Animation mit dem Hintergrund integrieren möchte. Dazu ändere ich einfach den Mischmodus. Unten auf der Zeitleiste können Sie zwischen Schaltern und Modi wechseln. Ich wähle „Modi“ und klicke zum Öffnen der Dropdown-Liste für Ebene 2 auf den Pfeil neben „Normal“. Ich wähle „Addieren“ (Add). Dadurch werden schwarze Pixel transparent und hellere Pixel mit den darunterliegenden Ebenen gemischt. Das ist mir noch etwas zu hell. Daher klicke ich auf Ebene 2 und drücke die T-Taste, um die Einstellungen für die Deckkraft (Opacity) zu öffnen. Ich reduziere die Deckkraft auf etwa 40 %. Mit der Leertaste starte ich die Wiedergabe. Wie Sie sehen, wurde das dynamische, fließende Muster nahtlos mit dem Hintergrund integriert. Und der Vorteil dieser Grafik ist, dass eine Endlosschleife möglich ist.
Einen Hintergrund mit natürlicher Endlosanimation erstellen – Zusammenfassung
Verwenden Sie die Zyklus- und Evolutionsoptionen des Effekts „Zellmuster“, um einen Hintergrund mit natürlicher Endlosanimation zu erstellen:
- Wählen Sie Ebene > Neu > Farbfläche.
- Klicken Sie im Dialogfeld „Einstellungen für Farbflächen“ auf die Schaltfläche Wie Kompositionsgröße , wählen Sie eine beliebige Farbe aus dem Farbfeld im unteren Bereich, und klicken Sie auf „OK“.
- Wählen Sie auf der Zeitleiste die Farbflächen-Ebene aus, und rufen Sie den Befehl Effekte > Generieren > Zellmuster auf.
- Setzen Sie die Zeitmarke an den Anfang der Komposition.
- Stellen Sie in den Effekteinstellungen für „Zellmuster“ im Dropdown-Menü „Blasen“ ein, und aktivieren Sie die Option „Umkehren“.
- Ändern Sie den Wert für „Größe“ in 250.
- Klicken Sie in den Effekteinstellungen auf die Stoppuhr neben Evolution, um den ersten Keyframe zu setzen. Bewegen Sie dann die Zeitmarke an das Ende der Komposition, und ändern Sie den Wert für „Evolution“ in 2, um den letzten Keyframe zu setzen.
- Öffnen Sie „Optionen für Evolution“, und aktivieren Sie Zyklusevolution, um die Animation endlos zu machen.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche zum Aktivieren/Deaktivieren von Schaltern und Modi, um die Füllmethoden anzuzeigen. Ändern Sie die Füllmethode für die Farbfläche in „Addieren“, und setzen Sie die Deckkraft auf 40 %.