Lernen Sie Techniken zur Erzeugung von Spezialeffekten.
So verwenden Sie den Effekt „3D-Kameratracker“, um Text in einer Szene zu platzieren.
Der Effekt „3D-Kameratracker“ kann Videomaterial analysieren und dabei die exakte Position und Bewegung der Kamera bestimmen, mit der das Footage gefilmt wurde. Mit diesem Effekt werde ich Text in eine Szene platzieren, der so aussieht, als wäre er von Anfang an Teil der Szene gewesen. Das Footage in diesem Projekt stammt von einer Start- und Landebahn. Ich möchte die Zahl 05 zur Bahn hinzufügen. Genau hier. Dazu wähle ich als Erstes die Ebene „Runway.mov“ auf der Zeitleiste aus. Im Menü „Animation“ wähle ich „Kamera verfolgen“ (Track Camera). Sofort beginnt After Effects CC mit der Analyse des Footage im Hintergrund. Ich kann an anderen Kompositionen in After Effects CC weiterarbeiten, während die Analyse durchgeführt wird. Den aktuellen Fortschritt der Analyse sehe ich oben im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls) unter „3D-Kameratracker“ (3D Camera Tracker). Der Fortschritt wird in Echtzeit verfolgt. Nach der Analyse wird der Effekt im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ hervorgehoben. Auf der Rollbahn sehen Sie jetzt diese Kreuze. Wenn ich den Cursor über die Kreuze bewege, wird eine Zielscheibe eingeblendet. Diese Zielscheibe gibt an, wo etwas in der Szene platziert wird. Mir fällt auf, dass die Zielscheibe sehr verzerrt ist. Sehen wir uns die Einstellungen an. Oben im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls) ist als Einstellungsart (Shot Type) die Option „Fester Blickwinkel“ (Fixed Angle of View) eingerichtet. Das bedeutet, dass die Brennweite während der Aufnahme nicht verändert wurde. Das ist auch korrekt. Wenn aber solch extreme Verzerrungen auftreten wie bei der Zielscheibe, sollte man den Blickwinkel ändern. Ich habe online nach dem Blickwinkel des Kameramodells gesucht, mit dem das Footage aufgenommen wurde. Der Blickwinkel bzw. das Bildfeld dieser Kamera beträgt 73 Grad. Also gebe ich für „Horizontaler Blickwinkel“ (Horizontal Angle of View) 73 Grad an und drücke die Eingabetaste. Es wird keine neue Analyse durchgeführt, die vorhandene wird nur neu berechnet. Wenn ich nun die Zielscheibe bewege, ist sie hier im Vordergrund noch leicht verzerrt, aber nicht annähernd so extrem wie zuvor. Im Hintergrund ist die Verzerrung deutlich geringer. Ich positioniere die Zielscheibe ungefähr hier. Sie soll aussehen, als läge sie direkt auf der Rollbahn. Während ich den Cursor innerhalb der Szene bewege, sehen Sie drei Punkte, die ein Dreieck bilden. Wenn ich nun klicke, werden diese drei Punkte ausgewählt. Wenn ich die Umschalttaste gedrückt halte und auf weitere Punkte klicke, kann ich damit präziser bestimmen, wo das Zielelement in der Szene platziert wird. Sie müssen bei diesem Beispiel nicht exakt dieselben Punkte haben wie ich. Achten Sie nur darauf, dass die Zielscheibe so aussieht, als läge sie auf der Rollbahn. Ich bewege den Cursor zur Mitte der Zielscheibe. Der Cursor ändert sich in das Symbol des Verschieben-Werkzeugs. Mit dem Verschieben-Werkzeug ziehe ich die Zielscheibe an die Stelle in der Szene, an der die Grafik bzw. der Text platziert werden soll. Zum Bestätigen der Position mache ich einen Rechtsklick (Windows) bzw. Ctrl-Klick (macOS) direkt über der Mitte der Zielscheibe und wähle „Grundebene und Ursprung einrichten“ (Set Ground Plane and Origin). Elemente, die Sie mit 3D-Tracking-Daten einfügen, werden immer automatisch am Ursprung eingefügt. Es ist also wichtig, den Ursprung festzulegen. Danach bewege ich den Cursor zurück zur Mitte der Zielscheibe und mache einen Rechtsklick (Windows) bzw. Ctrl-Klick (macOS). Dieses Mal wähle ich „Text und Kamera erstellen“ (Create Text and Camera). Um den Text zu bearbeiten, doppelklicke ich auf der Zeitleiste auf das T-Symbol der Textebene. Ich gebe „05“ ein und wähle das Auswahlwerkzeug, um den Text zu bestätigen. Im Bedienfeld „Zeichen“ (Character) rechts ändere ich nun die Schriftart. Ich klicke einmal auf das Dropdown-Menü der Schriften. Anstatt mir die Schriften alle anzusehen, gebe ich „Arial“ ein. Dann drücke ich die Eingabetaste, um die Schrift zu bestätigen. Durch Drücken der R-Taste öffne ich die Einstellungen für Drehung und Ausrichtung. Ich klicke und ziehe den Z-Parameter der Ausrichtung (Orientation) bis 91 Grad. Um den Text neu zu positionieren, ändere ich nicht die Position, sondern verschiebe den Ankerpunkt. Mit der A-Taste öffne ich die Einstellungen für den Ankerpunkt (Anchor Point). Normalerweise würde ich klicken und ziehen, um die Position zu ändern. Aber ich kenne die genauen Werte bereits. Ich ändere den X-Wert in -25. Mit der Tabulatortaste wechsle ich zum Y-Wert. Hier gebe ich -27 ein und bestätige mit der Eingabetaste. Der Text ist sehr groß, also öffne ich mit der S-Taste die Skalierungseinstellungen. Ihre Skalierungswerte könnten von meinen abweichen, also wählen Sie eine annähernd passende Einstellung. Ich setze die Skalierung (Scale) auf 580 und drücke die Eingabetaste. Um die Farbe an den Rest der Szene anzupassen, wähle ich die Pipette im Bedienfeld „Zeichen“ (Character) aus und nehme einen Grauton vom Rand der Rollbahn auf. Nachdem die Farbe festgelegt ist, aktiviere ich das Auswahlwerkzeug durch Drücken der V-Taste. Mit der R-Taste öffne ich nochmals die Einstellungen für Drehung und Ausrichtung. Die Winkel sind hier im Moment noch sehr spitz. Ich ändere daher den Z-Wert der Ausrichtung (Orientation) in 95 Grad. Dann klicke ich in den unteren Bereich der Zeitleiste, um die Auswahl aufzuheben, und starte die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste. Wenn Sie also die Möglichkeit haben, berücksichtigen Sie den Blickwinkel der Kamera, mit der gefilmt wurde. Diese Information kann sehr nützlich sein.
Text in einer Szene platzieren – Zusammenfassung.
Mit dem Effekt „3D-Kameratracker“ wird die ursprüngliche Kamerabewegung in Ihrem Video-Footage analysiert, sodass sie nachgeahmt werden kann. Nach Abschluss der Analyse können Sie Text einfügen, der sich zusammen mit der ursprünglichen Szene bewegt.
- Wählen Sie auf der Zeitleiste die Videoebene aus.
- Wählen Sie Animation > Kamera verfolgen.
Das Footage wird im Hintergrund analysiert. Der Fortschritt wird im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ angezeigt.
- Vergewissern Sie sich nach Abschluss der Analyse, dass der Effekt auf der Zeitleiste oder im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ ausgewählt ist. Die bunten Tracking-Marken müssen sichtbar sein.
- Wählen Sie Track-Punkte aus, um die Textplatzierung festzulegen und das Ziel an der Grundebene auszurichten.
- Bewegen Sie den Cursor über die Mitte des Ziels, um es neu zu positionieren (falls erforderlich), rechtsklicken Sie auf das Ziel (bzw. Ctrl-Klick), und wählen Sie Grundebene und Ursprung einrichten.
- Machen Sie erneut einen Rechtsklick (Ctrl-Klick), und wählen Sie Text und Kamera erstellen.
- Mithilfe der Ausrichtungsparameter können Sie den Text noch genauer positionieren.
So wenden Sie einen Unschärfeeffekt auf einen bestimmten Bereich des Videos an.
Mit der Funktion „Maske verfolgen“ in After Effects CC lassen sich unerwünschte Elemente im Footage schnell weichzeichnen. In diesem Tutorial möchte ich ein Nummernschild unkenntlich machen. Dazu wähle ich die erste Ebene auf der Zeitleiste aus und starte die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste. Wie Sie sehen, enthält die Aufnahme sehr viel Bewegung. Es könnten also kleinere Korrekturen entlang der Spur nötig werden. Ich stoppe die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste und setze die Zeitmarke zurück an den Anfang der Zeitleiste. Zunächst wende ich eine Maske an. Auf der Werkzeugleiste oben wähle ich das Zeichenstift-Werkzeug. Mit aktiviertem Zeichenstift-Werkzeug navigiere ich im Kompositionsfenster nach links unten und ändere den Zoom-Faktor in 200 %. Dann halte ich die Leertaste gedrückt, um vorübergehend zum Hand-Werkzeug zu wechseln. Solange ich die Leertaste gedrückt halte, bewirkt mein Klicken und Ziehen nur, dass der Bildausschnitt mit dem Hand-Werkzeug verschoben wird. Dann lasse ich zuerst die Maustaste los und danach die Leertaste. Das Zeichenstift-Werkzeug ist wieder aktiviert. Ich füge nun Punkte um die äußeren Kanten des Nummernschilds hinzu. Ich beginne mit der linken oberen Ecke und klicke jede Ecke einmal an. Möglichst nah am Schild. Zurück am ersten Punkt klicke ich darauf, um den Pfad zu schließen. Falls Sie einen Punkt neu positionieren müssen, bewegen Sie den Cursor über diesen Punkt. Na bitte. Ich positioniere die Kanten der Maske etwas weiter weg von den Kanten des Nummernschilds. So. Das sieht schon ganz gut aus. Jetzt kann ich das Tracking starten. Da ich mich auf Frame 0:00:00:00 befinde, muss ich nur nach rechts tracken. Ich wähle die Ebene aus und drücke die M-Taste, um die Einstellungen für Maske einzublenden. Ich mache einen Rechtsklick (bzw. Ctrl-Klick) auf Maske 1 und wähle „Maske verfolgen“ (Track Mask). Der Tracker wird geöffnet. Hier muss ich die Methode einstellen. Ich klicke auf das Dropdown-Menü und wähle „Position, Skalierung und Drehung“ (Position, Scale & Rotation). Um das Tracking nach rechts zu starten, wähle ich die innere Schaltfläche zum Abspielen, die nach rechts zeigt. Ich starte die Wiedergabe und verfolge die Maske im Film. Die Maske muss man genau beobachten, denn falls sich einer dieser Punkte zu weit von seiner ursprünglichen Position bewegt, muss die Wiedergabe angehalten werden, indem man erneut auf die Schaltfläche zum Abspielen klickt. Zum Glück zeigt diese Spur bisher keine größeren Probleme, sodass ein Stopp noch nicht nötig war. Hier halte ich aber an, weil ich die Punkte korrigieren möchte. Ich aktiviere das Auswahlwerkzeug durch Drücken der V-Taste und klicke außerhalb der Maske, um die Auswahl aller Punkte aufzuheben. Nun kann ich nacheinander jeden einzelnen Punkt anklicken und korrigieren. Seien Sie aber vorsichtig, wenn Sie die Wiedergabe stoppen, um die Maske zu korrigieren. Der Masken-Tracker fügt einen Keyframe für jeden betreffenden Frame hinzu. Ich setze die Zeitmarke zwischen die letzten beiden Keyframes. Durch Drücken der Tasten J und K springe ich zwischen den beiden hin und her. Wie Sie sehen, verschiebt sich die Maske. Das wird aber kein Problem sein, denn es geht ja um eine Weichzeichnung, und da fällt die Verschiebung nicht so auf. Ich kehre zum Tracker zurück und setze die Verfolgung nach rechts fort. Den eben beschriebenen Vorgang werde ich an mehreren Stellen im Footage wiederholen müssen. Deshalb erfolgt jetzt ein Cut in diesem Tutorial. Ich fahre dann mit dem fertig getrackten Footage fort. Ich setze die Zeitmarke zurück auf Frame 1 und wähle im Menü „Effekte“ (Effects) „Weich- und Scharfzeichnen“ (Blur & Sharpen) und „Feld schnell weichzeichnen“ (Fast Box Blur). Den „Weichzeichnungsradius“ (Blur Radius) ändere ich in 9,0. Auf der Zeitleiste blende ich die Optionen für Maske 1 aus und wieder ein. Der Wert für „Weiche Maskenkante“ (Mask Feather) muss korrigiert werden. Ich klicke und ziehe bis zu einem Kantenwert von etwa 12 Pixel. Den Maskenmodus ändere ich in „Addieren“ (Add). Dann öffne ich die Optionen für „Effekte“ (Effects). Unter „Feld schnell weichzeichnen“ (Fast Box Blur) klicke ich auf das Pluszeichen neben „Kompositionsoptionen“ (Compositing Options). So wird nur der Effekt und nicht die gesamte Ebene maskiert. Ich klicke weg, um die Auswahl aufzuheben, und drücke dann die Kommataste, um auf 100 % auszuzoomen. Mit der Leertaste starte ich die Wiedergabe. Sie sollten sich Ihr Video immer bei 100 % ansehen, bevor Sie entscheiden, ob Ihnen Ihre Arbeit gefällt.
Einen sich bewegenden Bereich im Video weichzeichnen – Zusammenfassung.
Mit dem Masken-Tracker kann jede beliebige Maske einer Bewegung folgen. Um einen Bereich unscharf wirken zu lassen, wenden Sie einen Effekt auf die Maske an:
- Wählen Sie auf der Zeitleiste die Videoebene aus.
- Wählen Sie das Zeichenstift-Werkzeug, und erstellen Sie im Kompositionsfenster eine Maske um den Bereich, der unscharf werden soll. Um die Maske zu schließen, klicken Sie auf den ersten Maskenpunkt.
- Machen Sie auf der Zeitleiste einen Rechtsklick (Ctrl-Klick) auf die Worte Maske 1, und wählen Sie Maske verfolgen. Dadurch wird das Tracker-Bedienfeld geöffnet.
- Wählen Sie im Dropdown-Menü Methode des Tracker-Bedienfelds die Option Position, Skalierung und Drehung.
- Klicken Sie auf die innere Schaltfläche zum Abspielen, die nach rechts zeigt, um alle Frames rechts der Zeitmarke zu verfolgen.
- Wählen Sie Effekte > Weich- und Scharfzeichnen > Feld schnell weichzeichnen. Legen Sie dann einen Wert für den Unschärfeeffekt fest.
- Öffnen Sie auf der Zeitleiste die Optionen für Feld schnell weichzeichnen, scrollen Sie nach unten, und klicken Sie auf das Pluszeichen rechts neben Kompositionsoptionen, um die Maske auf den Effekt „Feld schnell weichzeichnen“ anzuwenden statt auf das gesamte Bild.
- Drücken Sie die Leertaste, um das Ergebnis zu überprüfen.
So isolieren Sie Elemente durch Greenscreen-Keying.
Beim Keying wird ein bestimmter Farb- oder Luminanzwert zur Festlegung von Transparenz verwendet. Das Entfernen dieses spezifischen Farbwerts oder Luminanzwerts aus einem Bild nennt man „Keying“ bzw. „auskeyen“. After Effects CC bietet mehrere Tools, mit denen man ein Greenscreen-Keying umsetzen kann. Der Keylight-Effekt bietet den besten Ausgangspunkt. Auf der Zeitleiste wähle ich die erste Ebene aus. Dann wähle ich im Menü „Effekte“ (Effect) „Keys“ (Keying) und „Keylight (1.2)“. Zuallererst muss ich für den Keylight-Effekt eine Bildschirmfarbe (Screen Colour) festlegen. Rechts neben „Screen Colour“ klicke ich auf die Pipette, um sie zu aktivieren. Dann klicke ich auf den grünen Hintergrund, um die grüne Farbe aufzunehmen. Ich starte die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste. Sie sehen ein paar weiße Artefakte hier rechts unten. Um ein besseres Bild des „Keys“ zu erhalten, müssen wir uns die Maske ansehen, also die Schwarz-Weiß-Darstellung der Transparenz. Mit der Leertaste stoppe ich die Wiedergabe. Beim Keylight-Effekt wähle ich im Dropdown-Menü „View“ (Ansicht) „Screen Matte“ (Screen-Maske). Alle 100-prozentig weißen Pixel sind vollständig deckend und alle 100-prozentig schwarzen Pixel vollkommen transparent. Die Stufen dazwischen sind halbtransparent. Da hier noch viele graue Pixel vorhanden sind, erhöhe ich den Wert für „Screen Gain“ (Anwendungsstärke) auf 110. Durch das Erhöhen des Screen-Gain-Werts wird das Spektrum der grünen Farbe erweitert. Eine andere Methode zur Verstärkung des Keyings ist die Erhöhung des Werts „Screen Balance“ (Toleranz). Ich ändere ihn in 95, erhöhe ihn also nur leicht. Das hat diesen Bereich der Maske schon verbessert. Jetzt werde ich unten mit „Screen Matte“ (Screen-Maske) die Maske weiter verfeinern. „Clip Black“ (Transparente Bereiche optimieren) entfernt graue Pixel aus schwarzen Bereichen. Ich erhöhe den Wert auf 10,0. Viele der Artefakte, die in der Ecke waren, sind nun verschwunden. Dafür sind im weißen Bereich neue entstanden. Um den weißen Bereich zu säubern, verringere ich den Wert für „Clip White“ (Deckende Bereiche optimieren). Ich reduziere ihn auf 85,0. Im Dropdown-Menü „View“ stelle ich „Final Result“ (Endergebnis) ein. Das sieht schon ganz OK aus. Auf der Zeitleiste aktiviere ich nun die Ebene „BT_Stats_Background.psd“, damit ich sehe, wie der Hund vor dem Hintergrund wirkt. Mir fällt gleich auf, dass ich ihn im Bild etwas zur Seite rücken muss. Ich wähle die erste Ebene aus und öffne mit der P-Taste die Positionseinstellungen. Ich erhöhe den X-Wert durch Klicken und Ziehen, um den Hund etwas zur Seite zu versetzen. Bei einem Zoom-Faktor von 100 % sieht das ganz gut aus. Ich starte die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste. So kann ich sichergehen, dass nicht noch etwas anderes zu korrigieren ist. Sie sollten manchmal die Ansicht vergrößern – nur zum Überprüfen. Ich drücke die Punkttaste zum Heranzoomen und sehe ein paar Artefakte in seinem Fell. Aber nicht zu viele. Mit der Leertaste stoppe ich die Wiedergabe. Ich möchte noch etwas überprüfen: die Maskenkanten. Ich sehe, dass ich an dieser Kante an Detail verliere. Daher möchte ich zuerst „Clip Rollback“ (Transparenz an Kanten optimieren) ändern und zwar in einen Wert von ca. 1,0. Sehen Sie, wie an der Seite jetzt mehr Details sichtbar werden? „Screen Shrink/Grow“ (Maske verkleinern/erweitern) – ich ändere den Wert, um die Wirkung zu sehen. Ein höherer Wert (Grow) erweitert die Maske, ein kleinerer Wert (Shrink) verkleinert sie. Ich verkleinere die Maske. Aber nur ein wenig. Ich wähle den Wert -1,8. „Screen Softness“ (Screen-Weichheit) sorgt für weichere Maskenkanten. Ich drücke die 1-Taste und sehe mir das Ergebnis an. Die Kanten sind deutlich weicher und wirken meiner Meinung nach besser. Ich öffne wieder das Dropdown-Menü „View“ und setze die Ansicht zurück auf „Screen Matte“ (Screen-Maske), um das Ergebnis zu sehen. Es sind ein paar schwarze Pixel auf der weißen Maske zu sehen. Um die schwarzen Pixel werde ich mich nun kümmern. Den Wert für „Screen Despot Black“ (Toleranz für Schwarz aufweichen) klicke ich an und ziehe nach rechts. Ich gebe 4,3 ein. Ich wechsle von „Screen Matte“ zurück zu „Final Result“ und drücke die Leertaste. Es sind immer noch ziemlich viele Artefakte im Fell. Um das zu korrigieren, ändere ich die Einstellung für „Replace Method“ (Ersetzungsmethode) im Dropdown-Menü von „Soft Color“ (Weiche Farbe) in „Source“ (Quelle). Durch das Einbinden der Quelle wurden viele der Artefakte beseitigt. Ich verkleinere die Ansicht durch Drücken der Kommataste. Ich könnte weitere Verfeinerungen vornehmen. Merken Sie sich: Beim Greenscreen-Keying muss das Keying nicht 100-prozentig korrekt sein, gleich beim ersten Versuch. Die besten Kompositionen sind das Ergebnis einer Kombination aus mehreren Tools und Techniken.
Mit dem Keylight-Effekt Transparenz in Greenscreen-Footage erzeugen – Zusammenfassung.
Beim Keying wird Transparenz durch einen bestimmten Farb- oder Luminanzwert definiert. Dieser Wert wird anschließend aus dem Bild entfernt.
- So verwenden Sie den Keylight-Effekt für das Keying einer Greenscreen-Aufnahme:
- Wählen Sie in der Komposition die Videoebene aus, und rufen Sie den Befehl Effekte > Keys > Keylight (1.2) auf.
- Der Effekt wird im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ angezeigt. Behalten Sie die Einstellung Final Result (Endergebnis) neben dem Dropdown-Menü „View“ (Ansicht).
- Aktivieren Sie die Pipette für Screen Color (Screen-Farbe), und klicken Sie im Kompositionsfenster auf den Greenscreen-Hintergrund, um die zu entfernende Farbe festzulegen. Wählen Sie einen Bereich aus, in dem das Grün gut beleuchtet ist und über eine hohe Sättigung verfügt.
- Um die Key-Qualität zu sehen, ändern Sie den Wert im Dropdown-Menü für View von Final Result in Screen Matte (Screen-Maske). Weiße Pixel sind deckend, schwarze Pixel sind transparent, und alle grauen Pixel sind halbtransparent.
- Passen Sie den Wert für Screen Balance (Toleranz) an, um den Key-Effekt zu verstärken. Oft genügt schon eine kleine Änderung mit schwacher Auswirkung.
- Erhöhen Sie den Wert für „Screen Gain“ (Anwendungsstärke), wenn der Hintergrund zu viele graue Pixel enthält. (Normalerweise empfiehlt es sich, einen Wert von 110 oder niedriger zu verwenden.) Mit dieser Einstellung wird der Grad der Abweichung im Grün erhöht oder reduziert.
- So justieren Sie die Key-Werte mithilfe von „Screen Matte“ (Screen-Maske):
- Öffnen Sie die Optionen für Screen Matte.
- Passen Sie die Parameter an, darunter „Clip Black“ (Transparente Bereiche optimieren), „Clip White“ (Deckende Bereiche optimieren), „Clip Rollback“ (Transparenz an Kanten optimieren), „Screen Shrink/Grow“ (Maske verkleinern/erweitern) und „Screen Despot Black“ (Toleranz für Schwarz aufweichen).
- Setzen Sie die Einstellung für das Dropdown-Menü „View“ auf Final Result zurück.
- Setzen Sie das Menü Replace Method (Ersetzungsmethode) auf Source (Quelle), um die Pixel aus dem ursprünglichen Video in das Footage mit den Transparenzeffekten einzubinden, und entfernen Sie dann eventuelles Rauschen.
Mit einer Korrekturmaske können Sie Footage bereinigen, auf das Greenscreen-Keying angewendet wurde.
Gekeytes Greenscreen-Footage kann manchmal kleine Störungen an den Rändern aufweisen, die nur mit dem Effekt „Keylight“ schwer zu beseitigen sind. Diese Artefakte an den Rändern des Footage lassen sich aber schnell entfernen mit einer sogenannten „Garbage Matte“ (Korrekturmaske für unnötige Bildteile). Sehen wir uns das Problem bei diesem Projekt genauer an. Ich bewege den Cursor im Kompositionsfenster nach rechts unten außerhalb der Bildkante und drücke die Z-Taste, um das Zoom-Werkzeug zu aktivieren. Ich ziehe ein Rechteck über den Bereich rechts unten auf und lasse die Maustaste und anschließend die Z-Taste los. Ich drücke die Leertaste, um die Wiedergabe zu starten. Man sieht sie kaum, aber hier unten sind einige Artefakte. Um sie besser zu zeigen, stoppe ich die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste und wähle die erste Ebene auf der Zeitleiste aus. Im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls) ändere ich im Dropdown-Menü „View“ (Ansicht) die Einstellung „Final Result“ (Endergebnis) in „Screen Matte“ (Screen-Maske). Da sind die Artefakte. Ich starte die Wiedergabe wieder durch Drücken der Leertaste. Sehen Sie, wie die Artefakte durch die Szene „tanzen“? Mit der Leertaste stoppe ich die Wiedergabe. Um das Problem zu beheben, zoome ich mit der Kommataste und dann der Punkttaste. Die Ansicht ist allerdings nicht zentriert. Ich zentriere die Ansicht, indem ich doppelt auf das Hand-Werkzeug klicke. Ich erstelle die Korrekturmaske, indem ich unter den Formwerkzeugen das Rechteck-Werkzeug auswähle. Falls Sie es nicht sehen, klicken Sie länger, bis das Rechteck-Werkzeug (Rectangle Tool) zur Auswahl steht. Ich prüfe, ob auf der Zeitleiste die erste Ebene ausgewählt ist, und ziehe ein Rechteck auf. Ich beginne links oben und zeichne nach rechts unten. Ich lasse genügend Platz, damit die Kanten nicht versehentlich abgeschnitten werden. Ich drücke die M-Taste zwei Mal. Falls Sie das nicht schnell genug tun, wird alles ausgeblendet. Also noch mal: M-M. Na bitte. So. Jetzt sehe ich die Option „Weiche Maskenkante“ (Mask Feather). Ich erhöhe den Wert auf ca. 20, um einen weichen Übergang zu erhalten, entlang der Kanten der Maske. In der Ansicht „Screen Matte“ (Screen-Maske) sieht man das Ergebnis nicht. Deswegen setze ich die Ansicht auf „Final Result“ (Endergebnis) zurück. Wenn ich nun die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste starte, sind die Artefakte rechts unten verschwunden. Mir fällt aber auf, dass in der Aufnahme noch etwas vom Greenscreen durchschimmert. Ich stoppe die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste. Ich werde das korrigieren, und zwar mit einer Korrekturmaske auf einer anderen Ebene. Zunächst werde ich diese Korrekturmaske ändern. Ich zoome mit der Kommataste heraus. Auf der Werkzeugleiste klicke ich länger auf das Zeichenstift-Werkzeug und wähle das Werkzeug „Scheitelpunkt hinzufügen“ (Add Vertex) aus. Dann füge ich drei Punkte auf der unteren Linie hinzu. Eins, zwei, drei. Ich muss direkt auf den Pfad klicken. Dann wähle ich das Auswahlwerkzeug auf der Werkzeugleiste aus und ziehe damit den mittleren Ankerpunkt nach oben. Dann ziehe ich diesen hierhin und diesen dorthin. Ich wähle die erste Ebene aus und dupliziere sie mit Strg+D (bzw. Befehl+D). Falls Sie versehentlich auf die Maske geklickt haben, haben Sie vielleicht die Maske dupliziert. Achten Sie darauf, die erste Ebene auszuwählen. Ich öffne nun mit der M-Taste die Maske für die erste Ebene. Ich werde diese Ebene isolieren, damit ich mich auf diese Ebene konzentrieren kann. Dazu klicke ich hier links auf die Schaltfläche „Solo“. Nun werde ich die Maske ändern. Zunächst lösche ich die alte. Ich klicke auf das Wort „Maskenpfad“ (Mask Path) und drücke die Löschtaste. Ich möchte nur diesen Bereich wieder über dem restlichen Footage einblenden. Unter den Formwerkzeugen hier oben aktiviere ich das Rechteck-Werkzeug. Das passt. Ich klicke und ziehe ein Rechteck um diesen Bereich auf. Mit der V-Taste aktiviere ich das Auswahlwerkzeug und klicke von der Maske weg, um die Auswahl aufzuheben. Ich klicke links unten auf den Punkt, um ihn etwas zur Seite zu ziehen. Jetzt deaktiviere ich die Solo-Funktion wieder. Wie Sie sehen, liegt die Maske über dem Rest. Es fällt nicht gleich auf, aber wenn ich die Sichtbarkeit deaktiviere und aktiviere, sieht man den grünen Bereich auf der ersten Ebene. Das Tolle an dieser Vorgehensweise ist, dass ich die Einstellungen der neuen Maske anpassen kann, unter „Screen Matte“ (Screen-Maske). Unter „Screen Matte“ wähle ich „Screen Despot Black“ (Toleranz für Schwarz aufweichen), setze den Wert auf 0,0 und drücke die Eingabetaste. Nun sind die Farben wieder da. Um sicherzugehen, dass alle Übergänge weich sind, drücke ich zwei Mal die M-Taste. Und noch einmal: M-M. Nun füge ich eine weiche Kante von 5,0 zur Maske hinzu. Dann klicke ich weg, um die Auswahl aufzuheben, und starte die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste. Sie sehen, dass die Kanten hier korrigiert sind, und auch die Kanten hier. Das habe ich mit zwei Korrekturmasken erreicht. Mit einer habe ich die meisten Artefakte eliminiert. Mit der anderen habe ich Inhalte wieder eingeblendet, indem ich die Einstellungen für die neue Keylight-Ebene geändert habe.
Footage mit Greenscreen-Keying bereinigen – Zusammenfassung.
Gekeytes Greenscreen-Footage kann manchmal kleine Störungen an den Rändern aufweisen, die nur mit dem Effekt „Keylight“ schwer zu beseitigen sind.
- Artefakte an den Rändern des Footage lassen sich mit einer Maske auf der Videoebene schnell entfernen, einer sogenannten Korrekturmaske.
- Wählen Sie die Videoebene aus, und verwenden Sie das Rechteck-Werkzeug, um ein Rechteck um das gekeyte Motiv aufzuziehen.
- Drücken Sie zwei Mal hintereinander die M-Taste, um die Einstellungen für weiche Maskenkante einzublenden. Legen Sie den gewünschten Wert fest.
- Drücken Sie die Leertaste, um eine Vorschau der Szene anzuzeigen und sich zu vergewissern, dass das Motiv innerhalb der Maske bleibt.
- Für die Korrektur bestimmter Bereiche ist eine einzige Keylight-Einstellung eventuell nicht ausreichend. In diesem Fall lässt sich das Problem über das Duplizieren der Ebene beheben.
- Maskieren Sie den entsprechenden Bereich im ursprünglichen Footage mit den angewendeten Transparenzeffekten, und duplizieren Sie dann die Ebene.
- Ändern Sie die Maskeneinstellungen der duplizierten Ebene, um nur den Key-Bereich anzuzeigen, der bearbeitet werden soll.
- Passen Sie die Keylight-Einstellungen der duplizierten Ebene an, bis das Problem behoben ist.
So verzögern oder beschleunigen Sie die Wiedergabegeschwindigkeit, um entscheidende Momente in Ihrem Video hervorzuheben.
Um eine Aufnahme dramatischer zu gestalten, kann man das Timing des Video-Footage anpassen. In diesem Tutorial zeige ich Ihnen, wie Sie das Timing von Videos in After Effects CC ändern können. Ich stelle Ihnen drei Funktionen vor: „Footage interpretieren“, „Zeitdehnung“ und „Zeitverzerrung“. Ich öffne zunächst die Komposition „01_Retime - Interpret Footage“ im Bedienfeld „Projekt“ (Project). mit einem Doppelklick. Auf der Zeitleiste ist Footage mit einer Frame-Rate von 59,94 fps. Die ausgewählte Komposition aber hat eine Frame-Rate von 29,97 fps. Ich drücke die Leertaste, um die Wiedergabe zu starten. Die Wiedergabe erfolgt in Echtzeit. After Effects CC führt das Rendering standardmäßig mit der Frame-Rate der Komposition durch. Wenn das Footage langsamer wiedergegeben werden soll, muss ich das irgendwo einstellen. Ich drücke die Leertaste, um die Wiedergabe zu stoppen, und öffne im Projekt-Bedienfeld den Ordner „Footage“. Ich wähle die Videodatei „Juggle.mp4 - 59.94“ aus und drücke Strg+D unter Windows bzw. Befehl+D auf dem Mac, um sie zu duplizieren. Ich mache einen Rechtsklick bzw. Ctrl-Klick auf die neue Kopie und wähle „Footage interpretieren“ (Interpret Footage) und „Footage einstellen“ (Main). Unter „Framerate“ aktiviere ich „Framerate angleichen an“ (Conform to frame rate) und ändere den Wert in 29,97. Das ist die Hälfte von 59,94. Dann klicke ich unten auf „OK“. Ich gebe dem Clip einen neuen Namen. Dazu drücke ich die Eingabetaste, füge „29.97“ an den vorhandenen Namen an und drücke wieder die Eingabetaste. Sehen wir uns das an. Ich ziehe den Video-Clip ganz nach oben in der Ebenenhierarchie auf der Zeitleiste. Er ist jetzt 30 Sekunden lang. Wenn ich die Leertaste drücke, werden die Frames erst kurz geladen, dann startet die Wiedergabe. Die Wiedergabe erfolgt im halben Tempo. Das Schöne ist, dass After Effects CC keine zusätzlichen Frames generieren muss. Es wird einfach jeder Frame wiedergegeben, der mit einer Frame-Rate von 59,94 fps gefilmt wurde, mit der halben ursprünglichen Geschwindigkeit. Mit der Leertaste stoppe ich die Wiedergabe. Ich öffne die Komposition „02_Retime - Time Stretch“, indem ich im Projekt-Bedienfeld doppelt darauf klicke, und wähle die erste Ebene aus. Ich mache einen Rechtsklick (Windows) bzw. Ctrl-Klick (macOS) auf die erste Ebene und wähle „Zeit“ (Time) und „Zeitdehnung“ (Time Stretch). Das Beste an der Zeitdehnung ist, dass man eine Dauer angeben kann. Unter „Neue Dauer“ (New Duration) möchte ich 20 Sekunden festlegen. Wenn ich 2000 eingebe, entspricht das 20 Sekunden. Die Neuberechnung der Zeit beginnt am In-Point der Ebene (Layer In-point). Genau das will ich auch. Ich klicke auf „OK“. Nachdem ich die Leertaste gedrückt habe, werden die Frames geladen. Sie sehen, dass die Wiedergabe langsamer erfolgt. Mit der Leertaste stoppe ich die Wiedergabe. Im Projekt-Bedienfeld doppelklicke ich auf die Komposition „03_Retime - Time Remap“. Auf der Zeitleiste wähle ich die erste Ebene aus. Ich mache einen Rechtsklick (Windows) auf die Ebene, bzw. Ctrl-Klick unter Mac, und wähle „Zeit“ (Time), „Zeitverzerrung aktivieren“ (Enable Time Remapping). Sofort werden zwei Keyframes gesetzt. Diese Keyframes zeichnen den jeweiligen Frame zu diesem bestimmten Zeitpunkt auf. Ich verschiebe nun die Zeitmarke bis zur Sekunde 4 auf der Zeitleiste, also 0;00;04;01. Links auf der Zeitleiste klicke ich auf die Schaltfläche zum Hinzufügen von Keyframes zwischen den beiden Navigationspfeilen. Ich habe nun diesen Zeitpunkt an diesen Keyframe geheftet. Wenn ich die ersten vier Sekunden in nur zwei Sekunden wiedergeben möchte, ziehe ich den Keyframe nach links. Ich gehe zurück zum Anfang und drücke die Leertaste. Sie sehen, dass die Wiedergabe zuerst deutlich schneller erfolgt und dann langsamer wird. Um eine visuelle Darstellung dieser Verzerrung zu erhalten, stoppe ich die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste, klicke auf der Zeitleiste auf das Wort „Zeitverzerrung“ (Time Remap) und aktiviere den Diagrammeditor. Unten auf der Zeitleiste klicke ich auf die zweite Schaltfläche von links und wähle „Wertekurve bearbeiten“ (Edit Value Graph). Das ist die grafische Darstellung der Zeitverzerrung. Sehen wir uns an was passiert, wenn ich diese Keyframes auf der Wertekurve verschiebe. Ich klicke auf den zweiten Keyframe und ziehe ihn nach oben. Tatsächlich ändert sich der Wert dieses Keyframes. Nun werden die ersten sechs Sekunden des Videos in den ersten zwei Sekunden wiedergegeben. Auch die Neigung der Kurve spielt eine Rolle. Wenn ich die Zeitmarke zurück an den Anfang verschiebe und die Leertaste drücke, wird das Footage umso schneller wiedergegeben, je steiler die Kurve ansteigt. Je flacher die Kurve, desto langsamer die Wiedergabe. Mit der Leertaste stoppe ich die Wiedergabe, und ziehe diesen dritten Keyframe nach unten. Sie sehen, dass die Kurve nun nach unten abfällt. Wenn ich nun die Leertaste drücke, wird das Footage rückwärts abgespielt. Falls Sie das Glück haben, am Produktionsprozess mitwirken zu können, sollten Sie Footage, das langsamer wiedergegeben werden soll, idealerweise immer mit einer höheren Frame-Rate aufnehmen. Je mehr Frames Sie haben, desto flexibler sind Sie in der Postproduktion.
Wiedergabegeschwindigkeit verzögern oder beschleunigen, um entscheidende Momente hervorzuheben – Zusammenfassung.
Wenn Sie die Wiedergabegeschwindigkeit verlangsamen, wirkt der Zeitlupen-Effekt umso flüssiger, je höher die Frame-Rate ist.
- So ändern Sie die Frame-Rate für die Interpretation von Footage durch After Effects:
- Machen Sie im Bedienfeld „Projekt“ einen Rechtsklick (Ctrl-Klick) auf das Video, und wählen Sie Footage interpretieren > Footage einstellen.
- Aktivieren Sie Framerate angleichen an, und geben Sie die neue Frame-Rate ein.
- So verzögern oder beschleunigen Sie eine Videoebene:
- Machen Sie einen Rechtsklick (Ctrl-Klick) auf die Videoebene, und wählen Sie Zeit > Zeitdehnung.
- Geben Sie für Neue Dauer die gewünschte Dauer ein, und klicken Sie auf „OK“.
- So verzögern oder beschleunigen Sie eine beliebige Videoebene mit der Option für Zeitverzerrung:
- Machen Sie einen Rechtsklick (Ctrl-Klick) auf die Ebene, und wählen Sie Zeit > Zeitverzerrung aktivieren.
- Fügen Sie Keyframes an der Stelle hinzu, an der die Zeitverzerrung stattfinden soll. Hierfür klicken Sie auf der Zeitleiste neben dem Wort Zeitverzerrung auf das rautenförmige Symbol.
Mit Keyframes für die Zeitverzerrung wird ein bestimmter Punkt im Zeitverlauf erfasst.
- Verschieben Sie die Keyframes auf der Zeitleiste nach links oder rechts, um die Wiedergabegeschwindigkeit zu erhöhen bzw. zu reduzieren.
- So passen Sie Zeitverzerrungs-Effekte zwischen Keyframes mithilfe des Diagramm-Editors an:
- Vergewissern Sie sich, dass auf der Zeitleiste das Wort Zeitverzerrung ausgewählt ist. Aktivieren Sie dann den Diagramm-Editor, klicken Sie im Editor links unten auf die Schaltfläche Diagrammtyp und Optionen wählen, und wählen Sie Wertekurve bearbeiten.
- Ziehen Sie die Keyframes nach oben oder unten, um die Wiedergabegeschwindigkeit zu ändern.
Die Winkel zwischen den Keyframes definieren die Wiedergabegeschwindigkeit wie folgt:
- Steilere Linie = schnellere Wiedergabe
- Flache Linie = Standbild
- Linie nach unten = Wiedergabe rückwärts