Nachdem Sie die Lautstärke angepasst haben, ist der erste Schritt zur Rauschminderung und Klangoptimierung die Entfernung von störenden Hintergrundgeräuschen. Hierfür bietet Audition zwei Möglichkeiten: die Zischminderung und die Rauschminderung.
Die Rauschminderung ist die beste Methode. Ich werde Ihnen aber beide zeigen. Ich arbeite in der Spektralfrequenz-Anzeige, weil Störgeräusche hier viel einfacher zu erkennen sind. Ich habe eine Datei mit mehreren Beispielen für Störgeräusche.
Ich werde einige davon bearbeiten. Es handelt sich immer um denselben Musik-Clip mit jeweils einem anderen Störgeräusch. Dieser Clip enthält ein Summen, das hier unten dargestellt wird. Dieser Clip enthält Zischen, und hier ist elektronisches Rauschen. Das Rauschen ist unten zu sehen, das Zischen oben. Dieser Clip hört sich nach einer Schallplatte an. Hier sind Klick- und Knackgeräusche zu hören. Und da haben wir ein Husten und das Klingeln eines Handys.
Ich werde die Hintergrundgeräusche bearbeiten: das Zischen und das Rauschen. Sehen wir uns die beiden Effekte an, die ich verwenden werde.
Ich wähle „Effekte > Rauschminderung/Wiederherstellung“ (Effects > Noise Reduction/Restoration). Hier sehen Sie „Rauschminderung“ (Noise Reduction) und „Zischminderung“ (Hiss Reduction). Beide sind Prozesseffekte. Das heißt, sie funktionieren nur in der Bearbeitungsansicht innerhalb des Editors. Sie funktionieren nicht in einer Multitrack-Session. Die Effekte sind destruktiv. Das heißt, wenn Sie Änderungen durchführen und die Datei unter dem Originalnamen im ursprünglichen Ordner speichern, wird die Originaldatei geändert. Achten Sie also darauf, wenn Sie Effekte innerhalb des Editors anwenden.
Als Erstes verwende ich den Effekt „Zischminderung“. Ich klicke darauf, um dieses Dialogfeld zu öffnen. Hier wird das Hintergrundrauschen (Noise Floor) grafisch dargestellt. Dieses Hintergrundrauschen stammt aus einer früheren Sitzung.
Wenn ich die Vorgabe (Preset) auf „Standard“ (Default) zurücksetze, erhalte ich eine gerade Linie. Jeder Ton unterhalb dieser Linie wird entfernt. Jeder Ton darüber bleibt erhalten. Ich werde nun ein Hintergrundrauschen erfassen. Dazu benötige ich eine Probe aus meiner Audiodatei.
Ich schiebe dieses Fenster zur Seite und vergrößere den Clip mit dem Zischen, damit ich eine Probe des Zischgeräusches erfassen kann. Zum Einzoomen mache ich einen Rechtsklick auf die Zeitleiste. Dann ziehe ich den Cursor über diesen Bereich, sodass ich alles im Blick habe. Das Zischen ist ganz am Anfang, bevor die Musik beginnt.
Um das Rauschen zu erfassen, muss ich die Töne erwischen, die entfernt werden sollen, jedoch nicht den Haupt-Sound im Vordergrund, also die Musik. Ich werde dieses Zischen erfassen, indem ich den Bereich mit dem Zeit-Auswahlwerkzeug auswähle. Das Zischen ist ein Breitband-Sound, der alle Frequenzen abdeckt. Mit dem Zeit-Auswahlwerkzeug lassen sich alle Frequenzen von oben nach unten auswählen.
Diesen ausgewählten Bereich muss ich jetzt erfassen. Im Dialogfeld für die Zischminderung ist nun diese Schaltfläche aktiviert. Ich klicke darauf, um das Hintergrundrauschen zu erfassen. Und schon erhalte ich ein Diagramm des Sounds, von der niedrigen bis zur hohen Frequenz, sowie relative Dezibelwerte. Alles unterhalb dieser Linie wird entfernt, und alles darüber wird beibehalten. So funktioniert die Zischminderung.
Ich werde jetzt den gesamten Clip auswählen. Dieses Fenster schiebe ich zur Seite. Mit dem Zeit-Auswahlwerkzeug wähle ich den ganzen Clip aus. Damit arbeiten wir jetzt.
Ich kann eine Vorschau der Standardvorgabe anzeigen. Die Standardvorgabe ergibt eine gerade Linie. Aber nach meiner Änderung gelten diese Einstellungen: 8 dB und 24 dB. Mehr dazu gleich. Ich starte die Vorschau mit dieser Wiedergabe-Schaltfläche. Das Zischen ist immer noch hörbar und kaum verändert. Aber die Musik klingt jetzt anders.Während der Wiedergabe werde ich einige Einstellungen anpassen. Hier wird festgelegt, in welchem Umfang das Hintergrundrauschen reduziert wird. Je höher der Wert, desto mehr wird entfernt, d. h. desto größer ist der zu entfernende Bereich unter dieser Linie. Mit „Mindern um“ (Reduce By) wird festgelegt, um wie viel Dezibel das Geräusch gemindert wird.
Ich probiere einige Einstellungen aus, indem ich hier klicke und das Ganze ein paar Mal abspiele. Ihnen fällt sicher auch auf, dass der Sound etwas dumpf klingt, je höher der Wert für „Hintergrundrauschen“ (Noise Floor) oder je höher der Dezibelwert für „Mindern um“ (Reduce By) ist.
Ich möchte jetzt nur das Zischen abspielen, um Ihnen zu zeigen, was tatsächlich entfernt wird. Ich klicke auf das Kontrollkästchen und spiele das wieder ab. Je weiter ich den Regler nach rechts ziehe, desto mehr Musik wird erfasst. Damit lege ich fest, was entfernt wird. Ich entferne also Musik, wenn ich den Regler nach rechts ziehe.
Ich finde die Zischminderung deshalb nicht so gut wie die Rauschminderung, die ich Ihnen gleich zeigen werde. Sie sollten sie aber auch ausprobieren, weil sie unter bestimmten Umständen besser funktioniert als die Rauschminderung. Ich schließe das Fenster wieder.
Ich möchte nun die Ansicht wechseln. Ich möchte den Vorschau-Editor aufrufen, weil es bei der Rauschminderung hilfreich ist, zu sehen, wie sich Änderungen auswirken. Um den Vorschau-Editor (Preview Editor) aufzurufen, klicke ich auf die Schaltfläche rechts oben.
Das sind die Vorher- und Nachher-Versionen der Rauschminderung. Sehen wir uns diesen Effekt an. Ich wähle „Rauschminderung/Wiederherstellung“ (Noise Reduction/Restoration). Beachten Sie die Option „Geräuschmuster speichern“ (Capture Noise Print). Hier unten gab es keine Option zur Erfassung des Hintergrundrauschens. Sie war im Effekt integriert. Hier ist sie separat verfügbar und im Effekt integriert. Ich öffne den Effekt.
Hier sehen Sie eine ähnliche Schaltfläche wie vorhin. Diese Schaltfläche ist jedoch aktiv, egal, ob ein Clip-Bereich ausgewählt ist oder nicht. Ich wähle dieses Zischen mit dem Cursor aus, indem ich ihn über den Bereich ziehe. Jetzt erfasse ich das Geräuschmuster. Und so sieht das aus:
Ich kann nun festlegen, um wie viel ich das Geräusch reduzieren möchte und um wie viel der Pegel reduziert werden soll. Ähnliche Optionen wie beim Hintergrundrauschen, nur etwas konkreter, finde ich.
Ich werde jetzt die ganze Datei auswählen, indem ich das Zeit-Auswahlwerkzeug verwende und die gesamte Datei markiere. Die Änderungen sind auf der ganzen Linie zu sehen, und es wurden Elemente entfernt. Sie wurden aber noch nicht tatsächlich entfernt, denn ich bin noch in der Vorschau.
Ich schiebe das Fenster nach oben und experimentiere mit der Vorschau, um herauszufinden, wie das Ganze klingt. Das Zischen ist kaum zu hören, allerdings fallen mir Artefakte auf, die sich etwas metallisch anhören – am Anfang und am Ende. Hier war noch ein kleines Störgeräusch.
Ich werde nun verschiedene Einstellungen ausprobieren. Ich werde den Wert für das zu entfernende Zischen und die Dezibelwerte senken und dann wieder erhöhen. Solange die Musik abgespielt wird, hört sich das ziemlich gut an. Die Änderungen sind kaum zu bemerken. Bei diesem leisen Übergang ist jedoch dieses metallische, unterwasserartige Geräusch zu hören. Nichtsdestotrotz finde ich, dass die Rauschminderung sehr gut funktioniert.
Ich möchte Ihnen noch ein Beispiel zeigen. Ich schließe das Fenster. Ich gehe zu einem anderen Clip über. Ich verschiebe die Ansicht bis zu der Stelle mit dem Rauschen. Spielen wir das schnell ab. Hierbei handelt es sich um die Schallplattenaufnahme mit Rauschen und Knistern. Mit der Rauschminderung lässt sich das Knistern nicht entfernen. Sie funktioniert nur für konstante Hintergrundgeräusche, aber nicht für punktuelle Geräusche wie Knistern.
In diesem Fall entferne ich zuerst das Rauschen und dann das Knistern mithilfe eines anderen Effekts bzw. anderer Effekte. In diesem Abschnitt ist hier am Ende ein Segment, in dem kein störendes Knistern zu erkennen ist. Ich markiere diesen Bereich ganz einfach mit dem Zeit-Auswahlwerkzeug. Dann wähle ich wieder „Effekte > Rauschminderung“ (Effects > Noise Reduction).
Als Nächstes werde ich das neue Geräuschmuster erfassen. Sie werden gleich sehen, dass dieses Muster anders ist. Es sieht im Vergleich zum vorigen Muster eher statisch aus. Das Programm hat schon versucht, diesen Bereich zu entfernen. Ich werde nun den gesamten Bereich dieser Datei auswählen. Mit dem Zeit-Auswahlwerkzeug markiere ich den gesamten Bereich. Sehen Sie, was hier unten passiert? Der Bereich wurde automatisch repariert.
Testen wir doch einmal, wie sich das anhört. Das Knistern hört man immer noch. Tatsächlich aber wurde es schon deutlich reduziert. Ich zeige Ihnen die Vorher- und Nachher-Version. Ich zoome nur am Ende ein. Ich wähle also nur den Bereich am Ende aus und überprüfe dann die Vorher- und Nachher-Version. Ich verschiebe das Fenster nach oben. Ich kann den Effekt beliebig ein- und ausschalten. Ein und wieder aus. Ein. Aus.
Wie Sie sehen, wurde das Geräusch gemindert. Die Rauschminderung funktioniert am besten, wenn Sie in kleinen Schritten vorgehen und den Effekt wiederholt anwenden. Wie das geht, zeige ich Ihnen jetzt. Ich schließe das für den Moment. Ich markiere den Bereich erneut und wähle wieder den Effekt zur Rauschminderung aus.
Das Geräuschmuster muss ich nicht erneut erfassen, weil das letzte Geräuschmuster noch in diesem Fenster gespeichert ist. Ich passe die Einstellungen ein wenig an. Ich reduziere die Rauschminderung auf 80 Prozent. Ich werde das Ganze noch einmal anwenden. Ich erstelle ein neues Geräuschmuster. Denn ich habe etwas geändert. Ich markiere diesen Abschnitt. Dann wähle ich wieder die Rauschminderung und speichere das neue Geräuschmuster, das etwas anders aussieht, wie Sie sehen. Dann wähle ich wieder die gesamte Datei aus. Ich wiederhole den Vorgang. Ich behalte die Werte bzw. erhöhe sie ein wenig und wende sie an.
Mit jedem Schritt wird das Ergebnis etwas besser.
Hören wir uns das Ergebnis jetzt an. Hören wir uns den Schluss an. Etwas besser, aber das Rauschen ist nicht ganz weg. Je öfter ich den Vorgang wiederhole, desto besser wird das Ergebnis. Es empfiehlt sich, Geräusche in kleinen Schritten zu entfernen. Diese Methode ist effizienter, wenn Geräusche schwierig zu entfernen sind.Nach einer Weile, wenn ein Großteil des Rauschens entfernt wurde, Nach einer Weile, wenn ein Großteil des Rauschens entfernt wurde, Nach einer Weile, wenn ein Großteil des Rauschens entfernt wurde,
kann ich diese kleinen Knackgeräusche und Kratzer vollständig entfernen. Abschließend kommen wir zu diesem elektronischen Rauschen. Hören wir uns das an. Zuerst hört man ein Summen. Dann das Rauschen. Das Geräusch, das ich mit der Rauschminderung entfernen will, ist nicht das Summen, sondern das Rauschen hier oben. Ich werde einen Abschnitt auswählen, der nicht den gesamten Frequenzbereich abdeckt. Ich wähle das Marquee-Auswahlwerkzeug und markiere diesen Bereich oberhalb des Summens, also an dieser Stelle hier. Ich will nur die Auswahl entfernen. Das Summen entferne ich später mit dem Sound-Entferner.
Im Menü „Effekte“ (Effects) wähle ich wieder „Rauschminderung/Wiederherstellung“ (Noise Reduction/Restoration) und „Rauschminderung“ (Noise Reduction). Dann erfasse ich das neue Geräuschmuster. Ich werde jetzt wieder das Geräusch entfernen. Ich bin gespannt, wie das klingt. Ich ziehe beide Regler ganz nach rechts. Ich wähle das gesamte Segment mit dem Zeit-Auswahlwerkzeug aus. Ich markiere alles.
Hören wir uns an, wie das klingt. Um das Summen kümmere ich mich, aber ich möchte die hohen Frequenzen bearbeiten. Ich kann das Summen, also die niedrigen Frequenzen, hören, aber das Rauschen darüber ist verschwunden. Das hat also funktioniert. Wie Sie sehen, sind die Geräusche verschwunden.
Das ist also die beste Strategie: Wenn ein Summen und Hintergrundgeräusche über alle Frequenzen hinweg vorhanden sind, entfernen Sie das Summen später mit dem Sound-Entferner, und verwenden Sie zunächst die Rauschminderung, um die Hintergrundgeräusche zu entfernen. Im Optimierungs-Workflow ist die Rauschminderung der erste Schritt bei der Entfernung von Störgeräuschen. Damit lassen sich störende Hintergrundgeräusche entfernen.
Erfahren Sie, wie Sie Audioaufnahmen bereinigen können, indem Sie mit Adobe Audition Zisch- und Hintergrundgeräusche reduzieren.
- Öffnen Sie Ihre Audiodatei in Audition, und wählen Sie „Effekte > Rauschminderung/Wiederherstellung > Zischminderung“.
- Wählen Sie eine Probe des Zischgeräusches aus, und klicken Sie im Dialogfeld „Effekt - Rauschminderung“ auf „Hintergrundrauschen erfassen“. Aktivieren Sie „Nur Ausgangszischen“, um das Zischen isoliert anzuhören. Reduzieren Sie das Zischen mithilfe der Regler.
- Um Hintergrundrauschen zu reduzieren, wählen Sie „Effekte > Rauschminderung/Wiederherstellung > Rauschminderung“.
- Wählen Sie eine Probe des Störgeräusches aus, und klicken Sie auf „Geräuschmuster speichern“.
- Probieren Sie verschiedene Einstellungen der Regler „Rauschminderung“ und „Mindern um“ aus, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Beitrag von: Jeff Sengstack