Lernen Sie, wie Sie in Adobe Premiere Pro mit Fotos, Titeln und Grafiken arbeiten können.
So importieren und bearbeiten Sie Fotos und Grafiken aus dem Bedienfeld „Media-Browser“.
Für diese Lektion verwende ich die Projektdatei „04_01 Working with image files.prproj“. Sie finden sie unter den Beispielmedien für dieses Tutorial. Mit einem Doppelklick öffnen Sie die Datei in Premiere Pro. Sicherlich werden Sie einmal Standbilder und Grafiken in Ihre Projekte einbinden. Das geht in Premiere Pro ganz einfach. Sehen wir uns das einmal an. Im Bedienfeld „Media-Browser“ habe ich schon in meinem Speicher die Mediendateien des Projekts durchsucht. Eigentlich interessiert mich aber dieser Ordner: „1280x720 Photos“. Ich öffne ihn mit einem Doppelklick und wähle eines der Bilder aus. Ich klicke mit der rechten Maustaste auf ein Bild und wähle „Importieren“ (Import). Das Foto wird im Projektfenster angezeigt. Ich kann es per Doppelklick im Quellmonitor öffnen. Oder ich wechsle in die Symbolansicht, um nur die Miniaturansichten anzuzeigen. Das Bild kann aus jeder Ansicht direkt in die Sequenz gezogen werden, wie hier ans Ende des Video-Clips. Es ist recht kurz. Mit dem Navigator zoome ich ein wenig hinein. Er befindet sich unten im Schnittfenster. In der unteren rechten Ecke des Quellmonitors sieht man, dass dies ein 5-Sekunden-Clip ist, mit 30 Frames pro Sekunde. Hier sind wir bei 4 Sekunden und 29 Frames, der letzte Frame macht die 5 Sekunden voll. Um die Dauer, die ein Standbild angezeigt wird, zu ändern, klicken Sie an das Ende des Clips und ziehen ihn in die Länge. Wenn Sie die Maustaste kurz gedrückt halten, sehen Sie links, um wie viel die Dauer verändert wird und rechts die neue Gesamtdauer. Ich verschiebe den Wiedergabekopf, um das Bild in der Sequenz anzuzeigen. Das hier ist ein normales Standbild. Eine JPEG-Datei. Ich wechsle zum Media-Browser und öffne den Ordner „Media Files“. Hier habe ich eine Photoshop-Datei mit mehreren Ebenen, die ich auch importiere. Wenn Sie ein Photoshop-Dokument importieren, wird ein weiteres Dialogfeld angezeigt. Ganz oben sehen Sie die Option „Importieren als:“ (Import As:). Wenn Sie dort „Einzelne Ebenen“ (Individual Layers) wählen, können Sie die einzelnen Ebenen aktivieren oder deaktivieren. Aber ich wähle „Alle Ebenen zusammenfügen“ (Merge All Layers) und bestätige mit „OK“. Jetzt wird das Bild im Projektfenster angezeigt. Mit einem Doppelklick öffne ich es im Quellmonitor. Ich ziehe es in das Schnittfenster, direkt hinter das andere Foto. Hier ist es. Ich verschiebe die Sequenz ein bisschen um eine offene Stelle im Schnittfenster zu erhalten. Ich wechsle wieder in den Media-Browser zum Ordner „1280x720 Photos“. Ich wähle die restlichen Fotos aus. Halten Sie die Umschalttaste gedrückt, um eine ganze Liste auszuwählen, und ziehen Sie die Fotos direkt in die Sequenz. Aus dem Media-Browser. Alle vier gleichzeitig. Im Projektfenster sehen Sie dann, dass die Fotos dem Projekt hinzugefügt wurden. Wie alle bereits importierten Fotos dauern diese 5 Sekunden. Durch mehrfaches „Rückgängig machen“ entferne ich sie wieder aus dem Projekt. Nun ändere ich eine Voreinstellung. Unter Windows wählen Sie im Menü „Bearbeiten“ (Edit) „Voreinstellungen“ (Preferences) und „Schnittfenster...“ (Timeline...). Unter macOS gehen Sie dazu ins Menü „Premiere Pro“. In den Voreinstellungen gibt es eine Option für die „Standarddauer der Standbilder“ (Still Image Default Duration). Ich setze den Wert auf 2,00 Sekunden und klicke auf „OK“. Zurück im Media-Browser ziehe ich die vier Bilder erneut in die Sequenz. Sie sehen, dass sie nur noch 2 Sekunden lang sind. Natürlich können Sie die Dauer jedes beliebigen Elements ändern. Aber das ist eine praktische Vorgehensweise, wenn Sie mit vielen Bildern arbeiten. Der Import von Bilddateien funktioniert genauso wie der von Video-Clips. Der Hauptunterschied ist, dass Premiere Pro wissen muss, wie lang sie angezeigt werden sollen. Sie können in Sequenzen eingefügt werden und wie andere Clips bearbeitet werden.
Mit Bilddateien arbeiten – Zusammenfassung.
- Fotos fügen Sie auf dieselbe Weise zu einer Sequenz hinzu wie Video-Clips.
- Wenn Sie eine PSD-Datei aus Adobe Photoshop importieren, können Sie wählen, welche Ebenen Sie importieren möchten.
- Sie können die standardmäßige Wiedergabedauer von fünf Sekunden für Standbilder ändern. Wählen Sie dazu unter Windows Bearbeiten > Voreinstellungen > Schnittfenster > Standarddauer der Standbilder bzw. unter macOS im Premiere Pro-Applikationsmenü Voreinstellungen > Schnittfenster > Standarddauer der Standbilder.
So erstellen Sie eigene Titel und Grafiken mit dem Bedienfeld „Essential Graphics“.
Für diese Lektion verwende ich die Projektdatei „04_02 Create a new title.prproj“. Sie finden sie unter den Beispielmedien für dieses Tutorial. Öffnen Sie sie mit einem Doppelklick in Premiere Pro. Ich zeige Ihnen, wie Sie mit dem Arbeitsbereich „Graphics“ einen Titel erstellen. Klicken Sie am oberen Bildschirmrand auf „Graphics“. Zur Sicherheit klicke auf das Bedienfeldmenü und wähle „Auf gespeichertes Layout zurücksetzen“ (Reset to Saved Layout). Das Bedienfeld „Essential Graphics“ bietet zwei Registerkarten: „Durchsuchen“ (Browse) und „Bearbeiten“ (Edit). Unter „Bearbeiten“ (Edit) gibt's für uns noch nichts zu tun. Wir starten also in der Registerkarte „Durchsuchen“ (Browse). Hier finden Sie viele vorgefertigte Grafiken, die Sie in Ihre Sequenz einbauen können. Ich wähle „Basic Lower Third“ und ziehe sie oberhalb des Clips in die Sequenz. Wenn Sie auffordert werden, mit Typekit eine fehlende Schrift zu installieren, überprüfen Sie Ihre Internetverbindung, und setzen Sie ein Häkchen bei „Synchronisierung aus Typekit“ (Sync from Typekit). Klicken Sie auf „Schriftarten synchronisieren“ (Sync Fonts). Die Schriftarten werden installiert. Sie können fortfahren. Sie müssen das Projekt schließen und erneut öffnen, damit die Schrift korrekt angezeigt wird. Positionieren Sie den Wiedergabekopf so, dass auch der Titel zu sehen ist. Oder klicken Sie an das Ende des Clips und ziehen ihn etwas in die Länge. Ich klicke einmal in die Grafik, um sie auszuwählen. Dadurch wird die Registerkarte „Bearbeiten“ (Edit) im Bedienfeld „Essential Graphics“ automatisch aktiviert. Ich wähle das Textwerkzeug. Wie Sie sehen, sind in diesem Arbeitsbereich die Werkzeuge für das Schnittfenster nach oben gewandert. Jetzt bearbeite ich diesen Text. Ich klicke auf „Your Name Here“ und gebe „Maxim Jago“ ein. Nun zur zweiten Zeile. Ich drücke Strg+A (Windows) bzw. Befehl+A (macOS) und gebe „Travelogue“ ein. Im Bedienfeld „Essential Graphics“ finden Sie einige Standardoptionen für Schriftarten und -farben. „Füllung“ (Fill) definiert die Farbe des ausgewählten Texts. Oben im Bedienfeld gibt es für jedes Element eine eigene Ebene in der Liste. Die jeweils ausgewählte Ebene können Sie mit den Optionen im Bedienfeld bearbeiten. Hier beim Symbol T für das Textwerkzeug sehen Sie unten rechts ein kleines Dreieck. Dieses Dreieck weist auf ein Menü hin. Durch Klicken und Halten bekomme ich Zugriff auf das „Textwerkzeug" (Type tool) und das „Vertikale Textwerkzeug“ (Vertical Type tool). Mit ausgewähltem Tool klicke ich oben ins Bild und gebe einen Text ein. Ich habe „Holidays“ eingetippt. Aber der Text ist zu groß. Mit Strg+A bzw. Befehl+A wähle ich den ganzen Text aus. In den Einstellungen unter „Text“ befindet sich unterhalb der Schriftart die Schriftgröße. Ich klicke auf die blaue Zahl und ziehe, um die Schrift zu verkleinern. Der Schieberegler daneben erfüllt die gleiche Funktion. In der Werkzeugleiste gibt es einen Stift (Pen). Wenn ich ihn anklicke und halte, kann ich das „Rechteck-Werkzeug“ (Rectangle Tool) auswählen. Damit zeichne ein Rechteck an der Stelle, an der sich mein Text befindet. Natürlich wird diese neue Form im Bedienfeld „Essential Graphics“ angezeigt, jedoch ganz oben in der Liste. Das will ich aber nicht. Sie soll unter dem Text liegen. Ich klicke darauf und ziehe sie nach unten ans Listenende. Jetzt ist sie hinter dem Text. Ich wähle diese Ebene, genannt „Form 01“ (Shape 01), aus. Nun kann ich die Farbe der Füllung festlegen, indem ich auf das Farbfeld klicke und eine Farbe auswähle, z. B. Grün. Ich bestätige mit „OK“. Sie können auch die Pipette verwenden. Klicken Sie auf die Pipette, und ziehen Sie sie über die Oberfläche. Verschiedene Farben werden angezeigt. Ich wähle das Blau des Himmels. Sie können auch einen „Strich“ (Stroke) hinzufügen. Ich mache ihn etwas dicker, indem ich die Zahl anklicke und ziehe. Genau so. Sie können auch einen „Schatten“ (Shadow) hinzufügen. Das Bedienfeld „Essential Graphics“ bietet viele weitere Einstellungen. Wählen Sie das Textwerkzeug oder, wie ich, das Auswahlwerkzeug, und Sie können die einzelnen Elemente separat bearbeiten. Experimentieren Sie mit diesen Einstellungen! Für den Anfang bin ich zufrieden. Ich gehe zurück in den Arbeitsbereich „Bearbeitung“ (Editing) um mein Projekt fortzuführen. Hier ist das Wort „Travelogue“ noch hervorgehoben, weil ich es ausgewählt hatte. Ich klicke auf die Hintergrundebene im Schnittfenster, um die Auswahl aufzuheben, und kann weiterarbeiten. Eine gute Idee sind auch die verschiedenen Vorlagen im Bedienfeld „Essential Graphics“. Verwenden Sie sie als Ausgangspunkt für Ihre eigenen Designs.
Titel erstellen – Zusammenfassung.
- Im Bedienfeld „Essential Graphics“ auf der Registerkarte Durchsuchen finden Sie vordefinierte Titelvorlagen, die Sie direkt in Ihre Sequenz ziehen können.
- Verwenden Sie das Text-Werkzeug, um den Text eines Vorlagentitels zu ändern oder einen neuen einzugeben.
- Wählen Sie den Titel aus. Navigieren Sie im Bedienfeld „Essential Graphics“ zur Registerkarte Bearbeiten, um Einstellungen wie Schrift, Farbe und Layout zu ändern.
- Jeder Text eines Titels befindet sich auf einer eigenen Ebene. Die Ebenen werden oben auf der Registerkarte „Bearbeiten“ angezeigt. Wählen Sie die Ebene aus, die Sie ändern möchten, sodass Sie ihre Einstellungen anpassen können.
- Ziehen Sie Ebenen im Bedienfeld „Essential Graphics“ nach oben oder unten, damit sie vor oder hinter anderen Ebenen wiedergegeben werden. Die oberen Ebenen erscheinen vor den darunterliegenden.
- Wechseln Sie zurück zum Arbeitsbereich „Bearbeitung“, wenn Sie fertig sind.
Nicht alle Medien, die Sie in Ihr Projekt importieren, haben die passende Frame-Größe für Ihre Sequenz.
Für diese Lektion verwende ich die Projektdatei „04_03 Change the size of clips.prproj“. Sie finden sie unter den Beispielmedien für dieses Tutorial. Mit einem Doppelklick öffnen Sie die Datei in Premiere Pro. Nicht jedes Element, das Sie in Ihr Projekt importieren, wird dieselbe Frame-Größe wie Ihre Sequenz haben, und wenn die Bilder zu groß sind, werden die Ränder abgeschnitten. Premiere Pro vereinfacht den Umgang mit übergroßen Bildern. Sehen wir uns das einmal an. Diese Sequenz besteht aus einigen Clips und Bildern. Die Aufnahme „Walking on sands.mp4“ hat die richtige Auflösung für die Sequenz. Aber dieses Bild hier ist viel zu groß. Es ist ein Foto, und Fotos haben oft eine höhere Auflösung als Videos. Scrollen wir mal im Projektfenster nach unten... Da ist es, das Bild „Whale in the foreground.JPG“. Mit 4272 x 2848 Pixel ist es ziemlich groß. Öffnen Sie es mit einem Doppelklick, um sich den ursprünglichen Aufbau anzusehen. Das Bild hat nicht nur die falsche Größe, sondern auch das falsche Seitenverhältnis, d. h. nicht 16 x 9 wie normales HD-Video. Im Schnittfenster klicke ich mit der rechten Maustaste auf den Clip und wähle „Auf Framegröße anpassen“ (Set to Frame Size). Die Bildgröße wird automatisch so geändert, dass es vollständig in die Bildauflösung der Sequenz passt, hier also 1280 x 720 Pixel. Der Horizont ist etwas schief. Das würde ich gerne ändern. Und die Bildgröße ist auch noch nicht optimal. Dadurch entstehen diese schwarzen Balken auf der rechten und linken Seite. Das liegt daran, dass das Seitenverhältnis nicht 16 x 9 ist. Das müssen wir korrigieren. Der Clip muss ausgewählt sein. Ich klicke also einmal im Schnittfenster darauf. Nun gehe ich in das Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls). Unter den Effekteinstellungen finden Sie Optionen für Effekte an den jeweils angeklickten Clips. Es zeigt immer nur die Einstellungen für einen Clip an. Wenn Sie mehrere Elemente ausgewählt haben, wird hier nichts angezeigt, wie Sie sehen können. Es gibt nur den Hinweis, dass mehrere Clips ausgewählt sind. Ich hebe die Auswahl auf und wähle nur den Clip „Whale in the foreground.JPG“ aus. Ich erweitere die Option „Bewegung“ (Motion). Hier finden Sie einige Standardeinstellungen, um die Bildschirmposition einer Aufnahme zu ändern. Durch „Skalieren“ (Scale) wird die Größe geändert. Die Aufnahme kann auch gedreht werden (Rotation). Korrigieren wir zuerst die Linie des Horizonts. Durch Klicken und Ziehen am Wert für die Drehung bringe ich die Aufnahme „auf Linie“. Durch Erweiterung der Drehungsoption erhalten Sie eine grafische Anzeige für diese Anpassung. Durch Klicken und Ziehen bei gedrückter Strg-Taste , Ich stelle -1,4 % ein. Das sollte reichen. Nun werde ich mit den Optionen „Position“ und „Skalieren“ die Komposition anpassen. Ich beginne mit „Skalieren“ (Scale), indem ich auf den Wert klicke und ziehe, um ihn zu vergrößern. Jetzt ist der Bildschirm ausgefüllt. Darüber befinden sich die Positionseinstellungen mit zwei Werten. Die erste Zahl steht für die X-Position. Durch Ziehen verschiebt sich das Bild nach links und nach rechts. Die Y-Position verschiebt das Bild nach oben und unten. Stellen Sie sich vor, dass vor diesen Werten ein X bzw. ein Y steht, um deren Funktion nachvollziehen zu können. Wir haben hier noch andere Bilder. Sie sind alle viel zu groß für diese Sequenz. Ich wähle sie alle aus, klicke mit der rechten Maustaste und wähle „Auf Framegröße anpassen“ (Set to Frame Size), um sie in einem Schritt zu ändern. Nehmen Sie jetzt noch individuelle Anpassungen vor, um die bestmögliche Komposition für jedes einzelne Bild zu erreichen. Aber dies ist ein guter Anfang. Wenn Sie mit zu großen Video-Clips arbeiten, können Sie sie mit genau dieser Technik für Ihre Sequenz anpassen.
Die Größe von Clips ändern – Zusammenfassung.
- Überdimensionierte Video-Clips und Fotos werden standardmäßig auf die Frame-Größe Ihrer Sequenz zugeschnitten, wenn Sie sie in eine Spur einfügen.
- Um die Größe eines Clips so zu ändern, dass er in den Sequenz-Frame passt, klicken Sie mit der rechten Maustaste (bzw. mit Ctrl-Klick) auf den Clip, und wählen Sie Auf Framegröße anpassen.
- Falls das Seitenverhältnis des Clips nicht dem der Sequenz entspricht, können Sie es im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ über die Steuerungen Skalieren und Position anpassen. Mithilfe der Steuerung Drehung lässt sich unter anderem die Horizontlinie gerade ausrichten.
- Wählen Sie einen Clip im Schnittfenster aus, um die für ihn relevanten Steuerungen im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ anzuzeigen.