Hier erfahren Sie, wie Sie die Premiere Pro-Exporteinstellungen verwenden, die für Anbieter von Adobe Stock-Videos entwickelt wurden.
Adobe Stock-Vorgaben in Premiere Pro: Stock-Videos schneller, einfacher hochladen
Wie Sie vielleicht bereits wissen, können Sie Videoclips direkt aus Premiere Pro in Adobe Stock hochladen. Möglicherweise wussten Sie jedoch noch nicht, dass sich dieser Vorgang mit Vorgaben aus dem Exportmenü optimieren lässt. Mit diesen Vorgaben können Sie Clips entsprechend Ihren Aufnahmeeinstellungen und Übermittlungsanforderungen mit optimalen Einstellungen für Adobe Stock exportieren.
Welche Vorgaben gibt es und wo finde ich sie?
In Premiere Pro werden Vorgaben als Ausgabeanpassungen gespeichert, die auf Dateien angewendet werden können, wenn Sie Medien exportieren. Zu den Vorgaben gehören Einstellungen für Videoauflösung, Codec und Bitrate sowie Audioeinstellungen. Diese stehen im Medienexportfenster („Datei“ > „Exportieren“ > „Medien“) zur Verfügung.
Wenn Sie das Menü „Exporteinstellungen“ öffnen, müssen Sie zunächst ein Format für Ihren Export auswählen. Jedes Format verfügt über eine eigene Liste verfügbarer Vorgaben. Die einzigen beiden Formate mit Vorgaben für Adobe Stock sind QuickTime und H.264. Diese wurden ausgewählt, weil sie am häufigsten für Stock-Videomaterial verwendet werden. Es gibt sechs Vorgaben für jedes der beiden Formate, also insgesamt 12. Mit diesen werden die Bitrate, die Auflösung und Audioeinstellungen festgelegt. Zunächst müssen Sie wissen, welches Format Sie auswählen sollten, um die Vorgaben verwenden zu können.
Die Vorgaben befinden sich im Dropdown-Menü „Vorgaben“ direkt unter dem Dropdown-Menü „Format“.
Alle Adobe Stock-Vorgaben tragen einen Namen, der mit „Adobe Stock“ beginnt. Daher sind sie leicht zu finden, da Vorgaben normalerweise in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind.
Dies sind die Vorgaben, die speziell für Adobe Stock-Anbieter entwickelt wurden, wie sie in Premiere Pro aufgeführt sind:
H.264
- Adobe Stock 4K DCI mit Audio (40Mbps)
- Adobe Stock 4K DCI ohne Audio (40Mbps)
- Adobe Stock HD mit Audio (20Mbps)
- Adobe Stock HD ohne Audio (20Mbps)
- Adobe Stock UHD mit Audio (40Mbps)
- Adobe Stock UHD ohne Audio (40Mbps)
QuickTime
- Adobe Stock 4K DCI mit Audio (Apple ProRes 422 HQ)
- Adobe Stock 4K DCI ohne Audio (Apple ProRes 422 HQ)
- Adobe Stock HD mit Audio (Apple ProRes 422 HQ)
- Adobe Stock HD ohne Audio (Apple ProRes 422 HQ)
- Adobe Stock UHD mit Audio (Apple ProRes 422 HQ)
- Adobe Stock UHD ohne Audio (Apple ProRes 422 HQ)
Verwendungszweck von QuickTime-Vorgaben
Das QuickTime-Format von Apple ist nach wie vor eine der beliebtesten Containerdateien für die Videoübermittlung. Es kann mit einer Reihe gängiger Codecs verwendet werden. Es ist auch der native Wrapper für die sehr beliebte ProRes-Codec-Familie. Anbieter und Käufer auf Adobe Stock entscheiden sich häufig für ProRes. Die Exportvorgaben für Adobe Stock-QuickTime verwenden alle den ProRes 422 HQ-Videocodec.
ProRes ist ein robustes Komprimierungsformat, das eine hohe Bittiefe und andere Dateieigenschaften unterstützt, die von High-End-Videoprofis benötigt werden. Wir empfehlen die Verwendung von QuickTime als Adobe Stock-Vorgabe, wenn Ihr Quellmaterial in 10 Bit oder höher mit einem Farb-Subsample von 4:2:2 oder höher vorliegt.
Verwendungszweck von H.264-Vorgaben
H.264 deckt eine breite Palette von Anwendungen und Codecs ab. Manchmal wird das H.264-Komprimierungsschema verwendet, um sehr robuste Dateiformate zu erstellen, die High-End-Anforderungen ähnlich wie bei ProRes unterstützen. In anderen Fällen können Dateien mit eingeschränkten technischen Eigenschaften ausgegeben werden, um die Übertragung über das Web und Streaming-Plattformen zu vereinfachen.
Unabhängig von der Übertragung oder Dateiintegrität ist H.264 ein hocheffizienter Codec, der eine hervorragende Bildqualität bei relativ kleiner Videogröße liefert. Die Adobe Stock-Vorgaben, die H.264 verwenden, bieten tendenziell eine geringere Robustheit. Sie enthalten Einstellungen, die ein qualitativ hochwertiges Bild in einer kleinen Datei ergeben, aber nicht so klein, dass die Qualität bedenklich beeinträchtigt wird. Aus diesem Grund wird die Verwendung von H.264-Vorgaben empfohlen, wenn Sie Ihr Quellmaterial mit 8 Bit oder 4:2:0 aufnehmen.
Möglicherweise erscheint es nun wie eine gute Idee, eine Quelldatei mit niedrigeren Werten mit der QuickTime-Vorgabe auszugeben, um die Qualität zu erhöhen. Leider funktioniert das nicht wie erwartet. Selbst Quellmaterial mit 8 Bit und 4:2:2 wird durch die Verwendung der größeren 10-Bit-ProRes-Vorgabe nicht verbessert. Die Bittiefe bestimmt die Anzahl der Farben, die die Datei originalgetreu wiedergeben kann, und nicht vorhandene Farben können einfach nicht generiert werden. Wenn Sie 8-Bit-Dateien in 10-Bit-Containern speichern, erhalten Sie keine 10-Bit-Farbe. Diese Farbinformationen werden nicht irgendwie in die resultierende Datei eingefügt oder interpoliert. Dadurch wird die Datei nur größer. Stellen Sie es sich so vor: Wenn acht Personen in einen 10-Sitzer-Kleinbus einsteigen, ist es immer noch ein Kleinbus mit zehn Sitzen, es sind aber nicht durch Zauberhand zwei zusätzliche Personen hinzugekommen. Es gibt stattdessen nur zwei freie Sitze, die Platz beanspruchen. Wir empfehlen, bei Ihren Dateien keinen unnötigen Speicherplatz zu belegen.
Auflösung und Audio
Sowohl für QuickTime als auch für H.264 gibt es sechs verschiedene Vorgaben, eine Voreinstellung mit Audio und eine ohne Audio für jede der folgenden Auflösungen:
- 4K DCI – 4096 x 2160
- UHD – 3849 x 2160
- HD – 1920 x 1080
Stellen Sie sicher, dass Sie die Pixelanzahl bei 4K-Filmmaterial kennen. Sowohl DCI als auch UHD gelten als „4K“. Einige Kameras bezeichnen UHD-Einstellungen als 4K, ohne dies klar zu unterscheiden. Wenn Sie UHD-Inhalte als 4K DCI ausgeben, weist der resultierende Clip einen Effekt auf, der als „Pillarboxing“ bezeichnet wird. Dieser tritt auf, wenn der Wiedergabebereich breiter als das Filmmaterial ist und schwarze Balken oder „Flügel“ an den Bildseiten erscheinen. Clips mit schwarzen Balken werden aus technischen Gründen abgelehnt.
Für jede der drei Auflösungseinstellungen gibt es zwei Vorgaben mit unterschiedlichen Audioeinstellungen, eine mit und eine ohne Audio. In den meisten Fällen sind Stock-Clips ohne Audio zu bevorzugen. Es gibt einige Fälle, in denen Audio den Clip aufwertet. Zum Beispiel ist unterscheidet sich die Aufnahme eines brüllenden Löwen ohne Audio kaum von der Aufnahme eines gähnenden Löwen.
Sie fragen sich vielleicht: „Kann ich nicht einfach das Audio im Schnittfenster löschen und den Clip dann exportieren? Welchen Unterschied macht es?“ Die Antwort lautet: Ja, das ist möglich, aber das resultierende Stockmedium enthält dann immer noch eine leere Audiospur, wenn jemand es herunterlädt. Das bedeutet, dass der Bearbeiter, der es letztendlich verwendet, die Verknüpfung aufheben und eine überflüssige Audiospur aus seinem Schnittfenster löschen muss. Dies ist zwar nur eine kleine Unannehmlichkeit, lizenzierte Inhalte sollten aber möglichst einfach zu verwenden sein. Auch wenn Sie Ihre eigenen benutzerdefinierten Einstellungen verwenden, müssen Sie das Kontrollkästchen für Audio deaktivieren.
Voreinstellungen sind gut geeignet, um Ihre Ausgaben für verschiedene Übertragungsformate zu optimieren. Diese Stockmedien-spezifischen Vorgaben bieten die idealen Dateieinstellungen zum Hochladen von Videos in Adobe Stock. Es ist nicht erforderlich, sich mit Ausgabeeinstellungen vertraut zu machen und mit diesen zu experimentieren. Alle Parameter können mit nur wenigen Klicks in Adobe Premiere Pro verwendet werden.