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Proxy-Arbeitsablauf in Premiere Pro

Mit den neuen Proxy-Arbeitsabläufen in Premiere Pro können Sie mit 8K- und HDR-Medien sowie Medien mit hoher Framerate arbeiten. Sie können zwischen nativen und Proxy-Formaten wechseln und dadurch Ihre Arbeit beschleunigen. Sie können jetzt beim Import Proxys erstellen, die automatisch den Medien in der nativen vollen Auflösung zugeordnet werden. Mit nur einem Klick wechseln Sie zwischen der vollen Auflösung und dem Proxy.

Native und Proxy-Formate
Arbeiten mit nativen und Proxy-Formaten

Hinweis:

Ab dem 11. Dezember 2023 haben neue Benutzerinnen und Benutzer sowie Organisationen keine Berechtigung mehr für die Creative Cloud-Dateisynchronisation. Ab dem 1. Februar 2024 wird die Creative Cloud-Dateisynchronisation für persönliche Konten eingestellt, die vor dem 11. Dezember 2023 bestanden haben. (Weitere Infos findest du hier.) Ab dem 1. Oktober 2024 wird die Creative Cloud-Dateisynchronisation für Unternehmenskonten eingestellt, die vor dem 11. Dezember 2023 bestanden haben und Organisationen zugeordnet sind. (Weitere Infos findest du hier.)

Arbeitsablauf beim Import

Mit dem Media-Browser-Bedienfeld in Premiere Pro können Sie Medien automatisch im Hintergrund importieren, während Sie mit der Bearbeitung beginnen. 

Arbeitsablauf beim Import
Arbeitsablauf beim Import

Mit einem Kontrollkästchen für den Import im Media-Browser-Bedienfeld können Sie das automatische Importverhalten aktivieren bzw. deaktivieren. Mit der Einstellungs-Schaltfläche daneben öffnen Sie das Dialogfeld „Projekteinstellungen“, in dem Sie die Importeinstellungen anpassen können. Ein ähnliches Kontrollkästchen für den Import im Dialogfeld „Projekteinstellungen“ ist synchron mit der Einstellung im Media-Browser-Bedienfeld. Wenn aktiviert, können Sie eine der folgenden vier Operationen auswählen, die automatisch ausgelöst wird, sobald Dateien in das Projekt importiert werden. Sie können mit der Bearbeitung fortfahren, während der Import im Hintergrund läuft.

  • Kopieren: Sie können die Medien so, wie sie sind, an einen neuen Speicherort kopieren. Diese Option wird in der Regel verwendet, um Kamerafootage von Wechseldatenträgern auf die lokale Festplatte zu übertragen. Der Übertragungspfad wird über die Option „Primärziel“ in den Einstellungen angegeben. Nach dem Kopieren der Medien verweisen die Clips im Projekt auf diese Kopien der Dateien.
  • Transcodieren: Sie können die Medien an einem neuen Speicherort in ein neues Format transcodieren. Diese Option kann verwendet werden, um das ursprüngliche Kamerafootage in ein bestimmtes Format zu transcodieren, das in einer Postproduktionsfirma verwendet wird. Der Dateipfad wird über die Option „Primärziel“ in den Einstellungen angegeben. Das Format wird durch die ausgewählte Vorgabe festgelegt. Nach dem Transcodieren der Medien verweisen die Clips im Projekt auf diese transcodierten Kopien der Dateien. 
  • Proxy erstellen: Mit dieser Option können Sie Proxys für die Medien erstellen und diese anhängen. Diese Option wird in der Regel verwendet, um Clips mit geringerer Auflösung für bessere Performance während der Bearbeitung zu erstellen, die dann für die endgültige Ausgabe wieder auf die ursprüngliche volle Auflösung zurückgesetzt werden können. Der Dateipfad, unter dem die Proxys erstellt werden, wird über die Option „Proxy-Ziel“ in den Einstellungen angegeben. Das Format wird durch die ausgewählte Vorgabe und die Frame-Größe festgelegt. Wenn die Proxys generiert wurden, werden sie automatisch an die Clips im Projekt angehängt.
  • Kopieren und Proxy erstellen: Mit dieser Option kopieren Sie Medien und erstellen Proxys für diese Medien, wie oben erläutert. Alle vier Optionen verfügen über Standardvorgaben, deren Ziel auf „Wie Projekt“ gesetzt ist. Alternativ können Sie einen benutzerdefinierten Speicherort oder das Creative Cloud-Dateiverzeichnis auswählen. Dadurch werden die Dateien automatisch mit der Cloud synchronisiert. Mithilfe von Adobe Media Encoder können Sie zudem Ihre eigenen Importvorgaben erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von Adobe Media Encoder zum Erstellen von Importvorgaben.

Die Optionen verfügen über Standardvorgaben, deren Ziel auf Wie Projekt gesetzt ist. Alternativ können Sie einen benutzerdefinierten Speicherort oder das Creative Cloud-Dateiverzeichnis auswählen. Dadurch werden die Dateien automatisch mit der Cloud synchronisiert. Mithilfe von Adobe Media Encoder können Sie zudem Ihre eigenen Importvorgaben erstellen.

Importeinstellungen
Importeinstellungen

Arbeitsablauf-Optionen für das Anhängen von Proxys

Sie können auch im Projektfenster vorhandene Proxy-Dateien an vollauflösende Medien anhängen. Verwenden Sie das Kontextmenü des Videos oder A/V-Clips oder der Ablage, um den Proxy und die Untermenü-Optionen für Proxys erstellen, Proxys anhängen und Vollauflösende Medien wieder verbinden anzuzeigen. 

  • Wählen Sie Proxys erstellen, um ein Dialogfeld mit Optionen für das Zielverzeichnis und das Format, in das Sie transcodieren möchten, zu öffnen. Mit dieser Option senden Sie den Proxy an die Warteschlange von Adobe Media Encoder (AME) und hängen Proxys automatisch an die Clips in Premiere Pro an.
  • Wählen Sie Proxys anhängen, um Proxy-Clips an Ihre vollauflösenden Medien anzuhängen.
  • Wenn Sie lediglich über Online-Proxy-Clips verfügen, wählen Sie Vollauflösende Medien wieder verbinden, um vollauflösende Clips an die ausgewählten Proxy-Clips anzuhängen.

Proxys aktivieren

Die Option Proxys aktivieren ist ebenfalls als globale Systemvoreinstellung verfügbar, über die Sie die Anzeige vollauflösender Medien bzw. Proxys aktivieren oder deaktivieren können. Sie können diese Option über Voreinstellungen > Medien > Proxys aktivieren aufrufen oder indem Sie über den Schaltflächeneditor im Quell- bzw. Programmmonitor die Schaltfläche Proxys ein/aus hinzufügen. Wenn Sie das Projekt auf ein anderes System verschieben, haben die Voreinstellungen auf diesem System Vorrang vor jenen, die im Projekt festgelegt sind. Der Status der Schaltfläche Proxys aktivieren ist mit den beiden Monitoren und den Voreinstellungen verknüpft. Wenn Sie diese Option deaktivieren, wird im Quell- und Programmmonitor von Premiere Pro der vollauflösende Clip angezeigt. Bei aktivierter Option wird im Quell- und Programmmonitor der Proxy-Clip angezeigt. 

Anhängen von Proxys und Wiederherstellen der Verknüpfung zu vollauflösenden Medien

Wenn Sie einen Proxy-Clip oder vollauflösenden Clip erneut verknüpfen oder anhängen möchten, sollten Sie Proxy-Medien mit dem Suffix „_proxy“ kennzeichnen. 

Hinweis:

Wenn sich die Proxy-Clips und die vollauflösenden Clips im selben Verzeichnis befinden, kann dies zu einer fehlerhaften automatischen Zuordnung führen. Es wird nicht empfohlen, für die Clips dieselben Namen zu verwenden, da die Dateinamen den falschen Clips zugeordnet werden können, wenn sich auf Ihrem System mehrere Clips mit demselben Namen befinden (ähnlich wie bei der Neuverknüpfung über „Medien verknüpfen“). Wenn Sie Clips einzeln anhängen möchten, deaktivieren Sie die Option Andere automatisch neu verknüpfen

Die Optionen „Proxy anhängen“ und „Vollauflösende Medien wieder verbinden“ gelten nur für Videos und A/V-Clips. Andere Dateitypen wie reine Audiodateien oder Standbilder (einschließlich Bildsequenzen) werden nicht unterstützt. Da nicht alle Importprogramme auf dieselbe Weise funktionieren, können in einigen Formaten reine Audiodateien ausgewählt werden. In diesem Fall führt der Versuch, solche Dateien anzuhängen, zur Warnmeldung Fehler beim Anhängen. Wenn Sie auf OK klicken, werden Sie in das Dialogfeld für das Anhängen zurückgeführt, wo Sie einen kompatiblen Clip auswählen können. Das Erstellen von Proxys funktioniert nicht mit Offline-Clips.

Hinzufügen neuer Medien

Sie können keine neuen Medien anhängen, auch wenn Proxys und oder vollauflösende Medien bereits angehängt sind. Es gibt keine Möglichkeit, einen angehängten Proxy zu entfernen. Angehängte Proxys werden bei Austauschoptionen wie „Projektmanager“, „Rendern und ersetzen“, „AAF“, „Final Cut Pro-XML“, „EDL“ und „OMF“ nicht unterstützt. Proxys können bei diesen Exportfunktionen verloren gehen.

Exportieren von Medien

Wenn Sie Exportieren wählen, verwenden die Exportmedien immer die volle Auflösung, in diesem Fall werden keine Proxys verwendet. Die einzige Ausnahme bilden Fälle, in denen das vollauflösende Medium offline, der Proxy aber online ist. In diesem Fall weist eine Warnmeldung darauf hin, dass für den Export Proxys verwendet werden. Der Export basiert auf den Parametern des vollauflösenden Mediums (z. B. Framegröße), allerdings werden Proxy-Frames exportiert.

Vorschau gerenderter Dateien

Vorschau-Renderdateien werden ebenfalls aus vollauflösenden Medien gerendert, auch wenn Proxys angehängt sind und die Option „Proxys aktivieren“ ausgewählt ist. Die einzige Ausnahme bilden Fälle, in denen der vollauflösende Clip offline, der Proxy aber online ist. 

Lösen angehängter Proxys

Sie können den Vorgang „Proxys anhängen“ auch rückgängig machen. Für die Optionen Vollauflösende Medien wieder verbinden und Proxys aktivieren ist die Option „Rückgängig“ nicht verfügbar. 

Unterstützte Formate

  • Formate mit Quelleinstellungen für Master-Clip-Effekte (z. B. R3D und ARRI) werden ebenfalls für vollauflösende Medien unterstützt.
  • MCE-Quelleinstellungsformate werden nicht unterstützt, um sie als Proxy-Clips zu verwenden. 
  • Einige Einstellungen, wie R3D volle Auflösung mit Proxy H.264, werden untertützt.
  • Vollauflösende ARRI-Medien mit DPX-Proxys werden nicht unterstützt.  
  • Die Optionen Ändern > Audiokanäle und Filmmaterial interpretieren werden für Proxy-Arbeitsabläufe nicht unterstützt.

Kompatibilität

Die Proxy-Funktionen in Premiere Pro sind nicht mit den Proxy-Funktionen in After Effects kompatibel. „Proxy anfügen“ und „Vollauflösende Medien wieder verbinden“ werden auch nicht für After Effects-Kompositionen/-Projekte unterstützt (d. h. es gibt keine After Effects Dynamic Link-Unterstützung für Proxys). Die Bearbeitung in Adobe Audition Dynamic Link wird für Proxy-Arbeitsabläufe nicht unterstützt.

Hinweis:

Der unterstützte Arbeitsablauf ermöglicht Proxys mit anderen Framegrößen und -kombinationen, die durch die volle Auflösung des Clips teilbar sind (z. B. 1920 x 1080 1,0 volle Auflösung und 960 x 540 1,0 PAR-Proxy oder 1440 x 1080 1,33 PAR-Proxy). Die anderen Parameter wie Framerate, Dauer und Audiokanäle müssen jedoch übereinstimmen. 

Wenn beim Audiokanal keine Übereinstimmung vorliegt, wird in Premiere Pro das Dialogfeld „Fehler beim Anhängen“ angezeigt. Wenn Sie dieses Dialogfeld schließen, gelangen Sie wieder in das Dialogfeld „Anhängen“, wo Sie einen Clip mit übereinstimmenden Audiokanälen auswählen können. Wenn die anderen Parameter (Framerate, Dauer, Halbbilder und/oder Kombination aus nicht teilbarer Framegröße und PAR) zwischen vollauflösendem Medium und Proxy nicht übereinstimmen, wird keine Warnung angezeigt. Dies hat jedoch eine Reihe von Fehlern zur Folge. 

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