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Modulationseffekte

Der Effekt „Chorus“

Mit dem Effekt „Modulation“ > „Chorus“ werden unterschiedliche Stimmen oder Instrumente gleichzeitig simuliert, indem mehrere kurze Verzögerungen mit wenig Rückkopplung hinzugefügt werden. Das Ergebnis ist ein intensiver, reicher Klang. Mit dem Chorus-Effekt können Sie einen Stimmen-Track betonen oder Audio in Mono den räumlichen Klang von Stereo verleihen.

Adobe Audition verwendet eine Methode der Direktsimulation, um den Choruseffekt zu erzielen: Jede Stimme klingt durch Variation von Timing, Intonation und Vibrato geringfügig anders. Mit der Einstellung „Rückkopplung“ lässt sich das Ergebnis detaillierter gestalten.

Hinweis:

Um mit Mono-Dateien optimale Ergebnisse zu erzielen, konvertieren Sie sie vor dem Anwenden des Chorus-Effekts in Stereo.

Chorusmerkmale

Repräsentiert die Merkmale für jede Stimme im Chorus.

Stimmen

Bestimmt die Anzahl der simulierten Stimmen.

Hinweis: Je mehr Stimmen Sie angeben, desto voller wird der Klang. Die Verarbeitungszeit nimmt dabei jedoch auch zu.

Verzögerungszeit

Gibt die maximal zulässige Verzögerung an. Bei einem Chorus werden kurze Verzögerungen (meist zwischen 15–35 Millisekunden) eingefügt, die über die Zeit in der Dauer variieren. Wenn der Wert sehr klein ist, laufen alle Stimmen im Original zusammen. Dabei kann ein unnatürlicher Flanger-Effekt auftreten. Ist der Wert zu hoch, kann ein Effekt auftreten, der dem Geräusch ähnelt, das bei einem Bandsalat auftritt.

Verzögerungsgeschwindigkeit

Legt fest, wie schnell die Verzögerung zwischen Null und der maximalen Verzögerungseinstellung wechselt. Da die Verzögerung variiert, steigt oder sinkt die Tonhöhe des Samples über die Zeit, so dass der Effekt von verschiedenen, leicht „falsch“ singenden Stimmen entsteht. Eine Geschwindigkeit von 2 Hz bedeutet beispielsweise, dass die Variation von keiner Verzögerung zur maximalen Verzögerung zweimal pro Sekunde erfolgen kann (ähnlich wie ein Tonhöhenvibrato zweimal pro Sekunde). Wenn diese Einstellung zu niedrig ist, variiert die Tonhöhe der einzelnen Stimmen kaum. Ist der Wert zu groß, variieren die Stimmen unter Umständen so schnell, dass es sich nach Gleichlaufschwankungen anhört.

Rückkopplung

Fügt einen Prozentsatz der verarbeiteten Stimmen wieder in die Effekteingabe ein. Mit „Rückkopplung“ können Sie Echo oder Hall in eine Wellenform einfügen. Ein niedriger Rückkopplungswert (kleiner als 10 %) produziert einen volleren Klang, abhängig von den Verzögerungs- und Vibrato-Einstellungen. Höhere Einstellungen führen zu einer eher traditionellen Rückkopplung, d. h. einem lauten Klingeln. Dieses kann so laut werden, dass es zu einem Clipping des Signals kommt.

Verteilen

Hiermit wird jeder Stimme eine zusätzliche Verzögerung zugewiesen; die Stimmen werden dabei um 200 Millisekunden (0,2 Sekunden) getrennt. Hohe Werte führen dazu, dass die einzelnen Stimmen zu unterschiedlichen Zeiten einsetzen. Je höher der Wert, desto größer kann der Versatz bei einzelnen Stimmen ausfallen. Kleine Werte führen dagegen zu einem gleichzeitigen Erklingen der Stimmen. In Abhängigkeit von den anderen Einstellungen können niedrige Werte auch zu Flanger-Effekten führen. Das ist sicherlich unerwünscht, wenn der Chorus realistisch klingen soll.

Modulationstiefe

Bestimmt die maximale Amplitudenvariation. Sie können z. B. die Amplitude einer Chorusstimme so ändern, dass sie 5 dB lauter oder leiser als das Original ist. Bei sehr hohen Werten scheint der Ton zu wabern, sich also zu nähern und zu entfernen. Eine extrem niedrige Einstellung (kleiner als 1 dB) macht die Tiefe möglicherweise unhörbar, sofern der Wert für die Modulationsrate nicht extrem hoch ist. Natürliche Vibratos treten bei etwa 2 dB bis 5 dB auf.

Diese Einstellung gibt nur das Maximum an, die Vibratolautstärke sinkt nicht immer so stark, wie diese Einstellung nahe zu legen scheint. Diese Beschränkung ist gewollt, da der Klang natürlicher wird.

Modulationsrate

Legt die Höchstrate für Amplitudenänderungen fest. Bei sehr niedrigen Werten wird die resultierende Stimme langsam leiser und lauter, wie bei einem Sänger, der Probleme mit der Atemtechnik hat. Bei sehr hohen Einstellungen ist das Ergebnis zitterig und unnatürlich.

Höchste Qualität

Diese Option liefert höchste Qualität. Das Erhöhen der Qualität verlängert jedoch die Verarbeitungszeit für Vorschau und Anwendung des Effekts.

Stereobreite

Bestimmt die Position der einzelnen Stimmen im Stereofeld sowie die Interpretation des ursprünglichen Stereosignals. Diese Optionen sind nur bei der Arbeit mit Stereodateien aktiviert:

Durchschnittlicher Eingangspegel Links & Rechts

Kombiniert den ursprünglichen linken und rechten Kanal. Wenn die Option nicht aktiviert ist, bleiben die Kanäle zur Beibehaltung des Stereobilds getrennt. Lassen Sie diese Option deaktiviert, wenn die Quell-Audiodaten in Stereo ursprünglich monophon waren; hierbei ergibt sich kein weiterer Effekt, sondern nur eine erhöhte Verarbeitungszeit.

Binaurale Signale hinzufügen

Fügt dem rechten und dem linken Ausgangssignal jeder Stimme separate Verzögerungen hinzu. Durch diese Verzögerung kann beim Hören mit Kopfhörern der Eindruck entstehen, dass jede Stimme aus einer anderen Richtung kommt. Für Audio, das über Standardlautsprecher wiedergegeben wird, deaktivieren Sie diese Option, um eine bessere Stereotrennung zu erzielen.

Stereofeld

Gibt an, wie die Chorusstimmen im linken und rechten Stereobild verteilt werden. Je niedriger die Einstellung, desto näher sind die Chorusstimmen am Zentrum des Stereobilds. Bei 50 % werden die Stimmen gleichmäßig von links nach rechts verteilt. Bei höheren Werten verschieben sich die Stimmen zu den äußeren Rändern. Bei Verwendung einer ungeraden Anzahl von Stimmen befindet sich eine direkt in der Mitte.

Ausgangspegel

Legt das Verhältnis von Originalsignal und Chorus-Effektsignal fest. Bei extrem hohen Einstellungen kann es zu Clipping kommen.

Hinweis:

Im Multitrack-Editor können Sie den Effektpegel außerdem mit Automatisierungsspuren im Zeitverlauf variieren. (Siehe Automatisieren von Track-Einstellungen.)Mit dieser Technik lassen sich Gesangs- oder Instrumentensoli gut hervorheben.

Der Effekt „Chorus/Flanger“

Der Effekt „Modulation“ > „Chorus/Flanger“ kombiniert zwei populäre Effekte, die auf Verzögerungen basieren. Mit der Option „Chorus“ werden mehrere Stimmen bzw. gleichzeitig spielende Instrumente simuliert, indem mehrfach kurze Verzögerungen mit leichter Rückkopplung hinzugefügt werden. Das Ergebnis ist ein intensiver, reicher Klang. Verwenden Sie diesen Effekt, um Vokalspuren zu optimieren oder Mono-Audiodaten mit einem Stereoeffekt zu versehen.

Über die Option „Flanger“ wird ein psychedelischer, phasenverschobener Sound erzeugt, indem eine variierende kurze Verzögerung mit dem Originalsignal vermischt wird. Dieser Effekt wurde ursprünglich erzielt, indem ein Audiosignal an zwei Spulentonbandgeräte gesendet und dann eine Spule mechanisch gebremst wurde.

Chorus

Simuliert verschiedene Stimmen oder Instrumente, die gleichzeitig ertönen.

Flanger

Simuliert einen verzögerten phasenverschobenen Klang, wie er ursprünglich oft bei psychedelischer Musik genutzt wurde.

Geschwindigkeit

Steuert die Rate, mit der die Verzögerungszeit von Null zum Maximum gelangt.

Breite

Gibt den Höchstwert der Verzögerung an.

Intensität

Steuert das Verhältnis zwischen Original- und verarbeiteten Audiodaten.

Flüchtigkeit

Betont Transienten, wodurch Sie einen präziseren und ausgeprägteren Klang erhalten.

Der Effekt „Flanger“

Flanger ist ein Audioeffekt, der sich aus dem Mischen einer variierenden, kurzen Verzögerung mit dem Originalsignal in annähernd gleichem Verhältnis ergibt. Dieser Effekt wurde ursprünglich erzielt, indem ein Audiosignal an zwei Spulentonbandgeräte gesendet wurde und dann die Spulen eines der Geräte physisch gebremst wurden. Der resultierende Sound ist phasenverschoben und zeitverzögert und kam vor allem für Psychedelic-Aufnahmen der sechziger und siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zum Einsatz. Mit dem Effekt „Modulation“ > „Flanger“ können Sie ein ähnliches Ergebnis erzielen, indem Sie ein Signal leicht phasenverschieben und zeitlich verzögern. Dies kann in bestimmten oder zufälligen Intervallen erfolgen.

Anfangsverzögerungszeit

Stellt den Punkt in Millisekunden ein, an dem der Flanger-Effekt nach dem Originalsignal einsetzt. Der Flanger-Effekt tritt im Zeitverlauf zyklisch zwischen der anfänglichen Verzögerungseinstellung und einer zweiten (abschließenden) Verzögerungseinstellung auf.

Endverzögerungszeit

Legt den Punkt in Millisekunden fest, an dem der Flanger-Effekt nach dem Originalsignal endet.

Stereo-Phasing

Stellt die Verzögerungswerte für den linken und den rechten Kanal separat ein (gemessen in Grad). 180° bedeutet in diesem Fall, dass die Anfangsverzögerung des rechten Kanals mit der Endverzögerung des linken Kanals zusammenfällt. Sie können diese Option verwenden, um die Einstellungen der Anfangs- und der Endverzögerung für den linken und den rechten Kanal umzukehren, damit ein zirkulärer psychedelischer Effekt entsteht.

Rückkopplung

Bestimmt den Prozentsatz, mit dem das Flanger-Signal wieder in den Flanger geschickt wird. Ohne Rückkopplung verwendet der Effekt nur das Originalsignal. Wenn Sie eine Rückkopplung definieren, verwendet der Effekt einen prozentualen Anteil des verarbeiteten Signals vor dem aktuellen Wiedergabepunkt.

Modulationsrate

Legt die Geschwindigkeit fest, mit der die Verzögerung zwischen der Anfangs- und der Endverzögerungszeit wechselt. Als Einheit werden Zyklen pro Sekunde („Hz“) oder Beats pro Minute („Beats“) verwendet. Schon kleine Änderungen dieser Einstellung führen zu höchst unterschiedlichen Effekten.

Modus

Ermöglicht die Auswahl von drei Flanger-Modi:

Umgekehrt

Kehrt das verzögerte Signal um und annulliert Audio periodisch, anstatt das Signal zu verstärken. Ist die Mischung für Originalsignal und erweitertes Signal auf 50/50 eingestellt, wird die Welle bis auf Stille annulliert, wenn die Verzögerung bei Null liegt.

Spezialeffekte

Mischt den normalen und den invertierten Flanger-Effekt. Das verzögerte Signal wird dem Effekt hinzugefügt, während das führende Signal subtrahiert wird.

Sinusförmig

Führt dazu, dass der Übergang von der Anfangsverzögerung hin zur Endverzögerung und zurück einer Sinuskurve folgt. Andernfalls erfolgt der Übergang linear und die Verzögerungen von der Anfangs- zur Endeinstellungen erfolgen mit konstanter Rate. Wenn „Sinusförmig“ ausgewählt ist, entspricht das Signal häufiger den Anfangs- und Endverzögerungen als den dazwischen befindlichen Verzögerungen.

Mischen

Stellt die Mischung zwischen dem Originalsignal (Direktsignal) und dem Flanger-Signal (Effektsignal) ein. Sie benötigen einen Teil beider Signale, um die charakteristische Annullierung und Verstärkung zu erzielen, die für diesen Effekt typisch ist. Hat „Original“ den Wert 100 %, entsteht kein Flanger-Effekt. Hat „Verzögert“ den Wert 100 %, ergibt sich ein wabernder Klang wie bei einem schlechten Kassettenrekorder.

Phaser, Effekt

Ähnlich wie der Flanger verschiebt der Phaser die Phase eines Audiosignals und kombiniert das Ergebnis wieder mit dem Original. Daraus ergeben sich psychedelische Effekte, die zuerst in den 1960ern von Musikern eingesetzt wurden. Im Unterschied zum Effekt „Flanger“, der mit variablen Verzögerungen arbeitet, weist der Effekt „Modulation“ > „Phaser“ einer hohen Frequenz mehrere phasenverschiebende Filter zu und entfernt sie wieder. Der Phaser kann das Stereobild dramatisch ändern und nahezu überirdische Klänge erzeugen.

Stufen

Bestimmt die Anzahl der Phasenverschiebungsfilter. Ein höherer Wert produziert ein dichteres Phasing.

Intensität

Bestimmt den Umfang der auf das Signal angewendeten Phasenverschiebung.

Tiefe

Bestimmt, wie weit der Filter unter der oberen Frequenz bleibt. Höhere Einstellungen führen zu einem breiteren Tremolo-Effekt. Bei 100 % erfolgt ein Sweeping der oberen Frequenz auf 0 Hz.

Modulationsrate

Die Modulationsrate steuert die Geschwindigkeit des Filters zur und von der oberen Frequenz. Geben Sie einen Wert in Hz (Zyklen pro Sekunde) an.

Phasendiff.

Bestimmt die Phasendifferenz zwischen Stereokanälen. Bei positiven Werten beginnt die Phasenverschiebung im linken Kanal, bei negativen Werten im rechten. Die Maximalwerte +180 und -180 Grad sorgen für eine vollständige Differenz und sind klanggleich.

Obere Freq.

Stellt die höchste Frequenzgrenze für den Filter ein. Um möglichst dramatische Ergebnisse zu erzielen, wählen Sie eine Frequenz nahe der Mitte der betreffenden Audiodaten.

Rückkopplung

Leitet einen Teil der Phaser-Ausgabe wieder an die Eingabe weiter, wodurch der Effekt intensiviert wird. Negative Werte invertieren die Phase, bevor Audiodaten zurückgeleitet werden.

Mischen

Steuert das Verhältnis zwischen originalen und verarbeiteten Audiodaten.

Ausgangsverstärkung

Korrigiert den Ausgangspegel nach der Verarbeitung.

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