Dieses Dokument bietet Lösungen für Probleme beim Importieren von Videodateien oder beim Wiedergeben von importierten Videodateien in Adobe Premiere Pro. (Videodateien umfassen AVI-Dateien, Apple QuickTime-Dateien [MOV], MPEG-Dateien und so weiter.)
Grundlegende Wiedergabeprobleme
Zu den grundlegenden Wiedergabeproblemen gehören die stotternde oder flackernde Wiedergabe, Videos, die verschwommen, verwackelt, verpixelt oder gedehnt oder gestaucht angezeigt werden. Diese können aufgrund von Problemen mit den Einstellungen für Sequenz- und Dateiinterpretation auftreten.
Schwerwiegende Wiedergabeprobleme
Schwerwiegende Wiedergabeprobleme umfassen umgedrehtes Video, kein Video, kein Ton, verzerrtes Video mit farbigen Blöcken oder Streifen oder Wiedergabe, die vorzeitig beendet wird. Diese Probleme können durch problematische Dateiformate und Codecs verursacht werden.
Einfrieren, Abstürze oder Fehlermeldungen
Wenn Adobe Premiere Pro einfriert, beendet wird oder einen Fehler ausgibt – z. B. „Nicht unterstützte Audiorate in der Datei“ oder „Nicht unterstütztes Format oder beschädigte Datei“ –, wenn Sie versuchen, eine Videodatei zu importieren oder eine importierte Datei wiederzugeben, lesen Sie weiter unter fehlerbehebung bei Dateiformaten und Codecs.
Fehlerbehebung bei Einstellungen für Sequenz- und Datei-Interpretation
Arbeiten Sie die Lösungen der Reihe nach ab. Testen Sie nach Abschluss eines Lösungsschritts die Wiedergabe der importierten Videodateien in Adobe Premiere Pro. Wenn die importierten Dateien noch immer falsch wiedergegeben werden, finden Sie weitere Informationen unter Fehlerbehebung bei Dateiformaten und Codecs.
Lösung 1: Arbeiten Sie in einer Sequenz, deren Einstellungen für die importierten Dateien geeignet sind.
Wenn die importierte Datei für die Einstellungen in der Adobe Premiere Pro-Sequenz nicht geeignet ist, kann das zu Wiedergabeproblemen führen. Widescreen-Videodateien werden beispielsweise gestaucht angezeigt, wenn sie in einer Sequenz ohne Widescreen verwendet werden. Hochauflösende Dateien können verschwommen angezeigt werden, wenn sie in einer Standard-Definition-Sequenz verwendet werden.
Informieren Sie sich über die Grundlagen von importierten Dateien und wählen Sie dann die entsprechenden Sequenzeinstellungen aus. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei im Projektfenster und wählen Sie Eigenschaften. Im Fenster „Eigenschaften“ werden die Framegröße der Datei (als „Bildgröße“), die Framerate und das Pixel-Seitenverhältnis angezeigt.
Um eine Sequenz zu erstellen und Sequenzeinstellungen auszuwählen, wählen Sie einen der folgenden Schritte aus:
-
Suchen Sie den Clip, für den Sie eine neue Sequenz erstellen möchten, im Projektfenster.
-
Ziehen Sie den Clip auf das Symbol „Neues Element“ unten im Projektfenster.
Eine neue Sequenz wird automatisch mit der richtigen Auflösung und Framerate erstellt, die den Einstellungen des Ausgangsmaterials entspricht.
Weitere Informationen über die Sequenzeinstellungen finden Sie unter Sequenzen erstellen und ändern.
Lösung 2: Rendern Sie Vorschauen von Clips in der Zeitleiste.
Das Rendern von Vorschauen kann die Wiedergabe der importierten Videodateien, die Sie in das Zeitleistenfenster platziert haben, verbessern.
Um eine Vorschau von Clips innerhalb der Timeline zu rendern, wählen Sie die Timeline aus und wählen Sie dann Sequenz > Effekte im In/Out-Bereich rendern oder Sequenz > Von In bis Out rendern.
Weitere Informationen zum Rendern von Vorschauen finden Sie unter Rendern und Anzeigen einer Vorschau von Sequenzen.
Lösung 3: Passen Sie Skalierung, Framerate, Pixel-Seitenverhältnis oder Halbbildeinstellungen an.
Probieren Sie diese zusätzlichen Lösungen aus, um Wiedergabeprobleme zu beheben, die Ausführung von Lösungen 1 und 2 noch immer auftreten:
- Wenn eine importierte Videodatei nicht den gesamten Frame ausfüllt oder wenn sie anscheinend vergrößert dargestellt wird, wählen Sie den Clip im Zeitleistenfenster. Wählen Sie Clip > Video-Optionen > Auf Framegröße skalieren.
- Wird eine importierte Videodatei gestaucht, zu schmal oder zu gestreckt dargestellt, hat Premiere Pro das Pixel-Seitenverhältnis eventuell falsch interpretiert. Legen Sie das richtige Pixel-Seitenverhältnis fest, indem Sie den Befehl „Filmmaterial interpretieren“ verwenden. Anweisungen hierzu finden Sie unter Arbeiten mit Seitenverhältnissen.
- Wenn eine importierte Videodatei zu schnell oder zu langsam wiedergegeben wird, interpretiert Premiere Pro die Framerate der Datei möglicherweise falsch. Dieses Problem verursacht auch ein Stottern bei der Wiedergabe nach dem Rendern von Vorschauen. Legen Sie die richtige Framerate fest, indem Sie den Befehl „Footage interpretieren“ verwenden. Anweisungen finden Sie unter Ändern der Framerate von Clips.
Die Wiedergabe erscheint zwangsläufig stotternd, wenn das Video mit einer niedrigen Frame-Rate (ca. 15 Frames pro Sekunde oder weniger) aufgezeichnet wurde. - Wenn eine importierte verschachtelte Videodatei mit Zackeneffekten oder dünnen horizontalen Linien („Kammeffekt“) auf sich bewegenden Objekten abgespielt wird, wird die Halbbildreihenfolge von Premiere Pro möglicherweise falsch interpretiert. Eine falsche Halbbildreihenfolge kann auch das Flimmern des Clips verursachen. Legen Sie die richtige Halbbildreihenfolge fest, indem Sie den Befehl „Footage interpretieren“ verwenden. Anweisungen finden Sie unter Ändern der Feldreihenfolge eines Clips. Zusätzliche Werkzeuge zum Korrigieren von Problemen der Halbbildreihenfolge finden Sie im Dialogfeld „Halbbildoptionen“. Anweisungen zum Verwenden des Dialogfelds „Halbbildoptionen“ finden Sie unter Erstellen verschachtelter oder unverschachtelter Clips.
Fehlerbehebung bei Dateiformaten und Codecs
Geräte zur Aufzeichnung von Video und Video-Software-Anwendungen kodieren Dateien in einem bestimmten Dateiformat, z. B. AVI, QuickTime (MOV) und Windows Media (WMV).
Nicht alle Formate sind sowohl auf macOS- als auch auf Windows-Plattformen verfügbar. Eine Liste der von Premiere Pro unterstützten Dateiformate finden Sie unter Unterstützte Dateiformate.
Einige Videodateiformate (z. B. MOV, AVI) sind Container-Dateiformate. Die Daten innerhalb dieser Containerdateien werden gemäß einem entsprechenden Codec kodiert. Codecs sind Algorithmen für die Komprimierung von Audio- und Videodaten. Es gibt viele verschiedene Codecs.
Beispielsweise kann eine AVI-Datei unter anderem mit den folgenden Codec-Typen kodiert werden:
- DV-Codec (Camcorder mit miniDV-Bändern verwenden diesen Codec)
- Kommerzielle Codecs (z. B. DivX)
- Motion JPEG-Codec (einige Standbildkameras mit „Film“-Modi verwenden diesen Codec)
Es ist möglich, dass Premiere Pro keine Videodateien dekodieren kann, die mit schlecht entwickelten Codecs oder einem Codec kodiert wurden, der auf Ihrem Computer nicht installiert ist.
Informieren Sie sich über Formate und gegebenenfalls über Codecs der von Ihnen verwendeten Dateien für ein besseres Verständnis der unten beschriebenen Lösungen. Dazu führen Sie eine oder mehrere der folgenden Schritte durch:
- Öffnen Sie die Datei in Apple QuickTime Player und wählen Sie Window > Filminspektor einblenden.
- Wenn die Datei von einem Camcorder, einer Kamera oder einem anderen Gerät stammt, das Videodateien aufzeichnet, finden Sie weitere Informationen in der Dokumentation des Geräts oder in den Gerätespezifikationen auf der Website des Herstellers.
- Öffnen Sie die Datei in einer Anwendung eines Drittanbieters, die Mediendateien analysieren kann (z. B. MediaInfo oder GSpot 2.70).
Lösung 4: Transkodieren Sie problematische Videodateien.
Verwenden Sie andere Software, um Videodateien, die beim Importieren oder Wiedergeben in Premiere Pro Probleme verursachen, zu transkodieren (umzuwandeln). Importieren Sie dann die transkodierten Dateien.
Sie können eine Datei im selben Format transkodieren (z. B. eine 3ivx-kodierte AVI-Datei in eine DV-kodierte AVI-Datei). Oder Sie können ein anderes Format verwenden (z. B. eine MPEG-2-Datei in eine AVI-Datei).
Um bei der Transkodierung einer Videodatei die Bildqualität beizubehalten, wählen Sie in der Transkodierungs-Software eine Ausgabe-Option ohne oder mit geringer Komprimierung.
Die folgenden Windows-Anwendungen können Videodateien transkodieren. Es sind allerdings noch weitere Transkodierungsanwendungen verfügbar, die möglicherweise besser für Ihren Arbeitsablauf geeignet sind.
Haftungsausschluss: Adobe bietet keine Gewährleistung für Software von Drittanbietern und stellt diese Information als Dienst am Kunden bereit. Weitere Informationen zu Software von Drittanbietern erhalten Sie von Ihrem Software-Hersteller oder in der Software-Dokumentation.
- AVI-Dateien: VirtualDub; Microsoft Windows Movie Maker.
- QuickTime(MOV)- und MPEG-4-Dateien: Apple QuickTime Player für Windows mit QuickTime Pro.
- MPEG-2- und VOB-Dateien: MPEG Streamclip; Apple QuickTime Player für Windows mit QuickTime Pro und MPEG-2-Wiedergabekomponente.
Zusätzliche Unterstützung zur Transkodierung von Videodateien erhalten Sie in den Adobe-Benutzerforen unter Video-Hilfe.
Hinweise zu bestimmten Arten von Videodateien
MPEG-2-Dateien sind stark komprimiert. Um die Wiedergabe von MPEG-2-Clips im Zeitleistenfenster zu verbessern, rendern Sie ihre Vorschauen (siehe Lösung 2).
Da MPEG-2-Dateien mit Einstellungen kodiert werden können, die erheblich voneinander abweichen, werden nicht alle importierten MPEG-2-Dateien korrekt in Premiere Pro CS4 wiedergegeben. Transkodieren Sie problematische MPEG-2-Dateien (siehe Lösung 4) und importieren Sie anschließend die transkodierten Dateien.
VOB (Video-Objekt)-Dateien, die in DVDs verwendet werden, sind Varianten von MPEG-2. Premiere Pro unterstützt den Import von DVD-kompatiblen VOB-Dateien. Wenn Sie Probleme beim Importieren einer nativen VOB-Datei haben, ist der Grund dafür möglicherweise die Art der VOB-Dateierstellung. (Beispielsweise könnten Probleme mit der DVD-Ripping-Software vorliegen.) Es könnte erforderlich sein, die VOB-Dateien (siehe Lösung 4) zu transkodieren und anschließend die transkodierten Dateien zu importieren.
Viele digitale Standbildkameras verfügen über „Film“-Modi, die Videodateien erstellen (häufig AVI- oder QuickTime-Dateien). Allerdings ist die Qualität dieser Videodateien im Vergleich mit Videos, die von digitalen Camcordern aufgezeichnet werden, im Allgemeinen schlechter. Viele Standbildkameras verwenden proprietäre Kompressions-Codecs, die nicht mit professionellen Videobearbeitungsstandards kompatibel sind.
Wenn Sie Videodateien von einer Standbildkamera verwenden, finden Sie weitere Informationen in der Kameradokumentation. Weitere Details zu diesen Videodateien erhalten Sie vom Hersteller.
Wenn Sie Dateien von einer Standbildkamera nicht importieren oder wiedergeben können, müssen Sie wahrscheinlich einen Codec installieren. Viele digitale Standbildkameras kodieren Video mit einem Motion JPEG(MJPEG)-Codec. Motion JPEG-Codecs sind von verschiedenen Herstellern verfügbar.
Motion JPEG verwendet einen relativ geringen Komprimierungsgrad. Dies kann zu langsamer Leistung oder ungenügend Arbeitsspeicher führen, wenn Sie mit großen Motion JPEG-Videodateien in Premiere Pro arbeiten. Um diese Probleme zu beheben, transkodieren Sie Motion JPEG-Dateien (siehe Lösung 4).
Wenn Dateien von einer Standbildkamera, die keinen besonderen Codec für Video verwendet, nicht importiert oder wiedergegeben werden können, transkodieren Sie die Dateien (siehe Lösung 4). Importieren Sie die transcodierten Dateien.