Konfigurieren des Farb-Managements für Sequenzen

Zuletzt aktualisiert am 23. Oktober 2025

Erfahre, wie du die Farbeinstellungen für Sequenzen in Premiere Pro mithilfe von SDR- und HDR-Voreinstellungen konfigurierst, um Farb-Workflows und Ausgabeformate effektiv zu verwalten.

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Folge einem beliebigen Projekt, um zu lernen, wie du Farbeinstellungsvoreinstellungen für eine Sequenz ändern kannst.

Mit den Farbeinstellungen jeder Sequenz kannst du das Farbmanagement an deine Anforderungen anpassen. Jede Sequenz kann über unterschiedliche Farb-Management-Einstellungen für verschiedene Ergebnisse verfügen. Du kannst beispielsweise eine Sequenz duplizieren, deren Farbe du angepasst hast, und den Ausgabefarbraum des Duplikats ändern, um das Ausgabeformat zum Erstellen eines anderen Ergebnisses zu ändern. Ein häufiges Beispiel dafür wäre, bei der Abstimmung einer HDR-Version eines Beitrags diesen zu duplizieren und den Ausgabefarbraum dann auf Rec. 709 festzulegen, um eine abwärtskonvertierte Version zu erstellen.

Wenn du eine neue Sequenz erstellst, wird die Farbeinrichtungsvoreinstellung standardmäßig auf Broadcast 709 (SDR) und der Ausgabefarbraum auf Rec.709 festgelegt. Wenn du andere Arbeitsweise bevorzugst, stellt das Ändern von Voreinstellungen den einfachste Weg dar, die Farbmanagement-Einstellungen einer Sequenz für andere Workflows neu zu konfigurieren.

Gehe wie folgt vor, um die Farbeinstellungsvorgaben für eine neue oder vorhandene Sequenz zu ändern: 

Führe einen der folgenden Schritte durch, um anzufangen:

  • Öffne beim Erstellen neuer Sequenzen die Registerkarte Farbe im Dialogfeld Neue Sequenz.
  • Wähle bei vorhandenen Sequenzen Sequenz > Sequenzeinstellungen aus und öffne dann die Registerkarte Farbe im Dialogfeld Neue Sequenz.

Wähle eine Option aus dem Menü Farbeinrichtung aus:

  • Direct 709 (SDR): Dies ist die Standardeinstellung, die hauptsächlich für SDR-Workflows mit einem Rec.709-SDR-Arbeitsfarbraum vorgesehen ist, mit Ausgabe als Rec.709. Sie ermöglicht die Durchleitung von SDR-Medien, während für Camera Raw- und Log-kodierte Quellen mit großem Farbumfang bei der Eingabe Tone Mapping und eine Komprimierung des Farbumfangs durchgeführt wird-
  • Direct HDR (HLG): Vorgesehen für Übertragungs-Workflows, die einen Rec.2020-HDR-Arbeitsfarbraum (HLG) verwenden mit Ausgabe als Rec.2020 HDR (HLG). Es wird eine Durchleitung von HLG-Medien ermöglicht, während für andere Medien mit einem großen Farbumfang bei der Eingabe Tone Mapping und eine Komprimierung des Farbumfangs durchgeführt werden.
  • Direct PQ (HDR): Vorgesehen für Übertragungs-Workflows, die einen Rec.2020-HDR-Arbeitsfarbraum (PQ) verwenden mit Ausgabe als Rec.2020 HDR (PQ). Es wird eine Durchleitung von HDR-PQ-Medien ermöglicht, während für andere Medien mit einem großen Farbumfang bei der Eingabe Tone Mapping und eine Komprimierung des Farbumfangs durchgeführt werden.
  • Großer Farbraum (Tone Mapping): Ein Arbeitsbereich mit großem Farbumfang, der die maximale Menge an Bilddaten erhält, wenn Camera Raw- und Log-codierte Quellen, HDR-Quellen und SDR-Quellen mit einem großen Farbumfang importiert werden. Hervorragend geeignet für kreative Farbkorrekturen. 
  • Großer Farbraum (minimales Tone Mapping): Konvertiert SDR-Medien und Medien mit großem Farbumfang in einen gemeinsamen hochwertigen Arbeitsbereich, wobei das Ausgabe-Tone-Mapping so konzipiert ist, dass die Schatten, Mitteltöne und unteren Glanzlichter von SDR-Medien und Medien mit großem Farbumfang erhalten bleiben, während Tone Mapping für obere Glanzlichter durchgeführt wird.
  • Großer Farbraum (kein Tone Mapping): Vorgesehen für die Konvertierung von SDR-Medien und Medien mit großem Farbumfang in einen gemeinsamen hochwertigen Arbeitsbereich ohne Tone Mapping oder Komprimierung des Farbumfangs zur Veränderung der Glanzlichter. Jeder Teil des Videosignals, der über dem Wert für Maximale Luminanz der Ausgabe liegt, wird abgeschnitten.
  • Farbverwaltung deaktivieren: Deaktiviert sowohl die automatische Konvertierung vom Eingabe- in den Arbeitsfarbraum als auch die automatische Konvertierung vom Arbeits- in den Ausgabefarbraum, sodass du vollständig manuell mit LUTs und Farbkorrektureffekten arbeiten kannst.
Menü „Farbeinrichtung“ im Dialogfeld „Sequenzeinstellungen“ erweitert, das Optionen einschließlich „Farbmanagement deaktivieren“ zeigt.
Verwende das Menü „Farbeinrichtung“, um auszuwählen, wie das Farbmanagement in deiner Sequenz angewendet wird.

Wenn du eine Voreinstellung auswählst, wird der Ausgabefarbraum automatisch auf die Standardeinstellung dieser Voreinstellung festgelegt. Du kannst ihn bei Bedarf aber jetzt ändern, damit er deinem Monitor und deinem Workflow entspricht.

Wähle OK aus.

Erstelle deinen eigenen, benutzerdefinierten Farbmanagement-Workflow mithilfe der erweiterten Steuerelemente. Die verfügbaren Optionen für das Farbmanagement sollten für die meisten Projekte funktionieren. Wenn dein Workflow jedoch bestimmte Anforderungen hat, kannst du mit diesen Einstellungen anpassen, wie das Farbmanagement für eine bestimmte Sequenz funktionieren soll.  

Hinweis:

Die Verwendung des in der Voreinstellung Großer Farbumfang (Tone Mapping) konfigurierten Ausgabe-Tone-Mapping kann bei SDR-Medien zu einer leichten Verdunkelung führen, wenn diese in einen Arbeitsfarbraum mit großem Farbumfang konvertiert werden.Bei kameraeigenen SDR-Medien, für die eine Farbanpassung ohnehin notwendig ist, besteht dieses Problem nicht. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass alle Farbanpassungen vor dem Anwenden von Ausgabe-Tone-Mapping vorgenommen werden, sodass du immer die Quellwerte anpasst. Es kann jedoch ein Problem für gemasterte SDR-Medien sein, die zuvor korrigiert wurden und jetzt anders aussehen. Dieses Problem kann mithilfe der Voreinstellung Großer Farbraum (minimales Tone Mapping) minimiert werden, da diese das Tone Mapping nur auf die Glanzlichter von SDR-Clips beschränkt und zusätzlich den Vorteil von Tone Mapping für Glanzlichter außerhalb des Farbumfangs bietet.